Herne. Die Anmeldefrist der Herner Grundschulen ist beendet. Welche bei Eltern beliebt sind, wo Kinder abgelehnt werden und wohin diese wechseln können.

Das Anmeldeverfahren für das Schuljahr 2025/26 an den Grundschulen in Herne ist abgeschlossen. Dabei zeigt der Blick auf die Zahlen: Insgesamt acht Schulen werden nicht alle Kinder aufnehmen können, die sich dort angemeldet haben. Zwei weitere Schulen haben einen leichten Überhang bei den Anmeldungen, werden aber alle Kinder aufnehmen. In dieser Woche sollen die Absagen verschickt werden.

Der Trend, der sich bereits nach den vorläufigen Anmeldezahlen im Oktober abzeichnete, hat sich bestätigt: Die meisten Anmeldungen in diesem Jahr erhielt die Michaelschule in Wanne. Hier müssen die Eltern besonders zittern, werden doch 22 von ihnen eine Absage erhalten müssen. Trotz der Vierzügigkeit können die insgesamt 126 Kinder, die gerne dort eingeschult worden wären, nicht alle berücksichtigt werden.

Zwei Herner Grundschulen erhalten eine Mehrklasse

Ebenfalls deutlich mehr Anmeldungen als Plätze verzeichnet die Grundschule Eickeler Park. An der eigentlich nur zweizügigen Schule haben insgesamt 79 Eltern ihr Kind angemeldet. Für sie gibt es aber zumindest zum Teil gute Nachrichten. So soll es wie bereits im vergangenen Jahr wieder eine Mehrklasse geben. Das entspannt die Lage zwar etwas, aber nicht gänzlich. Denn trotzdem werden 18 Kinder dort nicht ihre Einschulung feiern können, obwohl sie gerne würden.

Ausweichmöglichkeiten innerhalb Eickels gibt es aber an der Südschule (14 freie Plätze) und der Grundschule Königstraße. Bei letzterer sind nur 58 Anmeldungen auf 81 Plätze eingegangen, so dass hier noch 23 Kinder auf einen freien Plätz hoffen können, die woanders abgelehnt wurden. Zudem wird an der Freiherr-vom-Stein-Schule eine Mehrklasse gebildet, so dass auch hier bisher noch 22 Plätze vakant sind.

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Eng wird es auch für Eltern, die ihr Kind an der Grundschule am Schloss und an der Max-Wiethoff-Schule angemeldet haben. Dort müssen jeweils 14 Kinder abgelehnt werden. An der Galileo-Schule und der Katholischen Grundschule Bergstraße werden je neun Mädchen und Jungen im Auswahlverfahren aussortiert. In Herne-Mitte könnten Kinder, die an der Grundschule am Schloss oder der Galileoschule keinen Platz erhalten, zur Grundschule Kunterbunt wechseln, erklärte Sven Siedelhofer, der beim Schulamt für das Anmeldeverfahren im Grundschulbereich zuständig ist, schon bei der Vorstellung der vorläufigen Anmeldezahlen.

Aus Sicht der Stadt sind diese Rechenbeispiele verständlich, für viele Eltern beginnt aber eine Zeit der Sorgen, ob das Kind auch an die bewusst ausgesuchte Wunsch-Grundschule darf. So meldete sich beispielsweise nach der Veröffentlichung der vorläufigen Anmeldezahlen ein Vater bei dieser Redaktion, der sein Kind an der Galileo-Schule angemeldet hat, und die Information bekommen habe, „dass alle ,deutschen‘ Kinder aus dem Einzugsgebiet auf die Grundschule Kunterbunt sollen, um dem Problem Herr zu werden“.

Auf Nachfrage widerspricht Stadtsprecher Patrick Mammen diesen kursierenden Gerüchten aber und betont: „Die Nationalität ist nicht ausschlaggebend für die Aufnahme an einer Schule.“ Die Kriterien für die Auswahl seien für Kinder aus Herne: 1. ob die Grundschule die vom Wohnort nächstgelegene ist, 2. Härtefälle, 3. Geschwisterkinder besuchen die Grundschule und 4. Fußweg zur Schule. Erst danach haben Kinder, die nicht in Herne wohnen, überhaupt eine Chance.

Zudem werde es keine Umverteilung geben. „Die Eltern erhalten mit dem Ablehnungsschreiben eine Frist zur Ummeldung“, so Mammen weiter. Dabei seien sie in der Schulwahl frei, soweit noch Plätze frei sind. Die Ablehnungen sollen voraussichtlich in der ersten Dezemberwoche verschickt werden. Freie Schulplätze könnten die Eltern bei der jeweiligen ablehnenden Schule oder dem Fachbereich Schule und Weiterbildung tagesaktuell erfragen. Dabei empfehle es sich, mit der neu ausgewählten Schule zuvor einen Termin zur Anmeldung zu vereinbaren.

Wer in den nächsten Tagen nichts hört, kann also hoffen, muss aber noch warten. Die Zusagen werden laut Stadt voraussichtlich erst Mitte/Ende Januar verschickt.