Herne. Herne und Wanne-Eickel wurden am 1. Januar 1975 zu einer Stadt. Schon jetzt steht fest: Zum 50. Geburtstag wird gefeiert – mit viel Theater.
Herne feiert im Jahr 2025 die Städte-Ehe mit Wanne-Eickel. Die Gesamtstadt wird 50 Jahre alt. Das Motto „Zusammen `ne Großstadt“ soll in den kommenden Monaten auf vielen Plakaten zu lesen sein und gefeiert werden. Ein Teil der Party soll auf der Cranger Kirmes steigen. Und schon jetzt steht fest, dass die Jubiläums-Feierlichkeiten mit sehr viel Theater verbunden sein werden - im wahrsten Sinne des Wortes.
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Partyprogramm zum 50. Geburtstag soll diese Woche vorgestellt werden
Oberbürgermeister Frank Dudda gab bei der Vorstellung des Plakates für die Cranger Kirmes schon einmal so etwas wie ein vorsichtiges „Save the Date“ mit auf den Weg – Termin bitte merken! So wie man das bei Familienfeiern, die unweigerlich kommen, so macht. Fiebern die Menschen in der Stadt auf den Termin hin? Der Oberbürgermeister ließ keine Zweifel daran, dass es zumindest das Goldhochzeitspaar selbst richtig krachen lassen will. Jetzt muss man noch die Gäste mitnehmen.
Das ausführliche Geburtstagsprogramm soll in dieser Woche noch vor Weihnachten vorgestellt werden. Denn es ist gar nicht mehr so lange hin bis zum Tag der Goldenen Hochzeit. Die Städte-Ehe wurde am 1. Januar 1975 vollzogen. Dass es keine Liebesheirat war, war damals allen Beteiligten wohl bewusst, wie an vielen Stellen überliefert ist.
Das aktuelle Motto „Zusammen `ne Großstadt“ spielt genau auf die Problematik an: Beide damals selbstständigen Städte an der Großstadt-Grenze zur 100.000 Einwohnern entgingen der wohl unvermeidbaren Eingemeindung durch umliegende größere Großstädte. Was Konsens war: Ohne Städte-Ehe würde man heute mindestens einem Landkreis angehören.
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Größeres Herne gibt der Gesamtstadt den Namen
Den Namen der Gesamtstadt gab das damals größere Herne. Anfang 1974 zählte Herne 102.229 Einwohner, Wanne-Eickel nur 94.216. Heute würde auch Herne alleine weit entfernt vom Status einer Großstadt sein. Die Gesamtstadt hat gut 158.000 Einwohner. Der Großstadt-Status beschert gerade den Menschen in den Bezirken („Herne 2“) mehr verankertes Mitspracherecht und hat etliche Vorteile für die Stadt. Der Oberbürgermeister wäre ohne Großstadt-Status nur ein Bürgermeister.
Ein Teil der Feiern, das verriet der Oberbürgermeister jetzt, soll ein eigenes Theaterstück werden. Dieses hat die Stadt Herne (!) im Mondpalast von Wanne-Eickel (!) in Auftrag gegeben. Vor der offiziellen Vorstellung der Pläne in dieser Woche will sich Mondpalast-Chef Marvin Boettcher noch nicht zum Stück äußern. Aber er lässt durchblicken, dass sich die Menschen in Herne und Wanne-Eickel, verkörpert durch das Mondpalast-Ensemble, selbst sympathisch auf die Schippe nehmen werden. „Das wird eine sehr schöne Nummer, die mit vielen Klischees spielt.“
Die Stadt hätte auch „Crange“ heißen können
Erst Kultur, dann Party: Auf der Cranger Kirmes soll ausgelassen gefeiert werden. Wie genau, ließ Dudda zunächst noch offen. Was kaum jemand weiß: Vor mehr als 50 Jahren war „Crange“ mal als Idee für den Namen der gesamten Stadt auf dem Tisch. Stadtarchivar Jürgen Hagen erinnerte zum 40. Geburtstag an die gescheiterten Vorschläge des damaligen Wanne-Eickeler Landtagsabgeordneten Helmut Hellwig und der Wanne-Eickeler CDU. Die Marke „Crange“ wiederum, betonte Oberbürgermeister Frank Dudda wiederholt, habe eine unglaubliche Strahlkraft. Davon würde auch Herne gerne profitieren.