Und warum lautete der „Ehe-Name“ Herne? Aus mehreren Gründen, erklärt Stadtarchivar Jürgen Hagen. Zuallererst sei Herne größer gewesen. Konkret: Anfang 1974, genau ein Jahr vor dem Zusammenschluss, habe Herne 102 229 Einwohner gezählt, Wanne-Eickel „nur“ 94 216. Auch ein Blick in die Historie habe für Herne gesprochen. Zum einen, weil Herne ältere Stadtrechte habe, zum anderen, weil die fünf Gemeinden, die das spätere Wanne-Eickel bildeten, Teile der früheren Bürgermeisterei Herne (1815 bis 1844) und des alten Amtes Herne (1844 bis 1875) gewesen seien, sagt Hagen. Nicht zuletzt, so die Vorgabe aus dem Innenministerium, sollte der neue Städtename kurz sein, und es sollte keinen Fantasie- oder Doppelnamen geben. Damit sei auch Wanne-Eickel vom Tisch gewesen.
Und Versuche, die neue Stadt zum Beispiel Emschertal oder Crange zu nennen, seien erfolglos verlaufen. So etwa der Vorschlag „Crange“, der vom damaligen Wanne-Eickeler Landtagsabgeordneten Helmut Hellwig und der Wanne-Eickeler CDU auf den Tisch gebracht worden sei.
So hätten sich die Organisationsgruppen schließlich darauf verständigt, dass Herne den Namen und Wanne-Eickel Stadtwappen sowie -farben in die Ehe einbringen.
Die Konsequenzen dieser Entscheidung, weiß Stadtarchivar Hagen, seien auch 40 Jahre später zu spüren: „Die Kritik, die es bis heute an der Städte-Ehe gibt, hängt sich an dem Namen ,Herne’ auf.“