Herne. Die Lage auf dem Europaplatz in Herne mit der Trinkerszene hat sich nicht beruhigt, kritisiert die SPD. Im Gegenteil. Sie fragt: Wo ist der KOD?
Die SPD in Herne lässt beim Europaplatz in Herne nicht locker. Die Lage sei „weiterhin besorgniserregend“, schlagen die Sozialdemokraten Alarm. Sie sehen „dringenden Handlungsbedarf“ - und fragen: Wo ist eigentlich der Kommunale Ordnungsdienst (KOD)?
Anfang 2023 und dann noch einmal im Frühling 2024 hatte die SPD die Lage auf dem Europaplatz scharf kritisiert. Dort verweilten immer häufiger Menschen, die Drogen und Alkohol konsumierten. Die Sozialdemokraten hatten die Sorge, dass sich im Umfeld von Kreuzkirche und Archäologiemuseum eine feste Szene entwickelt. Die Verwaltung kündigte daraufhin an, dass sie reagieren und mit allen Beteiligten ins Gespräch kommen wolle. Das Ziel: die Lage zu beruhigen.
Herner SPD: Versuchter Einbruch in Kreuzkirche
Laut SPD ist das bislang nicht gelungen, und die Szene scheint sich etabliert zu haben. Unrat, Fäkalien sowie laute und aggressive Musik seien auf dem Europaplatz bei entsprechendem Wetter an der Tagesordnung, heißt es in einer Mitteilung der SPD. Das berichteten auch Anwohnerinnen und Anwohner. Schuld seien stark alkoholisierte und herumbrüllende Menschen, teilweise auch immer wieder mit Kindern. Mittlerweile sollen es zwei Gruppen sein, von denen eine besonders laut und aggressiv auftrete. Damit nicht genug: An der Kreuzkirche sei es sogar zu einem versuchten Einbruch gekommen, bei dem das Hauptportal beschädigt worden sei. Auch sei eine kleine Laterne aus dem Boden gerissen worden.
„Wir sehen hier dringenden Handlungsbedarf“, sagt Patrick Steinbach, Vorsitzender des Sozialausschusses. Niemand habe ein Problem damit, wenn Menschen friedlich ihr Feierabendbier tränken. Wenn jedoch Menschen und vor allem Kinder Angst hätten, auf den Europaplatz zu gehen, dann „muss seitens der Stadt Abhilfe geschaffen werden“, fordert er. Theres Boneberger, stellvertretende Sprecherin im Sozialausschuss, schlägt vor, darüber nachzudenken, den Menschen „weniger problematische Orte“ für ihre Treffen, aber nach wie vor auch Hilfe anzubieten.
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Hinzu komme: Doreen Mölders, Leiterin des Archäologiemuseums, könne sich vorstellen, das Areal neben und hinter dem Museum aufzuwerten, um auch Kindern mehr Möglichkeiten anzubieten. Solange die Situation am Europaplatz aber so sei, wie sie sich jetzt darstelle, dann mache das keinen Sinn. „Das ist besonders schade, da wir mehr Angebote für Kinder brauchen“, so Boneberger. Sie fügt an: „Umso mehr sollte die Verwaltung Anstrengungen unternehmen, die Situation auf dem Europaplatz in den Griff zu bekommen.“
Auch SPD-Ratsherr Matthias Bluhm wird in der SPD-Mitteilung zitiert. „Wenn sich nicht an Regeln für ein friedliches Miteinander gehalten wird und die öffentliche Ordnung gestört wird, muss der KOD oder die Polizei eingreifen“, fordert der Sprecher im Ausschuss für Bürgereingaben, Sicherheit und Ordnung - und bringt Platzverweise ins Spiel. Er fragt: „Wo ist der KOD?“