Herne. Auf der Cranger Kirmes gibt es einen Wechsel unter den Schaustellern. Lichtes Gourmetgarten hört auf. Welcher Schausteller seinen Platz einnimmt.
Auf der Cranger Kirmes wird in diesem Jahr ein neuer Ausschankbetrieb an den Start gehen. Wie die WAZ bereits im März berichtete, gibt Timo Lichte seinen „Gourmetgarten“ auf. Marius Morck nimmt seinen Platz ein: mit dem „M3 Cranger Treff“. Jetzt gibt es weitere Informationen zu dem Wechsel.
Zur Cranger Kirmes 2024 gibt Timo Lichte, dessen Familie mit drei Fischwagen auf dem am 1. August beginnenden Volksfest vertreten ist, seinen „Gourmetgarten“ auf. Dafür gebe es zwei Hauptgründe, erzählte Lichte Anfang des Jahres im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. So habe sein Koch ihm eine Absage für Crange erteilt, es gestalte sich sehr schwierig, adäquaten Ersatz zu bekommen. Und Lichte möchte nicht das Risiko gehen, mit einem Crange-Neuling eine Pleite zu erleiden und seinen guten Ruf zu verlieren. Außerdem sei er inzwischen mit seinen zahlreichen Aktivitäten an seine Kapazitätsgrenze gestoßen, deshalb werde er kürzer treten und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren - den Verkauf von Kibbeling, Backfisch & Co.
„Gourmetgarten“ hat Schausteller-Award gewonnen
Den etwa 300 Quadratmeter großen Standplatz am Ausgang zur Heerstraße übernimmt Marius Morck mit seinem „M3 Cranger Treff“. „Wir sind ein Team. Gemeinsam haben wir überlegt, wie es an dem Standort weitergehen könnte, und wir haben eine gute Lösung für alle Beteiligten gefunden“, so Lichte, Chef der Herner Schaustellervereinigung.
Seit 2003 war der „Gourmetgarten“ eine beliebte Anlaufstelle auf Crange. Timos Vater Wolfgang Lichte erhielt für das Jahr 2008 den ersten Schausteller-Award „Bester auf Crange“ als Anerkennung für ein „mutiges und innovatives gastronomisches Konzept mit hohem Qualitätsanspruch“, so damals die Begründung der Jury, teilt das Stadtmarkting mit.
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Die Entscheidung des Familienunternehmens Lichte, sich in Crange wie auf vielen anderen Plätzen in NRW ganz dem traditionellen Kerngeschäft mit Fischwagen zu widmen, sei nicht leicht gefallen. Geholfen habe die Kooperation mit Marius Morck, denn für das leibliche Wohl im „M3 Cranger Treff“ sorgt laut Stadtmarketing Lichtes Fischwagen, der wie gewohnt direkt nebenan stehe. Kibbeling, Backfisch und Co. könnten in dem reinen Ausschankbetrieb, der kein Essen anbieten werde, verzerrt werden.
Marius Morck stamme aus einer Schaustellerfamilie, deren Wurzeln fast ein Jahrhundert zurückreichten, so das Stadtmarketing. Einst sei Urgroßvater Gustav Morck mit einem Pferdegespann umhergefahren und habe Eis verkauft, Großvater Friedrich habe 1950 die Mandelbrennerei aufgebaut und sei unter anderem langjähriger Chef der Herner Schaustellervereinigung gewesen. Vater Uwe Morck (71) betreibe seit über 35 Jahren auf der Cranger Kirmes den Ausschankbetrieb „Max & Moritz“, in den letzten Jahren gemeinsam mit Sohn Marius. Dieser führe zudem mit Ehefrau Vanessa in dritter Generation die Mandelbrennerei Morck, zeitgemäß inklusive eines Online-Handels, so das Stadtmarketing.
„M3“ steht für die 3. Morck-Generation
„Zeitgemäß“ sei für den 32-jährigen studierten Betriebswirt auch das Stichwort für seine neue Aufgabe auf dem Cranger Festplatz: „Wir bauen einen frischen, modernen Biergarten auf, der jeden Besucher ansprechen soll. Er ist teilweise überdacht, mit Tischen, Steh- und Sitzplätzen. Das normale Getränkeangebot ergänzen wir mit qualitativ hochwertigen Spirituosen, Cocktails, exzellenten Weinen von einem Winzer in Unterfranken und wer möchte, bekommt auch Champagner.“
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An allen elf Kirmestagen sorgten im „M3 Cranger Treff“, wo im Schichtdienst bis zu zwölf Mitarbeitende beschäftigt sein werden, DJs hinter ihrem Mischpult für Musik – „aber keine Ballermann-Lieder“, verspricht Marius Morck. Vielmehr soll die Musikfarbe tagsüber Familien ansprechen, in den Abendstunden wechsele sie in die leichte House-/Club-Schiene. Wer es exklusiv möchte, könne als Rückzugsort das VIP-Zelt im „M3 Cranger Treff“ buchen – Platz biete es für bis zu 25 Personen.
Und der neue Name? „Da hat uns mein Vater inspiriert. M3 steht für die 3. Generation Morck“. Aufgebaut werde der „M3 Cranger Treff“ übrigens nicht nur zuerst in Crange, sondern nur dort. „Auf anderen Volksfesten wird es ihn nicht geben“. Vielleicht werde der Zusatz „M3“ irgendwann einmal geändert, denn seit neun Monaten sei Tochter Edda auf der Welt. Vater Marius: „Es wird für unsere Tochter das erste Jahr auf der Cranger Kirmes als angehende 4. Generation. Das ist auch für meine Frau und mich etwas Besonderes.“