Herne. Neben dem Bau von neuen Wohnungen spielt die Sanierung eine wichtige Rolle. Ein großes Projekt in Herne-Mitte geht jetzt auf die Zielgerade.
Seit Jahren wird über die Notwendigkeit des Wohnungsneubaus diskutiert, doch auch die Sanierung des Bestands spielt eine große Rolle. In der Herner Innenstadt geht ein großes Projekt nun auf die Zielgerade.
Die Genossenschaft Wohnstätten Wanne-Eickel bringen den Wohnpark Glockenstraße energetisch auf den aktuellen Stand. Dazu muss man wissen: 2017 hat die Genossenschaft die Gebäude von der St. Elisabeth-Stiftung übernommen - eine Spätfolge der Vorgänge um die hoch verschuldete Stiftung Marienhospital. Da die Häuser mit Baujahr 1967 in die Jahre gekommen waren, habe die Genossenschaft schon beim Kauf eine Komplettsanierung als Plan im Kopf gehabt, erzählen die Vorstände Frank Militzer und Andreas Berger im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion.
Dämmung von Fassade, Keller und Dach
Die hätte ursprünglich 2018 starten sollen, doch die Genossenschaft realisierte zunächst das Albert-Schweitzer-Carrée in Röhlinghausen. 2021 begann die großangelegte Modernisierungsmaßnahme. Den Investitionsrahmen beziffern die Vorstände auf mehr als sechs Millionen Euro. Hauptbestandteil der Sanierung ist die Dämmung der Fassade, der Kellerdecke und der Dächer, die im Anschluss begrünt werden sollen. Daneben wurde eine Betonsanierung durchgeführt, die Balkone bekommen eine neue Brüstung. Alte Holzfenster wurden ausgetauscht, die Aufzüge wurden bereits erneuert. Die Hauseingänge werden neu gestaltet, dazu gehört auch ein Abstellraum für Rollatoren.
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Denn: Die Wohnungen seien mit ihrem Zuschnitt gerade für ältere Menschen attraktiv, hinzu komme die zentrale Lage in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Da ist es kein Wunder, dass die 85 Wohnungen komplett belegt sind. So sei es auch nicht möglich gewesen, die Bewohner während der Sanierung in anderen Wohnungen unterzubringen. Die Wohnungen selbst würden immer im Zuge eines Auszugs komplett saniert und barrierearm ausgestattet, zum Beispiel mit einem niedrigen Duscheinstieg.
Mit Blick auf die gestiegenen Energiepreise denken Berger und Militzer auch darüber nach, sich vom Gas zu verabschieden, die Alternativen könnten Wärmepumpen, aber auch Fernwärme sein. In Herne-Mitte ist ein Fernwärmenetz vorhanden.
Noch keine Neubaupläne
Welche Pläne die Genossenschaft nach Beendigung der Sanierung schmiedet, steht noch nicht fest - für die Wohnstätten Wanne-Eickel eine ungewohnte Situation, denn in den vergangenen Jahren wurde nach Abschluss eines Projekts sofort das nächste in Angriff genommen. So seien von 2007 bis Anfang 2021 fast 300 neue Wohnungen entstanden. Doch angesichts der Gemengelage von steigenden Zinsen, gestiegenen Baukosten und allgemeiner Unsicherheit legt die Genossenschaft eine Pause ein.