Herne. Der Widerstand war groß, sogar von Erpressung war die Rede: Die Politik wehrte sich gegen von der Stadt geforderte Baumfällungen. Mit Erfolg.

Fünf Bäume sollten an der Robert-Brauner-Schule weichen, damit Platz geschaffen wird für das Aufstellen neuer Container für dringend benötigte Klassenräume: Dieser Beschlussvorschlag der Stadt hatte im August 2023 massive Kritik in der Bezirksvertretung Herne-Mitte ausgelöst, sogar von Erpressung war die Rede. Nun steht fest: Der Einsatz für den Erhalt von Bäumen an der Förderschule in Herne-Süd hat sich gelohnt.

Aufgrund „schulorganisatorischer Entwicklungen“ müsse nur noch ein Container für zwei Klassenräume statt wie zunächst geplant zwei Container für vier Räume aufgestellt werden, berichtete die Stadt in der Sitzung des Bezirks. Als Standort komme deshalb wieder eine Errichtung der Anlage auf dem Rasen westlich des Schulgartens in Betracht.

Teure Verlagerung des Schulgartens ist nicht mehr nötig

Beim Aufstellen von zwei Containern hätten auf dieser Fläche nach den ursprünglichen Plänen fünf Bäume gefällt werden müssen, erklärte die Schulverwaltung. Um dies zu verhindern, sei zunächst eine „kostenintensive Verlagerung“ des Schulgartens ins Auge gefasst worden. Darauf könne nun verzichtet werden. Und: Es müsse zwar immer noch ein Baum gefällt werden, dieser sei jedoch relativ klein und nicht sehr vital. Für ihn sollen zwei Bäume als Ersatz gepflanzt werden. Es sei gut, dass die Politik beharrlich geblieben sei, sagte SPD-Fraktions-Chefin Melissa Arnold.

Ende gut, (fast) alles gut: An der Robert-Brauner-Schule konnten vier Bäume „gerettet“ werden. Auch der Schulgarten (unten Mitte) muss für das Aufstellen von Containern nicht verlagert werden.
Ende gut, (fast) alles gut: An der Robert-Brauner-Schule konnten vier Bäume „gerettet“ werden. Auch der Schulgarten (unten Mitte) muss für das Aufstellen von Containern nicht verlagert werden. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Der Vorwurf der Erpressung wurde 2023 (durch Arnold) erhoben, weil die Stadt aufgrund der Raumnot auf einen raschen Beschluss für die Fällung drängte. Die Bezirksvertretung lehnte dies einstimmig ab. Bei einem Ortstermin war anschließend zunächst die Verlagerung des Schulgartens vereinbart worden, die nun hinfällig wird.

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Baumfällungen für Baumaßnahmen: Es ist nicht das erste Mal, dass sich Bezirksvertretungen dem Wunsch der Stadt widersetzen. Dies war unter anderem auch in Eickel beim Kita-Bau in Röhlinghausen der Fall, wo nach dem Veto der Politik nur fünf statt 13 Bäume weichen mussten.