Moers/Kamp-Lintfort. Eine interaktive Karte zeigt, wie das Klima in der eigenen Stadt 2080 aussehen könnte. Welche Prognose es für Moers und Kamp-Lintfort gibt.
Der Sommer zeigte sich in den vergangenen Tagen nicht von seiner besten Seite, viele Regenschauer sind auch über Moers und Kamp-Lintfort gezogen. Für die laufende Woche sieht es anders aus, Prognosen sagen Temperaturen von bis zu 30 Grad voraus. Es ist unleugbar, dass sich die Auswirkungen des Klimawandels auch am Niederrhein bemerkbar machen. Trockenperioden werden länger, Extremwetterereignisse häufiger. Und trotzdem: Eine exakte Prognose, wie sich das Klima in den kommenden Jahren entwickelt, ist schwierig. Eine neue Simulation will jetzt aber einen Eindruck geben, wie das Klima hier am Niederrhein in rund 60 Jahren aussehen könnte.
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Gemeint ist die interaktive Karte „Future Urban Climates“, entwickelt von Matthew Fitzpatrick, stellvertretender Direktor für Forschung und Professor an der US-Universität Maryland. Die Karte ist online abrufbar, auf englischer Sprache und basiert auf wissenschaftlichen Prognosen. Die Idee dahinter: Die Karte zeigt an, wie das Klima in der eigenen Stadt in Zukunft aussehen könnte. Konkret: Im Jahr 2080. Und das funktioniert so: Die interaktive Karte bietet die Möglichkeit, aus mehr als 40.000 Orten, die in der Datenbank vertreten sind, auszuwählen. Moers und Kamp-Lintfort gehören dazu, Neukirchen-Vluyn ist hingegen nicht vertreten. Gibt man nun in das Suchfeld „Moers“ ein, verbindet eine rote Linie die Grafenstadt mit einem Ort, dessen aktuelles Klima dem in der eigenen Stadt im Jahr 2080 gleichkommen könnte.
Klima-Prognose für Moers: Temperatur könnte um mehr als 5 Grad steigen
Die Einstellungen in der interaktiven Karte bieten zudem die Möglichkeit, aus zwei möglichen Szenarien auszuwählen. Das erste Szenario setzt eine Zukunft mit hohen Emissionen voraus, angenommen wird hier eine Erderwärmung um fünf Grad bis Ende des Jahrhunderts. Ein zweites Szenario mit reduzierten Emissionen geht von einer Erwärmung von rund 1,67 Grad aus.
Gibt man jetzt Moers oder Kamp-Lintfort ein und geht von hohen Emissionen aus, dann wandert die rote Linie vom Niederrhein zur Gemeinde Basciano in der italienischen Region Abruzzen, mehr als 1000 Kilometer Luftlinie entfernt. Dort herrsche also aktuell ein Klima, das im Jahr 2080 auch hier erwartet werden kann. Ein kleiner Text informiert zudem, dass laut Prognose die Sommer in Moers um 5,5 Grad wärmer sowie um 13 Prozent trockener seien; im Winter wird eine Erwärmung von 4,1 Grad angezeigt, zudem wird es um 17,9 Prozent feuchter. Und: Auch die Umgebung in Moers und Kamp-Lintfort könnte sich massiv verändern. Während aktuell noch Laub- und Mischwälder die Vegetationszone dominieren, prognostiziert die Karte für das Jahr 2080 mediterrane Waldgebiete mit Gestrüpp.
Klima in Moers und Kamp-Lintfort: Die Prognose mit geringen Emissionen
Anders sieht es beim Szenario mit reduzierten Emissionen aus. Referenzort ist hier für beide Kommunen die französische Stadt Pouilly-Sur-Loire im Burgund, Luftlinie etwas mehr als 500 Kilometer. Die Prognose: Die Sommer in Moers und Kamp-Lintfort werden rund 1,6 Grad wärmer und 1,3 Prozent feuchter, die Winter 1,4 Grad beziehungsweise 10,6 Prozent. Auf die Vegetation hätte die Annahme weniger Einfluss, auch die französische Stadt liegt in der Zone für Laub- und Mischwälder.
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Wichtig ist: Eine vollständige Übereinstimmung gibt es nicht. Matthew Fitzpatrick nutzte zur Erstellung der Karte das statistische Verfahren der Klimaanalogie und die Daten des Klimarates IPCC. Die Daily Mail zitiert den Professor übersetzt wie folgt: „Was das Klima betrifft, das auf Sie zukommt, bewegt sich alles in Richtung Äquator.“ Für Orte, die nahe am Äquator liegen, sind keine Vergleichswerte angegeben. Orte wie Zentralamerika, Südflorida oder Nordafrika sind unberücksichtigt – „Es gibt auf der Erde keine Orte, die zeigen, wie diese Orte in der Zukunft aussehen könnten“, wird Fitzpatrick weiter zitiert.