Herne. Der Revuepalast in Herten sucht ein neues Zuhause. Schließt der Mondpalast in Wanne-Eickel ab Ende Januar vorübergehend die Lücke?

Das Aus für den Revuepalast Ruhr am Standort auf Zeche Ewald in Herten könnte vorübergehend das Programm des Mondpalastes in Wanne-Eickel bereichern - bis ein neuer Standort für den Revuepalast gefunden ist. Sicher ist das aber nicht. Dort sind die Kapazitäten knapp. Die Suche nach einem neuen Standort für den Revuepalast läuft auf Hochtouren. Auch Herne ist als Standort weiter nicht ausgeschlossen.

Wochenenden im Mondpalast sind bis zum Sommer ausgebucht

„Wir prüfen gerade, ob wir auch im Mondpalast auftreten können“, sagt auf Nachfrage Mondpalast-Chef Marvin Boettcher, der wie sein Vorgänger Christian Stratmann auch die Geschicke des Revuepalastes führt. Das Problem sei, dass das Programm im Mondpalast schon bis zum Sommer 2025 stehe. Die Wochenenden seien bereits mit Aufführungen geblockt, so dass vor allem die Wochentage von Montag bis Donnerstag für andere Aufführungen zur Verfügung stehen. „Aber wir überlegen, ob das möglich ist.“

In jedem Fall wird ein Teil des Revuepalastes im Mondpalast weiterleben, verspricht Marvin Boettcher. Die noch relativ neue Technik aus Herten werde nach aktuellem Stand im Mondpalast verbaut. Und auch die Bestuhlung aus dem Revuepalast werde voraussichtlich erst einmal das Mondpalast-Foyer aufwerten.

Der riesige Fundus muss eingelagert werden. Die Stücke könnten nach Herne kommen.
Der riesige Fundus muss eingelagert werden. Die Stücke könnten nach Herne kommen. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann Funke Foto Services
Die Atmosphäre in Herten ist anders als im Mondpalast. Welcher Standort eignet sich als Nachfolger?
Die Atmosphäre in Herten ist anders als im Mondpalast. Welcher Standort eignet sich als Nachfolger? © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Was wird der neue Standort für den Revuepalast?

Für den Revuepalast sucht Marvin Boettcher nun nach einem neuen Standort. Er hatte den Mietvertrag nicht verlängert, weil er sich mit hohen Miet-Forderungen und Fixkosten konfrontiert sah, die aus seiner Sicht ein zu hohes Risiko bedeutet hätten. Die Ansage ist aber klar: Der Revuepalast soll ab der Wintersaison 2025/26 wieder ein neues Zuhause haben. Die Verantwortlichen betonen, dass es sich bei dem vor 15 Jahren in Herten als Ableger des Mondpalastes gegründeten Hauses um ein gesundes Unternehmen handelt.

Nach der WAZ-Berichterstattung über das bevorstehende Ende auf Zeche Ewald habe es etliche Angebote gegeben, sagt Boettcher. „Das freut und honoriert mich. Es zeigt, wie stark die Marke Revuepalast ist.“ Welche Standorte genau in Frage kommen, will der Theaterdirektor noch nicht verraten. Nur so viel: Auch Herne sei nicht als Standort ausgeschlossen. Die Suche sei aber weiter offen. Es könne auch noch ein ganz anderer Standort in Frage kommen. „Es gibt intensive Gespräche.“

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Logistische Mammutaufgabe - fünf Tage für die Räumung in Herten

Auf Zeche Ewald ist am 26. Januar 2025 Schluss. Dann bleiben noch genau fünf Tage, um die Spielstätte besenrein zu übergeben. „Das wird eine logistische Mammutaufgabe“, sagt Marvin Boettcher. Ein großer Teil des Equipments wird wohl - unabhängig von der Verwendung im Mondpalast - vorübergehend in Herne eingelagert werden.

Dazu gehört auch jede Menge gastronomisches Equipment. Der Revuepalast kombiniert ja Revue mit Leckereien am Tisch. „Das Equipment wartet darauf, woanders wieder zum Einsatz zu kommen“, erklärt der Theater-Chef. Aktuell stehen Currywurst, Suppen und gemischte Platten auf der Speisekarte. Getränke gibt‘s an einer großen Theke.

Im Mondpalast wird neben einigen Klassikern aktuell das Stück „Rolle rückwärts - früher war alles besser“ gespielt. Die Theaterleute spielen eigene Stücke, dazu gehört demnächst auch eine Auftragsproduktion der Stadt Herne. Die Stadt will den 50. Geburtstag der Städteehe mit Wanne-Eickel in einem eigenen Stück verarbeiten.