Hattingen/Sprockhövel/EN-Kreis. Zu viele Fehlwürfe landen in Hattingen und Sprockhövel im Bioabfall – auch „kompostierbares Plastik“ ist unerwünscht. Maßnahmen im EN-Kreis.
Der Ennepe-Ruhr-Kreis und seine neun Städte sind der Informations- und Bioabfall-Kampagne #wirfuerbio beigetreten. Ziel ist es, die Qualität des Bioabfalls zu steigern und hierzu Störstoffe – insbesondere Plastik – aus den Biotonnen fernzuhalten.
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Plastiktüten bilden den größten Störstoffanteil im Bioabfall, teilt der EN-Kreis mit. In Mikroplastik zerfallen, können herkömmliche Plastiktüten nicht mehr aus dem Rohkompost getrennt werden und landen so auf den Äckern, werden ins Grundwasser gespült und gelangen damit unweigerlich in die Nahrungskette. „Auch vermeintlich ,kompostierbare‘ Plastiktüten sind für die Bioabfall-Vergärungsanlage, die die AHE für das Verwerten von Biomüll im Auftrag des Kreises betreibt, nicht geeignet“, so die Pressemitteilung.
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Gerade die letzte Auskunft ärgert die Piratenpartei im EN-Kreis: „Seit Jahren ist es das Ziel des Kreises und der Städte, den Anteil von Biomüll im Restmüll zu reduzieren. Ein Problem war, dass viele denken, insbesondere Speisereste haben im Biomüll nichts zu suchen, weil sie stinken und Ungeziefer anlocken. Als Lösung für dieses Problem wurden unter anderem die kompostierbaren Plastikbeutel propagiert“, so Kreistagsmitglied Jörg Müller. „Mich stört nicht, dass der Kreis seine Ansicht zu dem Thema geändert hat und heute nicht mehr möchte, dass man diese Biobeutel verwendet, sondern, dass so getan wird, als wäre das schon immer falsch gewesen.“
Bioabfall im Blickpunkt – das gehört in die Tonne:
Im EN-Kreis ist die Biotonne vor mehr als 25 Jahren flächendeckend eingeführt worden. Seit dem Jahr 2013 landet ihr Inhalt in einer Bioabfall-Vergärungsanlage. Jährlich werden dort 26.000 Tonnen zu Biogas vergoren. Zwei Blockheizkraftwerke verwandeln das Gas in Wärme und 5 Millionen Kilowattstunden Strom. Eine Menge, die reicht, um 2400 Haushalte mit Elektrizität zu versorgen. Zudem liefert die Anlage 6000 Tonnen Kompost und vermeidet 4000 Tonnen Kohlendioxid.
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Folgende Abfälle dürfen in der Biotonne landen: Gemüse- und Obstreste, Kaffeesatz und -filter, Tee und Teefilter, Schalen von Südfrüchten, Brotreste, Eierschalen, Nussschalen, verdorbene, unbehandelte Lebensmittel, gekochte Speisereste, Knochen, Fleisch- und Fischreste sowie Wischtücher aus Papier.
Aus dem Garten können Schnittblumenreste, Baum- und Strauchschnitt, Laub, Rasenschnitt, Wildkräuter, Blumenerde, Sägemehl und Holzwolle sowie Kleintiermist (Stroh, Heu, Holzspäne) über die Biotonne entsorgt werden.