Herne. Das große Herner Schwimmbad Südpool muss mitten in den Weihnachtsferien plötzlich den Betrieb einstellen. Was Badegäste jetzt wissen müssen.

Ausgerechnet zum letzten Wochenende in den Weihnachtsferien: Das Herner Schwimmbad Südpool bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Das Wasser sei zu kalt fürs Schwimmen. Hintergrund ist ein Defekt, der schon wiederholt auftrat. Mittelfristig soll Abhilfe geschaffen werden.

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„Leider sind die Wassertemperaturen durch den Defekt stark gesunken, was das Schwimmen derzeit nicht sicher macht“, hieß es am Freitag in einer Mitteilung an die Badegäste. „Ihre Gesundheit und Sicherheit stehen für uns an erster Stelle!“ Hintergrund des Ausfalls sei ein Problem mit dem Heizkessel, erklärt Thomas Kaiser, Prokurist der Herner Bädergesellschaft, am Wochenende auf Nachfrage.

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Zunächst habe man noch versucht, den Ausfall über das benachbarte Blockheizkraftwerk auszugleichen, aber das reiche nicht aus, die Temperaturen komplett auszugleichen. Die Temperaturen des Duschwassers und die Beckentemperaturen seien so weit abgesunken, dass man kein komfortables Schwimmen mehr ermöglichen könne. Das sei nicht so schlimm, dass man jetzt im Bad bald zum Schlittschuhlaufen einladen könne, stellt Kaiser klar. Allerdings sei die Wassertemperatur im Becken auf etwa 20 Grad gesunken.

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Was können Clubmitglieder und Jahreskarteninhaber jetzt machen?

Der Brennwertkessel im Südpool gehört den Stadtwerken. Diese seien aktuell wirklich unter Hochdruck dabei, ein Ersatzteil zu besorgen, erklärt Kaiser. Wann dieses Teil verfügbar ist, sei aber Spekulation. Nach dem Einbau muss das Wasser zunächst wieder aufheizen. Mindestens am Montagvormittag werde der Südpool weiter geschlossen bleiben. „Die Stadtwerke sind sehr bemüht.“ Auf ihrer Facebookseite kündigt die Bädergesellschaft schon mal an: Man hoffe, die Gäste „bald wieder in gewohnter Wärme und Wohlfühlatmosphäre begrüßen zu dürfen“. Um die Wasserqualität müsse man sich unterdessen nicht sorgen. „Die Umwälzung läuft weiter“, sagt Kaiser, den das Problem selbst zum Jahreswechsel überraschte.

„Das ist natürlich unangenehm“, sagt der Bäderchef mit Blick auf die Ausfälle in der Ferienzeit. Neben den Stammgästen gebe es gerade jetzt etliche Gelegenheitsbesucher, die sich spontan für einen Besuch im Bad entscheiden. Die Bädergesellschaft verweist auf das Wananas in Wanne-Eickel. Clubmitglieder und Besitzerinnen und Besitzer von Jahreskarten, können solange der Defekt andauert, auf das Sport- und Erlebnisbad Wananas in Wanne-Eickel ausweichen. (Nur die Benutzung des Sauna sei ausgenommen.) Auch das Wananas wird von der Herner Bädergesellschaft betrieben.

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Abtauchen ist gerade nicht erlaubt. Das Wasser ist zu kalt geworden.
Abtauchen ist gerade nicht erlaubt. Das Wasser ist zu kalt geworden. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Neue Technik in Sicht: So soll das Problem gelöst werden

Der Heizkessel sei leider schon mehrfach ausgefallen, sagt Kaiser. Zuletzt hatte es im August einen Defekt am Brennwertkessel im Südpool gegeben. Das war wegen der höheren Außentemperaturen weniger dramatisch. Allerdings konnte auch damals im Freibad nur kalt geduscht werden.

Die Probleme mit dem Heizkessel sollen bald der Vergangenheit angehören. Bädergesellschaft und Stadtwerke wollen die Heiztechnik für den Südpool umstellen. „Der Fernwärmeanschluss liegt schon“, sagt Kaiser. Jetzt müsse nur noch die Technik eingebaut werden, dass die Fernwärme auch im Bad nutzbar wird. Die Bädergesellschaft werde „natürlich darauf drängen“, dass das möglichst bald geschehe.

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Hinweis: In einer älteren Version waren die Aussagen aus diesem Text versehentlich dem Herner Bäderchef Lothar Przybyl zugeordnet. Das war ein Versehen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.