Herne. Der Herner Handballer Mats Grzesinski hängt den Profi-Sport an den Nagel und widmet sich der Mode. Mit seinem Bruder hat er ein Label gegründet.

Vom Handballprofi in die Modewelt: Diesen Weg hat Mats Grzesinski gewählt. Gemeinsam mit seinem Bruder hat der ehemalige Herner Handballprofi ein eigenes Modelabel gegründet.

In diesem Sommer sei sein Vertrag beim VfL Eintracht Hagen ausgelaufen, nun konzentriere er sich voll und ganz auf das Modelabel „Make me proud“, das die beiden Geschwister 2022 gegründet haben, erzählt der 23-Jährige. Dort verkaufen sie „lockeren Streetstyle“. Sie beschäftigten sich schon lange mit Mode und kleideten sich modebewusst, erzählt Mats Grzesinski. Bereits mit 16 Jahren habe er sein erstes verdientes Handball-Geld für Klamotten ausgegeben. Seinen ersten Profivertrag unterschrieb er beim  TuS N-Lübbecke. Nach einem Besuch in New York 2021 habe sich die Idee weiterentwickelt, dort seien sie inspiriert worden. Herausgekommen sei „Make me proud“.

Mit dem Label werde nicht nur Kleidung verkauft, sondern „ein Gefühl“, beschreibt Jan Grzesinski. Durch die Kleidung könne man sich ausdrücken. Das sei aktuell besonders für die jüngere Generation wichtig, sagt Bruder Mats. Am besten verkauft würden sogenannte Tracksuits, also eine Art Trainingsanzug, bei dem Hose und Oberteil gleich aussehen. „Das boomt gerade sehr.“

Tracksuits wie diese werden beim Label „Make me proud“ am besten verkauft.
Tracksuits wie diese werden beim Label „Make me proud“ am besten verkauft. © Mats Grzesinski | MMP

Herner verkaufen Kleidung ausschließlich online

Verkauft werden die Kleidungsstücke ausschließlich online im eigenen Shop. Um die Exklusivität zu wahren, soll das auch so bleiben. „Es soll etwas Besonderes bleiben“, sagt Jan Grzesinski. Deshalb seien auch die Stückzahlen der einzelnen Teile limitiert. Von den Trainingsanzügen gebe es beispielsweise um die 300, bei den T-Shirts seien es ein paar mehr, erklärt der 25-Jährige.

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Die beiden Brüder machen alles selbst - von der Idee bis zur Werbung. „Wir verkörpern die Marke.“ Auch international sei sie bereits bekannt. So kommen einige Kunden beispielsweise aus London. Auch Fußball-Profi Fabian Reese habe ihre Kleidung bereits bei Sky getragen, erzählen sie.

International noch bekannter werden - das ist das langfristige Ziel der beiden Herner. Dafür werden sie auch bald mehrere Monate in New York und Los Angeles verbringen. Um sich weiter inspirieren zu lassen, aber vor allem auch, um weitere Kontakte in die Modewelt zu knüpfen. Die Grundlage dafür sei bereits geschaffen, so waren die beiden bereits bei der Fashionweek in Paris zu Gast.

Kleidungsstücke werden in der Türkei produziert

Produziert werden die Kleidungsstücke von „Make me proud“ in der Türkei. Dort werde neben Portugal am qualitativ hochwertigsten produziert, sagt Mats Grzesinski. „Die haben da ihr Handwerk drauf.“ Vor Kurzem seien sie in Istanbul gewesen, um sich die Produktion selbst mal anzuschauen.

Die Kleidung wird in der Türkei produziert.
Die Kleidung wird in der Türkei produziert. © Mats Grzesinski | MMP

Sich mit dem Label selbstständig zu machen, sei ein großer Schritt für die beiden Herner gewesen. Nicht nur, dass Mats seine Handball-Karriere dafür aufgegeben hat, auch das finanzielle Risiko sei den beiden bewusst. „Das Verantwortungsbewusstsein ist jetzt ein anderes“, sagt Mats, der eine Ausbildung zum Finanzkaufmann gemacht hat. Trotzdem hätten sie beide festgestellt, dass sie nicht mehr für jemanden anderes arbeiten wollen. Das fange auch schon bei der eigenen Kleidung an. In seinem alten Job als Groß- und Außenhandelskaufmann habe es einen strickten Dresscode gegeben, in dem er sich unwohl gefühlt habe, sagt sein Bruder Jan. Den haben sie nun nicht mehr. „Jetzt ziehen wir an, was wir wollen.“

Unterstützung bekommen die beiden dabei von ihrer Familie. So sei übrigens auch der Name des Labels entstanden, erzählen sie. Ihr Vater habe immer gesagt: „Macht was ihr wollt, wenn es euch glücklich macht.“ Es sei immer stolz auf sie. Damit war der Name „Make me proud“ geschaffen. Apropos: Aktuell wohnen die beiden wieder in der Heimat in der Gartenstadt in Eickel, dort wo alles in ihrem Kinderzimmer gestartet hat. Das wurde allerdings irgendwann zu klein. Aktuell haben sie deshalb ein Lager in einem Industriegebiet in Herne gemietet, von dort verkaufen sie die Kleidung in die ganze Welt.