Herne. Die Michaelschule in Herne soll für knapp 9 Millionen Euro erweitert werden. Dazu soll es auch einen Abriss geben. Was die Stadt in Wanne plant.

Die Grundschule Michaelschule in Wanne-Eickel soll bis 2026 für knapp 9 Millionen Euro ausgebaut werden. Wegen steigender Schülerzahlen ist die Schule zuletzt von drei auf vier Züge gewachsen, hat nun also 16 statt zwölf Klassen und platzt deshalb aus allen Nähten. Nun liegen die Ausbaupläne vor. Schuldezernent Andreas Merkendorf spricht gegenüber der WAZ von „einer runden Sache“.

Denn: „Im Bestand muss nichts gemacht werden.“ Das Schulgebäude aus dem Jahr 1974 sei grundlegend saniert und in einem sehr guten Zustand. Es fehle wegen der gestiegenen Schülerzahlen aber an Platz: Klassen- und Mehrzweckräume müssten her, ebenso Verwaltungsräume. Vor allem aber müsse der Bereich für die Offene Ganztagsschule und die Verpflegung deutlich vergrößert werden, so der Schuldezernent.

Herne: Hausmeisterwohnung soll abgerissen werden

Die Lösung: Es soll zwei Anbauten geben. Eine Erweiterung des Gebäudes ist in südlicher Richtung geplant. Dort soll die Hausmeisterwohnung abgerissen werden. An dieser Stelle soll unter anderem ein großer Küchenbereich mit Nebenräumen für die Essensausgabe, Lagerräume und Sanitäranlagen entstehen, außerdem der 155 Quadratmeter große Speisesaal mit Stuhllager und Rezeption. Nicht zuletzt sollen dort auch die Räume für die OGS-Leitung und das OGS-Personal eingerichtet werden.

Die Stadt sieht drei Bauabschnitte vor. Starten sollen die Arbeiten noch in diesem Jahr. Bis Ende 2023 soll das zweigeschossige Erweiterungsgebäude im nördlichen Bereich fertig sein. Entstehen sollen dort sechs Unterrichtsräume und eine Pausenhalle im Erdgeschoss sowie sechs Unterrichtsräume im ersten Obergeschoss. Parallel sollen im Erdgeschoss die Verwaltungsräume erweitert werden. Zwischen 2024 und Sommer 2025 soll die Hausmeisterwohnung abgerissen und das eingeschossige Erweiterungsgebäude im südlichen Bereich mit Küchentrakt und Speiseraum gebaut werden. Von den Sommerferien 2025 bis zu den Sommerferien 2026 sollen schließlich die letzten Kleinarbeiten in den bestehenden Unterrichtsräumen in den Obergeschossen erledigt werden, darunter die Fertigstellung von Verbindungstüren.

Jahrgänge sollen im „neuen“ Gebäude umsortiert werden

Der Umbau ist „ein Gewinn für Wanne“: Schuldezernent Andreas Merkendorf.
Der Umbau ist „ein Gewinn für Wanne“: Schuldezernent Andreas Merkendorf. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Im Zuge des Umbaus, so die Pläne der Stadt, sollen die Jahrgänge im Gebäude neu sortiert werden. Der Jahrgang 1 soll mit seinen vier Klassen im ersten Obergeschoss des bisherigen Gebäude unterkommen. Er hat dann unter anderem auch zwei Mehrzweckräume sowie zwei eigene Räumen für die Offene Ganztagsschule (OGS), die auch für die Differenzierung beziehungsweise Förderung genutzt werden können.

Die Jahrgänge 2 und 3 sollen in der ersten Etage des bisherigen Gebäudes sowie im ersten Stock des Erweiterungsgebäude unterkommen. Sie erhalten neben acht Klassenräumen unter anderem zwei Mehrzweckräume und vier eigene Räume für die OGS beziehungsweise Differenzierung/Förderung. Der Jahrgang 4 ist fürs Erdgeschoss des Erweiterungsgebäudes vorgesehen – in direkter Anbindung an die neue Pausenhalle. Er soll neben vier Klassenräumen ebenfalls zwei eigene Räume für die OGS beziehungsweise Differenzierung/Förderung bekommen.

Schuldezernent Andreas Merkendorf lobt die Pläne. Die Schule werde auch nach der Baumaßnahme ein harmonisches Bild abgeben. Die Investition, meint er, sei „ein Gewinn für Wanne“.

>> WEITERE INFORMATIONEN: 16 Klassen mit 416 Schülerinnen

Im Schuljahr 2021/2022 hat die Grundschule Michaelschule laut Stadt 16 Klassen mit 416 Schülerinnen und Schülern. Der Anteil der Kinder mit Zuwanderungsgeschichte betrage 62,5 Prozent. Die OGS-Quote liege wegen der Raumnot aktuell nur bei 37,3 Prozent.

Die Umbaupläne werden in den politischen Gremien vorgestellt, zuerst am Donnerstag, 20. Januar, im Schulausschuss (16 Uhr, Volkshaus Röhlinghausen, Am Alten Hof 28). Das letzte Wort hat die Bezirksvertretung Wanne am 25. Januar.

Wegen der Baumaßnahme müssen laut Stadt vier Bäume mit einem Stammumfang von bis zu 1,40 Metern gefällt werden. Als Ersatz sollen acht Bäume mit einem Stammumfang von bis zu 0,25 Metern gepflanzt werden.