Heiligenhaus. Lehrschwimmbecken, Schimmcontainer oder auf Schwimmbäder in der Nachbarstadt ausweichen? Der Neubau des Heljensbad sorgt für Diskussionen.
Viele Gedanken machen sich die Parteien vor Ort um den Neubau des Heljensbads beziehungsweise um die Zeit, in der das Bad möglicherweise nicht genutzt werden kann. Im Ausschuss für Bildung und Sport standen am Mittwochabend deswegen gleich zwei Anträge auf der Tagesordnung, wie eine möglichst umfassende Fortführung des Schwimmunterrichts möglicherweise gewährleistet werden könnte.
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Während sich die CDU-Fraktion dafür aussprach, sich für einen Schwimmcontainer „Narwali“ beim Land NRW zu bewerben, ging das Ansinnen der GEH dahin, die zeitnahe Errichtung eines Lehrschwimmbeckens in Angriff zu nehmen. Gute Nachrichten in Bezug auf eine mögliche Kooperation mit den Nachbarstädten konnte der Erste Beigeordnete Björn Kerkmann übrigens schon zu Beginn der Diskussion bekanntgeben: Sowohl aus Wülfrath als auch aus Velbert gäbe es Zusagen, den Heiligenhauser Schulen Bahnen für den Schwimmunterricht zeitweise zur Verfügung zu stellen.
Heiligenhaus könnte für ein paar Wochen den Schwimmcontainer Narwali bekommen
Zusätzlich sei eine Bewerbung für den Schwimmcontainer „Narwali“ bereits erfolgt, die Chancen auf eine positive Rückmeldung des vom Land NRW geförderten und für Heiligenhaus kostenneutralen Projekts stünden gut, so Kerkmann – allerdings könne der Container nur für sechs bis acht Wochen im Zeitraum zwischen Herbst 2024 und Herbst 2025 in der Stadt verbleiben und demzufolge kein ernstzunehmender Ersatz für die temporär wegfallenden Becken sein.
Aufgrund der relativ kleinen Maße könnten, so Edmund Mathey (GFH), „auch nur maximal sechs Personen gleichzeitig darin üben.“ Für die Nutzung – im Vordergrund stehen Wassergewöhnung und erste Schwimmübungen – solle aber der Bedarf bei Kitas und anderen Institutionen abgefragt werden. Die GFH ihrerseits stellte den Antrag, die Verwaltung mit der Errichtung eines Lehrschwimmbeckens zu beauftragen. Ein durchgehendes Angebot während der Bauphase sei unverzichtbar, das Lehrschwimmbecken eine sichere und nachhaltige Lösung, so Jana Janssen.
Reha-Sport nach dem Umbau angestrebt
Zeitlich, da waren sich sämtliche andere Fraktionen einig, sei dieser Vorschlag allerdings unmöglich umsetzbar. „Eine Planung und ein Bau dauern viel zu lange, eine zeitgleiche Fertigstellung mit dem Heljensbad wäre schon sportlich“, so Thomas Hoffmann (FDP). Die CDU-Fraktion stellte zum einen die Frage, wie die hohen Kosten finanziert werden sollten, zum anderen sei es möglich, beim Bau eines zweiten Schwimmbads die Fördersumme für das Heljensbad (die sich auf 30 Millionen Euro beläuft und durch das ISEK gegeben ist) zu verlieren. So etwas müsse ohnehin zunächst geprüft werden.
Er sei nicht grundsätzlich gegen ein Lehrschwimmbecken, das möglicherweise auch für Reha-Sport genutzt werden könne, so Stefan Okon (WAHL). Allerdings müsse diese Diskussion losgelöst vom Thema Heljensbad geführt werden und ein Bedarf evaluiert werden. Der Antrag der GFH wurde mit nur drei Ja-Stimmen abgelehnt. Kämmerer Kerkmann gab abschließend zu bedenken, dass die Voraussetzung für die Sanierung des Bades gewesen sei, Platz für alle zu schaffen, unter anderem mit einem Anfängerbecken mit Hub-Boden, sodass nach Beendigung der Arbeiten hoffentlich auch alle Bedarfe abgedeckt seien.
Monheimer Beispiel zeigt: es geht auch ohne Badschließung
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Ob es überhaupt zu einer schwimmbadfreien Zeit kommen muss, darüber wurde indes nicht diskutiert; dass ein Neubau jedoch auch möglich wäre, bei dem dennoch Schwimmunterricht sichergestellt ist, zeigt derzeit die Sanierung des Mona Mare (die WAZ berichtete). Hier wurde vor der Schließung ein Becken gebaut, dass nach dem Umbau als Solebecken weitergenutzt werden kann.