Der Mai wird gerne als Wonnemonat bezeichnet. In Herne traf dieses Klischee aber nur zeitweise zu. Das sind die Herner Wetterdaten.

Der Mai wird gerne als Wonnemonat Mai bezeichnet. Doch diesem Klischee entsprach er in Herne in diesem Jahr nur in den mittleren beiden Wochen. Folgende Daten hat die Herner Wetterstation auf dem Dach der Gesamtschule Mont-Cenis gesammelt.

Der Mai begann und endete recht kühl. Die von der Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule erfassten Tageshöchsttemperaturen bewegten sich in den ersten acht Tagen nur knapp über oder knapp unter der 20-Grad-Marke - und in der letzten Woche fielen sie noch etwas unterhalb dieser bescheidenen Werte. Im Verlauf der zweiten und vor allem zu Beginn der dritten Woche erreichten sie allerdings mehrfach sommerliche Werte über 25 Grad. So konnten die Menschen in Herne in diesem Zeitraum sechs Sommertage mit Höchsttemperaturen über 25 Grad und zwei Hitzetage genießen, an denen die Höchstwerte über dreißig Grad lagen.

Kirschbäume hinter dem Rathaus in Herne. Im Mai schien die Sonne in Herne 234 Stunden.
Kirschbäume hinter dem Rathaus in Herne. Im Mai schien die Sonne in Herne 234 Stunden. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Die „Eisheiligen“ (11. bis 15. Mai) fielen deshalb in diesem Jahr komplett aus, und für Lehrer Joachim Lilei, der die Wetterstation betreut, ist es dementsprechend nicht verwunderlich, dass es im gesamten Monat mit 15 Grad 1,2 Grad wärmer war als in den vergangenen 32 Jahren. Die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen belegten mit 21,1 Grad sogar Platz 3 im Temperaturranking der vergangenen drei Jahrzehnte. Nachts war es allerdings etwas kühler als sonst, weil die durchschnittlichen Tiefsttemperaturen mit neun Grad etwas unterhalb des langjährigen Vergleichswertes lagen.

In Herne fiel mal wieder weniger Regen als zu erwarten gewesen wäre

Passend zu den hohen Temperaturen fiel auch (mal wieder) weniger Regen als zu erwarten gewesen wäre. Interessant ist, dass in Herne mit 46 Litern je Quadratmeter lediglich 71 Prozent der sonst üblichen Regenmenge fiel. In ganz Deutschland regnete es ebenfalls nur 71 Prozent der Durchschnittsmenge. Herne lag diesbezüglich also voll im allgemeinen Trend.

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Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Sonnenscheindauer: Hier schien in Herne die Sonne mit 234 Stunden allerdings 15 Prozent länger als sonst – insgesamt lag die Sonnenscheindauer in Deutschland 16 Prozent über dem Mai-Referenzwert. Da sich aber in Herne, im Gegensatz zu anderen Regionen, keine Unwetter einstellten, dürfte Hernern das Wettergeschehen des vergangenen Monats recht positiv in Erinnerung bleiben, so wie es sich für einen Mai, der im Altdeutschen auch „Blumenmond“ genannt wird, gehört.

Die Wetterstation wurde 2011 auf dem Dach der Mont-Cenis-Gesamtschule installiert. Die von ihr ermittelten Daten werden zunächst von Schülerinnen und Schülern der Mont-Cenis-Gesamtschule durch einen Vergleich mit den Durchschnittswerten der Jahre 1990-2021 ausgewertet, die vom Wetteramt in Essen ermittelt werden. Den endgültigen Bericht schreibt ihr Lehrer Joachim Lilei. Tagesaktuelle Werte unter: https://mcg-lerncampus.de/wetter/mcgwetter.htm