Hattingen. Landwirte schmücken Traktoren mit Lichtern und Weihnachtsdeko. Die Tour lockt in Hattingen so viele Menschen wie nie. So viel wurde gespendet.

Kaum tauchen die ersten Traktoren auf, zücken die Menschen am Straßenrand ihre Handys. Sie wollen die Fahrzeuge unbedingt festhalten, die nun minutenlang an ihnen vorbeituckern. Bunte Lichterketten lassen die Traktoren nicht nur leuchten, sondern sie sind auch festlich dekoriert. Die Fahrer hupen immer wieder oder winken den Menschen am Straßenrand zu. Es ist ein stimmungsvolles Bild, das am Samstagabend Tausende in Hattingen begeistert hat.

Hohe Spendensumme eingespielt

Die beliebte Lichterfahrt sorgte kurz vor Weihnachten aber nicht nur für Freude, sondern brachte auch eine hohe Spendensumme für den Verein „Bulldogs for Kids“ ein. 50 Fahrzeuge waren dieses Mal mit dabei – mehr als im Vorjahr. Weil sich der Lichter-Konvoi durch die Ampeln und den Straßenverkehr weit auseinanderzog, hatten die Menschen von der Lichterfahrt länger etwas. Rund zehn Minuten dauerte es, bis auch der letzte Trecker an eine Stelle vorbeifuhr.

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Die Traktoren haben sich ordentlich rausgeputzt. „Bauern können eben nicht nur laut, staubig und stinkig, sondern auch mal schön“, sagte Organisator Stephan Scheer. Jedes Fahrzeug trug meterlange Lichterketten. Die blinkten und leuchteten oft in Gold. Bei einigen war die Beleuchtung auch grün, rot und weiß – und damit schön festlich.

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Manche Fahrer legten sich besonders ins Zeug und verwandelten ihre Traktoren in wahre Hingucker. Einer hatte zum Beispiel einen drei Meter hohen aufblasbaren Weihnachtsmann mit dabei. Der war hinten am Fahrzeug befestigt und winkte den Menschen zu. Auch mit Tannenbäumen, Rentieren, leuchtenden Sternen oder Schneemännern waren die Fahrzeuge teilweise geschmückt. Für die passende Stimmung sorgten dann die Gefährte, die Lautsprecher dabei hatten und Weihnachtssongs abspielten.

Der Weihnachtsmann darf bei der Lichterfahrt in Hattingen nicht fehlen.
Der Weihnachtsmann darf bei der Lichterfahrt in Hattingen nicht fehlen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Auf den Bürgersteigen sammelten sich mehr Menschen als in den Vorjahren, schätzten die Organisatoren. Wie viele Menschen genau gekommen waren, konnte Scheer nicht sagen. Er geht jedoch davon aus, dass es entlang der Strecke mehrere Tausend waren. Manche hätten einen Grill angeschmissen und in Gruppen am Straßenrand gefeiert, berichtet er. Andere sogar Tannenbäume aufgestellt.

Das regnerische Wetter hatte keinen Einfluss auf das besonders hohe Publikumsinteresse in diesem Jahr.
Das regnerische Wetter hatte keinen Einfluss auf das besonders hohe Publikumsinteresse in diesem Jahr. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Trotz Nieselregen und Windböen war die Stimmung super. Ina Matthe, die ihren Regenschirm mit Lichterketten geschmückt hatte, sagte: „Für die Kinder ist das wunderschön und eine tolle Aktion.“ Sie war zum zweiten Mal dabei und hatte auch etwas gespendet. Um sie herum hatte sich eine größere Gruppe einige Meter vom Hattinger Busbahnhof versammelt. Die Kinder wedelten mit Leuchtstäben, die bei Bewegung ihre Farbe wechselten. Die Erwachsenen hatten sich unter anderem Lichterketten umgehängt.

Auch ausgediente Feuerwehrfahrzeuge waren bei der Lichterfahrt in Hattingen dabei.
Auch ausgediente Feuerwehrfahrzeuge waren bei der Lichterfahrt in Hattingen dabei. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Begeistert war auch Patrick Breindel, der mit seinen zwei Kindern aus Lünen kam: „Die Großeltern wohnen hier um die Ecke und wir haben das mit einem Besuch verbunden. Ich finde das schön. Das ist ziemlich toll für die Kinder und ein nettes weihnachtliches Event.“

Fahrer über positive Resonanz erfreut

Die positive Resonanz freute auch die Fahrer: „Die freuen sich über die Stellen, wo viele Leute sind. Das sind schöne Momente und ist auch eine Würdigung unserer Arbeit“, so Scheer. Die Teilnehmer der Lichterfahrt waren bunt gemischt. Das waren Bauern aus der Umgebung, aber auch welche aus Mettmann, dem Bergischen Land, Essen oder Gummersbach. Zudem fuhren auch Privatleute in ihren Oldtimer-Traktoren mit.

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Mindestens genauso schön wie die Lichterfahrt selber war die Spendensumme: 8762,47 Euro wurden gesammelt. Zusätzlich spendete ein Förderverein dreieinhalb Eimer Kleingeld, die noch gezählt werden müssen. „Abzüglich der Kosten bleibt eine riesengroße Summe übrig“, freut sich Scheer. Der Betrag setzt sich aus Spenden, Startgeldern sowie Einnahmen von Speisen und Getränken von der abschließenden Feier an der Gemüsescheune zusammen. Das gesammelte Geld geht nun an Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene, die schwer oder lebensverkürzend erkrankt sind. Nächstes Jahr soll die Lichterfahrt wiederholt werden.

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