Moers. Haus & Grund hat die Grundsteuer B der 100 größten Städte in Deutschland verglichen. Wie Moers abschneidet und was der Verband scharf kritisiert.
In Moers ist die Grundsteuerbelastung für Immobilieneigentümer und Mieter besonders hoch. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die der Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer, Haus & Grund, zusammen mit dem Institut der deutschen WirtschaftKöln (IW) durchgeführt hat. Am Ende stand das Grundsteuer-Ranking 2024. Es beleuchtet die Grundsteuerbelastung der 100 größten Städte Deutschlands. Spitzenreiter im Jahr 2024 ist die Stadt Regensburg: für ein typisches Einfamilienhaus wird hier durchschnittlich 335 Euro an Grundsteuer fällig (Hebesatz: 395). Auf dem letzten Platz landet die Stadt Witten: Hier sind es 771 Euro (Hebesatz (910).
Folgt der Redaktion Moers auch auf Social Media:
- Ihr wollt keine Nachrichten mehr verpassen? Folgt der Redaktion Moers bei WhatsApp: Hier kostenlos den Kanal abonnieren.
- Uns gibt es auch bei Instagram. Mit einem Follow bleibt Ihr immer auf dem neuesten Stand.
Moers pendelt sich im hinteren Bereich ein. Mit durchschnittlich 627 Euro (Hebesatz: 740) landet die Grafenstadt auf Platz 88. Ein Umstand, den der Verein „Haus & grund Grafschaft Moers“ scharf kritisiert. Die Platzierung der Grafenstadt im Ranking würde die „ohnehin schon angespannte“ Situation für Immobilieneigentümer und Mieter weiter verschärfen, heißt es in einer Mitteilung. Markus Kruse, Geschäftsführer von Haus & Grund Moers, erklärt dazu: „Die Ergebnisse des aktuellen Rankings zeigen, dass unsere Stadt eine der höchsten Grundsteuerbelastungen im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland hat. Dies ist nicht nur eine zusätzliche Belastung für Hauseigentümer und Mieter, sondern wirkt sich auch negativ auf den Wohnungsmarkt und das Investitionsklima aus.“
Grundsteuer B in Moers: Haus & Grund kritisiert Steuerbelastung scharf
Mitglieder, so sagt er, berichteten immer häufiger von Schwierigkeiten, die hohen Abgaben tragen zu können. Besonderes kleinere Eigentümer gerieten so zunehmend unter Druck. Zuletzt hat Haus & Grund ein Ranking im Jahr 2021 angefertigt, damals landete Moers ebenfalls auf einem der hinteren Plätze. Für den Moerser Verein ist die „seit Jahren steigende Grundsteuerbelastung“ ein „schwerwiegender Standortnachteil“, der das Wohnen verteuere. Kruse: „Es ist dringend notwendig, dass die Stadt ihre Steuerpolitik überdenkt und nach Wegen sucht, die Steuerlast zu senken. Wir fordern eine faire und tragbare Steuerpolitik, die den Eigentümern und Mietern gleichermaßen zugutekommt.“
Die bevorstehende Reform der Grundsteuer, die ab dem 1. Januar 2025 greift, gewinne vor diesem Hintergrund zudem noch mehr an Bedeutung. Haus & Grund sieht darin eine Chance, die bisherige Steuerlast zu korrigieren. „Mit der Reform kommt es auf die Kommune an, ob die Grundsteuer weiterhin als Belastung oder als gerechte und tragbare Abgabe gestaltet wird. Wir appellieren an die Stadt, diese Gelegenheit zu nutzen, um die Hebesätze auf ein verträgliches Niveau zu senken und keine Steuererhöhung durch die Hintertür vorzunehmen“, erklärt Kruse.
Haus & Grund Moers möchte die Situation weiter beobachten
Im Grundsteuerranking wurden die 100 größten Städte Deutschlands miteinander verglichen. Zur Errechnung der Jahresgrundsteuer wurde der vom IW errechnete Einheitswert für Einfamilienhäuser in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern verwendet. Dieser Wert beträgt im Durchschnitt 32.586 Euro. Auf Basis dieses errechneten Wertes, einer zu veranschlagenden Grundsteuermesszahl in Höhe von 2,6 Prozent und den einzelnen Hebesätzen der Gemeinden, wurden die zu zahlenden Jahresgrundsteuerbeträge für die jeweiligen Kommunen kalkuliert und im Anschluss daran im Ranking miteinander verglichen.
Weitere aktuelle Nachrichten aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn:
- Moers: Neuer Mietspiegel 2025 – Wo die Mieten am höchsten ansteigen
- Bahnhof in Moers: Zwei Neuerungen – so profitieren Pendler
- Adventskranz selber machen: Floristin verrät Tricks und Trends
- Events 2025 in Neukirchen-Vluyn: Termine stehen - das ist neu
- Und hier bekommen Sie alle News im Überblick.
Haus & Grund Moers kündigt an, die Entwicklungen weiterhin zu beobachten und sich für die Interessen der Immobilieneigentümer stark zu machen. Kruse: „Unsere Mitglieder und alle Immobilieneigentümer in Moers dürfen nicht länger die Leidtragenden einer verfehlten Steuerpolitik sein. Die Reform der Grundsteuer muss genutzt werden, um hier eine gerechtere und nachhaltigere Lösung zu finden.“