Moers. Die Fußball-EM 2024 ist vorbei. Hat sich das Public Viewing im Solimare in Moers gelohnt? Die Zahlen überraschen – was Enni jetzt plant.
Die Fußball-Europameisterschaft 2024 ist vorbei, das Finale am vergangenen Sonntag mit 2:1 für Spanien zu Ende gegangen. Auch im Solimare in Moers gab es die Gelegenheit, die Endpartie beim Public Viewing zu verfolgen, so wie jedes andere der insgesamt 51 Spiele der EM. Jetzt zieht die veranstaltende Enni Bilanz. Vorstand Lutz Hormes gibt sich im Gespräch mit der Redaktion verhalten. „Die Bilanz fällt nicht so erfreulich aus wie gewünscht“, sagt er.
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Die Unternehmensgruppe hat im Vorfeld im Durchschnitt mit 80 Zuschauerinnen und Zuschauern pro Spiel gerechnet. Mit eingerechnet, dass Deutschlandspiele tendenziell stärker frequentiert sind als andere. „Geht man von dieser Durchschnittszahl aus, wäre man auf 4100 Besucher gekommen. Bei einem Eintritt von 5 Euro wäre das ein Umsatz von mehr als 20.000 Euro gewesen, ohne Verzehr.“
Public Viewing in Moers: Weniger Gäste als erwartet kamen ins Solimare
Die Realität sieht anders aus. Während der gesamten EM kamen insgesamt 2400 Gäste ins Solimare. „Das ist bei weitem nicht das, was wir ausgerechnet haben“, sagt Hormes. Gründe sieht der Enni-Vorstand vor allem beim oft schlechten Wetter, das viele Zuschauerinnen und Zuschauer abgehalten habe. Teilweise musste das Rudelgucken wegen Unwetterwarnungen sogar abgebrochen werden, etwa das Viertelfinale zwischen Frankreich und Portugal.
Und auch das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale hätte das Interesse am Rudelgucken-Angebot gedrückt. „Bei den Halbfinals ohne Deutschland lag die Besucherzahl zwischen 40 und 50, beim Finale waren 85 da“, zählt Hormes auf. Er ist sicher, dass das Interesse durchaus größer gewesen wäre, wenn die deutsche Elf weitergekommen wäre.
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Spitzenreiter bei den Zuschauzahlen war die Partie Deutschland gegen Spanien, bei der mehr als 600 Fußballfans das Angebot wahrnahmen. Unterm Strich eine ernüchternde Bilanz. „Auch wenn wir nicht den gewünschten Zuspruch hatten, heißt das nicht, dass es kein Public Viewing mehr geben wird“, kündigt Hormes an. „Im Gegenteil, wir wollen die nächsten Gelegenheiten nutzen.“ Dabei möchten die Veranstalter Lehren aus diesem Jahr ziehen.
Solimare in Moers: Enni plant weitere Veranstaltungen auf dem Gelände
So wollen sie Spiele, die keine Aussicht auf eine hohe Teilnahme haben, gar nicht mehr zeigen. „Man darf nicht blauäugig daran gehen, am Ende des Tages muss es sich rechnen.“ Die Enni hatte im Vorfeld bereits erklärt, dass Personalkosten für Security und Sanitäter gedeckt werden müssen. Zusätzlich sollen zukünftig diverse Aktionen Anreize bieten, dass die Menschen das Angebot auch wahrnehmen.
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Hormes blickt bei seinen Überlegungen für die Zukunft des Public Viewings nicht nur auf die Weltmeisterschaft 2026. „Auch andere Formate sind denkbar“, erklärt er. So zum Beispiel ein Open-Air-Kino. Der Enni-Vorstand möchte hierfür auf einen Kinobetreiber zugehen und ein Gefühl dafür bekommen, inwieweit die Idee und der Aufwand dafür zusammenpassen. Denn er ist überzeugt: „Das Areal bietet ich wirklich dafür an. Das Bedürfnis, nach einer langen Corona-Durststrecke, mit vielen Freunden und Bekannten zusammenzukommen, das haben viele. Das sieht man an diversen Veranstaltungen.“