Herne. Kurios: Bei einer Abstimmung in der Herner Politik gab es für einen Vorschlag nur eine Ja-Stimme. Die aber reichte. Thema war eine Tempo-30-Zone.

Soll auf der Rathausstraße in Wanne-Mitte Tempo 30 eingeführt werden? Diesen Vorschlag machte Bernd Blech, Einzelkämpfer für die Unabhängigen Bürger (UB), im Herner Rat. Sein Vorstoß dort, die Höchstgeschwindigkeit zwischen Claudius- und Dorstener Straße von 50 auf 30 km/h zu drosseln, wurde zuletzt in die Bezirksvertretung Wanne verwiesen. Dort erreichte er nun, immerhin, einen Prüfauftrag. Heißt: Die Stadt lotet jetzt aus, ob auf diesem Straßenabschnitt eine Geschwindigkeitsreduzierung Sinn macht. Kurios: Bei der Abstimmung reichte Blech eine einzige Ja-Stimme.

Erst mal zum Thema: Die Rathausstraße, so UB-Ratsherr Bernd Blech, sei seit Jahren ein „Lärm-Hotspot“, sagte er in der Sitzung der Bezirksvertretung am Dienstag, 8. Oktober, im Stadtteilzentrum Pluto. Daran habe auch der Umbau der Straße nichts geändert: Das Versprechen der Verwaltung, mit Flüsterasphalt für Abhilfe zu sorgen, habe keinen Erfolg gezeigt. Deshalb müsse nun der Schutz der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund stehen: „Lärm macht krank“, betonte Blech, der - selbst kein Mitglied der Bezirksvertretung - seinen Vorstoß im Zuschauerbereich begründete.

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Das Thema wurde schnell abgehakt. In dem Gremium sitzen ausschließlich Vertreterinnen und Vertreter der Ratskoalition aus SPD und CDU sowie von Grünen und AfD, und sie alle sahen keinen Diskussionsbedarf. Bei der Abstimmung darüber, ob Tempo 30 zumindest geprüft wird, stimmte auch nur der einzige Grünen-Vertreter Daniel Keller dafür. Alle anderen enthielten sich. Blech freute sich: Die eine Stimme reichte ihm.