Heiligenhaus. Auf dem Heiligenhauser Weinfest konnte das DRK einem Mädchen wohl das Leben retten. Um das auch künftig zu gewährleisten, gabs nun ein Geschenk.

Wenn in der Stadt gefeiert wird, ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) immer mittendrin. Nicht, um mitzufeiern, sondern um sich um das Wohl der Anwesenden zu kümmern. Von der kleinen Wunde angefangen über Erste-Hilfe-Maßnahmen konnten sie wohl nun auf dem Weinfest sogar einer jungen Frau das Leben retten. Damit das auch künftig möglich ist, hatte das DRK eine große Bitte.

Die Frequenz des Herzschlags messen, die Sauerstoffsättigung überprüfen – für diese und weitere Aufgaben benötigt die Heiligenhauser Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) einen Defibrillator mit Monitorsystem. Weil das alte Gerät bald nicht mehr genutzt werden kann, und das DRK sämtliche Feste der Stadt begleitet, bat der Vorstandsvorsitzende Peter Wiemer um Spenden.

DRK Heiligenhaus stellt bei 19-Jähriger einen schweren Herzfehler fest

Die Stadtwerke Heiligenhaus kamen dem Wunsch nach beziehungsweise einem Teil davon: Mit 5000 Euro haben sie ein Drittel der benötigten Summe gespendet, auch andere Unterstützer wurden tätig: Der Kauf des Defibrillators ist jetzt bereits abgesichert. „Auf dem Heiligenhauser Weinfest kam ein junges Mädchen mit Herzproblemen zu uns, 19 Jahre alt, dem es gar nicht gut ging“, erzählt Wiemer eine Geschichte, die die Bedeutung der Neuanschaffung unterstreicht. Mit Hilfe des Defibrillators überprüften die Helfer vom DRK die Herzwerte – und stellten einen schweren Herzfehler fest.

2021 feierte das Heiligenhauser DRK 125-jähriges Jubiläum, hier der Vorsitzende Peter Wiemer mit der Gründungsflagge.
2021 feierte das Heiligenhauser DRK 125-jähriges Jubiläum, hier der Vorsitzende Peter Wiemer mit der Gründungsflagge. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Sie musste dann ins Krankenhaus und ist etwas später dann auch in Berlin, ihrer Heimatstadt, operiert worden“, so Peter Wiemer weiter. Die Heiligenhauser erreichte eine Dankeskarte. Etwas später bei einer Überprüfung dann die Hiobsbotschaft: Für das benutzte Gerät, das immerhin schon seit 19 Jahren im Einsatz ist, können ab 2024 keine Ersatzteile mehr geliefert werden. „So ein Gerät kann Leben retten“, betont Wiemer, die Kasse der Ortsgruppe gibt aber eine solch große Anschaffung natürlich nicht spontan her.

15.000 Euro an Spenden aufgetrieben

Er wandte sich also an die Stadtwerke, deren Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Michael Beck ist. „Das DRK ist bei all unseren Festen vor Ort, hilft und wacht über die Gesundheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, so Beck. Auch für Geschäftsführer Michael Scheidtmann war sofort für eine Spende zu haben: „Als kommunaler Anbieter sind wir mit der Kommune verbunden. und spenden immer gerne für soziale Zwecke. Am Vorhandensein eines solchen Gerätes hängen Menschenleben, diese Anschaffung unterstützen wir aus voller Überzeugung.“

Die DRK-Helfer Yvonne Bergner und Marcus Hachet kümmerten sich beim Stadtfest 2018 in Heiligenhaus im Zelt des DRK um medizinische Fälle.
Die DRK-Helfer Yvonne Bergner und Marcus Hachet kümmerten sich beim Stadtfest 2018 in Heiligenhaus im Zelt des DRK um medizinische Fälle. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Diese Meinung teilen auch andere: „Ich habe auch die Heiligenhauser Wirtschaft um Spenden gebeten und war positiv überrascht über den tollen Rücklauf. Mittlerweile steht die gesamte Finanzierung“, so Wiemer. Dürfte er sich noch etwas wünschen, so wären das wohl noch mehr Ehrenamtliche für die Ortsgruppe. „In der Bereitschaft sind wir derzeit 24 Aktive, das reicht gerade so aus. In die Benutzung des Defibrillators, der übrigens in Größe und Funktion nicht mit denen zu vergleichen ist, die mancherorts an den Wänden hängen, werden alle unsere Mitglieder vom Sanitätshelfer bis zum Notfallsanitäter eingewiesen.“ Das alte Gerät wird übrigens nicht komplett ausgemustert – es dient weiterhin für Übungszwecke.

Wer sich für eine Mitarbeit im DRK interessiert, kann sich auf drk-heiligenhaus.de informieren.