Hattingen/Sprockhövel/EN-Kreis. Gallische Dörfer? In Hattingen & Sprockhövel hat sich der Arbeitsmarkt anders entwickelt als im Land. Wo es die meisten freien Stellen gibt

In Hattingen und Sprockhövel ist auf dem Arbeitsmarkt mal wieder alles anders: Während deutschlandweit die Arbeitslosenquote im vergangenen Jahr noch oben anstieg (5,7 auf 6,0 Prozent), ist sie vor Ort zurückgegangen. Ein Blick auf die Entwicklung.

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Aktuell sind in Hattingen 1782 Menschen als arbeitssuchend gemeldet – 26 mehr als im November, aber 44 weniger als zwölf Monate zuvor. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 6,1 Prozent. Vergleichszahl zum Jahresende 2023: 6,2 Prozent. Noch deutlicher wird der Unterschied beim Jahresschnitt: 2023 waren es 6,4 Prozent, 2024 dann 0,2 Prozentpunkte weniger. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich die Quote vor wenigen Jahren noch im niedrigen 5er-Bereich bewegt und durch Corona und andere Krisen-Einflüsse auch in Hattingen angestiegen ist.

In Sprockhövel wird keine Quote ermittelt

In Sprockhövel sind zum Jahresende 514 Menschen ohne Job gemeldet – vier mehr als im November, 32 weniger als vor einem Jahr. Eine eigene Arbeitslosenquote wird für die Stadt von der Arbeitsagentur nicht errechnet.

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Eine Erklärung zu finden, gestaltet sich als schwierig, denn es gab keine bahnbrechenden Neuansiedlungen auf dem Wirtschaftssektor – sieht man einmal vom Mega-Parkplatz auf dem alten O&K-Gelände ab, für die Autokontor Bayern GmbH rund 25 Arbeitsplätze schaffte.

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„Zum Jahresbeginn wird die Arbeitslosigkeit schon saisonal bedingt deutlich zunehmen“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen, die auch für Hattingen und Sprockhövel verantwortlich ist. Sie sieht eine schwierige Zeit kommen: „Noch ist die Situation bei der Kurzarbeit relativ unauffällig, doch das muss nicht so bleiben. Ich setze auf eine wieder geschaffene Möglichkeit: Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die Bundesregierung die Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld aktuell von zwölf auf bis zu 24 Monate erhöht. Von der verlängerten Bezugsdauer profitieren Unternehmen, die sich bereits jetzt in Kurzarbeit befinden und bei denen der Arbeits- und Entgeltausfall mehr als zwölf Monate andauern wird. Die Regelung ist zu Jahresbeginn in Kraft getreten und bis Ende 2025 gültig.“

In diesen Bereichen gibt es im EN-Kreis freie Stellen

Unternehmen aus dem EN-Kreis meldeten zum Jahresende 242 offene Stellen: Den größten Bedarf hatten Personaldienstleister (97 Stellen) und das verarbeitende Gewerbe (41) sowie freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 29 Stellen für Assistenzkräfte). Es folgten das Gesundheits- und Sozialwesen (17), die öffentliche Verwaltung (15) und das Baugewerbe (15). Der Handel meldete trotz des Weihnachtsgeschäfts nur acht Stellen.

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