Heiligenhaus. Überdimensioniert oder ambitioniert? Darüber stritten die Heiligenhauser Politiker. Anders ist das beim Thema Bänke: Da gibt es grünes Licht.

Viel und kontrovers diskutiert hat der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz im Ratssaal: Unter anderem ging es darum, das Isek (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) Oberilp/Nonnenbruch um die Errichtung eines Bike-Parks zu ergänzen und damit Anträge auf Fördermittel zu ermöglichen.

Bei den Plänen haben sich der Technische Beigeordnete Andreas Sauerwein (l.)  sowie die CDU-Fraktion Anregungen von Jugendlichen eingeholt.
Bei den Plänen haben sich der Technische Beigeordnete Andreas Sauerwein (l.) sowie die CDU-Fraktion Anregungen von Jugendlichen eingeholt. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Dabei zeigten sich alle Fraktionen grundsätzlich einig darin, dass sie der Errichtung eines Bike-Parks zustimmen. Dass der Beschlussvorlage dennoch nur mit 13 Ja-Stimmen bei sechs Nein-Stimmen zugestimmt wurde, liegt an der derzeitigen Planung des Parks, der übrigens am Abzweig der Selbecker Straße und damit unmittelbar südlich des Heljensbades liegen soll. „Der Park ist mit geplanten 29.000 Quadratmetern völlig überdimensioniert“, sagte Thomas Rickal (UHB), der darauf hinwies, dass der größte Biker-Spielplatz der Welt, der in der Schweiz liegt, 30.000 Quadratmeter misst.

Heiligenhauser FDP irritiert über Fläche

Auch Kai Doth von den Grünen äußerte sich dementsprechend: „Diese Planung läuft aus dem Ruder. Zu den Baukosten kommen ja auch noch die Unterhalts- und Pflegekosten für die immens große Anlage. Es stellt sich die Frage, ob diese Dimension für Heiligenhaus die Richtige ist“. „Auch, wenn das Thema jetzt durch ist – es hieß lange, dass es für ein Gebäude der Technischen Betriebe keinen Platz gäbe. Aber für diese Biker-Strecke ist so viel Platz da“, wunderte sich Volker Ebel (FDP).

Auch müsse bedacht werden, dass es keine Infrastruktur für die bei der Größe möglicherweise hohen Besucherzahl gebe – Parkplätze, Toiletten und Gastronomie seien nicht vorhanden. Die SPD stimme „grundsätzlich erst einmal zu, wie bei allen Punkten des Isek“, führte Ingmar Janssen aus. Es gebe aber „noch viel zu besprechen“, was die Details des Plans, der bisher Baukosten in Höhe von einer Million Euro vorsieht, angehe. Auch eine weitere Einbindung der Jugendlichen, die in der Frühphase der Planung beteiligt waren, wurde von der CDU-Fraktion angeregt.

Mehr Bänke in der Innenstadt

Die Antragsstellung auf Aufnahme des Plangebietes Oberilp/Nonnenbruch in das Städtebauförderprogramm ist zum Herbst 2023 geplant. Bei positivem Bescheid kann dann mit dem Umsetzungsprozess für die Einzelmaßnahmen ab Mitte 2024 begonnen werden. Derzeit wird von einer Projektlaufzeit von acht Jahren ausgegangen.

In Heiligenhaus soll es mehr Sitzmöglichkeiten geben.
In Heiligenhaus soll es mehr Sitzmöglichkeiten geben. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Völlig einig zeigten sich die Fraktionen dagegen beim Tagesordnungspunkt „Mehr Bänke für Heiligenhaus“. Zusätzliche, durch Spenden finanzierte Bänke (deren Anschaffungskosten sich auf circa 700 Euro belaufen) sollen im Stadt- und Forstgebiet aufgestellt werden und den Bürgerinnen und Bürgern mehr Gelegenheiten zum Verweilen bieten. Wenn die Spender dies wünschen, können die Bänke durch eine Plakette individualisiert werden. Der fachgerechte Aufbau und die Instandhaltung der Bänke soll von den Technischen Betrieben übernommen werden. Eine Liste mit möglichen Standorten ist bereits erstellt worden, die Verwaltung machte allerdings darauf aufmerksam, dass die Vorschläge gerne von allen Heiligenhausern ergänzt werden können.