WANNE-Eickel/ Herne. 85 barrierefreie Wohnungen entstehen auf dem ehemaligen Mediatec-Gelände. Die Wohnstätten Wanne-Eickel investieren dort 27 Millionen Euro.
. „Bauen ist ein großes Werk, man muss es wagen“, zitierte Herfried Langer vom Bochumer Architektenteam „Tor 5“ einen traditionellen Spruch, als Freitag offiziell der Grundstein für das Albert-Schweitzer-Carré in Röhlinghausen gelegt wurde. Die Wohnstätten Wanne-Eickel eG haben es gewagt, 27 Millionen Euro in die Hand genommen und auf dem Gelände des ehemaligen Mediatec-Center an der Eichendorff-/Fritz-Reuter-Straße in Röhlinghausen ein Quartier für 170 Bewohner entwickelt. 85 barrierefreie Wohnungen entstehen dort, für Singles, Paare, Familien und Senioren.
Der Bedarf an barrierefreien Wohnungen sei so groß, dass schon vor dem ersten Spatenstich viele vermietet gewesen seien, erzählt Gunna Wiatr vom Vorstand der genossenschaftlichen Wohnstätten Wanne-Eickel. Seit April sei alles ausgebucht.
Erste Mieter ziehen schon 2019 ein
Die ersten Gebäude stehen bereits im Rohbau, der nächste Abschnitt wird jetzt angegangen. Die ersten Mieter sollen im nächsten Jahr einziehen können, für Ende 2020 ist die Fertigstellung des Quartiers geplant – samt Tiefgaragen, Kiosk, Quartiersbüro und -café und dem Albert-Schweitzer-Haus mit je zehn Plätzen für demenziell erkrankte Senioren in zwei Wohngemeinschaften; die Caritas übernimmt die Betreuung.
Oberbürgermeister Frank Dudda freute sich ihn seiner launigen Ansprache über „das Vertrauen in den Standort“, das die Wohnstätten mit ihrem Engagement in Röhlinghausen bewiesen. Zu Recht, wie er betonte. Ein Plus sei nicht nur das neue Quartier selbst mit seinen hohen Standards, sondern auch die Lage nahe dem Röhlinghauser Zentrum mit seinem guten Angebot, das noch einmal durch das neue Quartier gestärkt werde.
Rohr mitsamt USB-Stick versenkt
Die künftigen Bewohner konnten Freitag neben vielen Gästen aus dem öffentlichen Leben schon einmal ihre neue Heimat in Augenschein nehmen, denn sie alle waren zur Grundsteinlegung eingeladen. Auch das gehört zur Philosophie des neuen Quartiers: Nicht nebeneinander, sondern miteinander zu leben. „Wir haben eine gute Mischung“, so Gunna Wiatr. „Bewohner, die schon aus Röhlinghausen kommen, andere, die von auswärts wieder zurückkehren, aber auch Neuzuzüge.“
Unter einigem Geschmunzel und Gelächter versenkten die Vorstandsmitglieder der Wohnstätten Wanne-Eickel und Frank Dudda eine Metallrohr, gefüllt mit der Zeitung des Tages, Geld, Infos zur Genossenschaft, Fotos zum Baufortschritt, der Mitgliederzeitschrift der Genossenschaft und – einem USB-Stick mit Infos in den „Grundstein“: „Wer das in 100 Jahren ausgräbt, wird sich wundern“, frotzelte Vorstandsmitglied Frank Militzer. An die große Bergbautradition Röhlinghausens anknüpfend, verabschiedete der Bergmannschor Consolidation die Gäste mit dem Steigerlied in den inoffiziellen Teil des Festes.