Hattingen. Nach der harten Anwohner-Kritik an den Veranstaltern des Weihnachtsmarkts in Hattingen, reagieren diese nun: „Kritikpunkte überraschen uns!“
Die Anwohner der Altstadt sind alarmiert: Über die Park-Situation während des Nostalgischen Weihnachtsmarkts in Hattingen erklärt Christian Hausen, der Vorsitzende des Anwohnervereins: „Es ist der blanke Horror!“ Jetzt haben die beiden Organisatoren, Georg Hartmann (Stadtmarketing) und Alfred Schulte Stade (Schultenhof) auf den Offenen Brief reagiert.
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Über das Park-Thema während des Weihnachtsmarkts, aber auch während des Altstadtfests sei bereits in einer Runde am 25. Juli gesprochen worden, zu der Pfarrer Hansjörg Federmann von der evangelischen St.-Georgs-Gemeinde eingeladen hatte. „Leider waren weder Sie, oder seitens Ihres Vereins ein Vertreter dabei, um Ihre Anliegen einzubringen“, spricht Hartmann in seinem Brief Christian Hausen direkt an. „In dieser Sitzung wurden die Veranstaltungen als unproblematisch beschrieben. Daher überrascht uns der Offene Brief mit den angesprochenen Kritikpunkten.“
Stellungnahme zu vier Kritikpunkten
Hartmann und Schulte-Stade nehmen zu vier Punkten Stellung:
1.) Parksituation: „Dass die Parksituation sich während Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt verschärft, ist unbestritten. Die begrenzte Anzahl öffentlicher Parkplätze in der Altstadt trifft auf eine hohe Zahl von Besuchern. Dieses Problem ist uns bewusst.“
2.) Erreichbarkeit des Kirchplatzes: „Die Einschränkungen durch Aufbauten betreffen ausschließlich den Kirchplatz, wobei die Zufahrt bis 12 Uhr uneingeschränkt möglich ist. Geplante Transporte oder Anlieferungen werden in der Regel in diesen Zeitraum gelegt. In über 20 Jahren Weihnachtsmarkt am Kirchplatz haben wir beobachtet, dass Anwohner Wege finden, ihre Häuser trotz der Veranstaltungen zu erreichen.“
3.) Falschparker: „Die Beschreibung ,zahllose Falschparker‘ widerspricht unseren Beobachtungen. Zwar gibt es vereinzelt Verstöße, doch weder haben wir als Veranstalter Einfluss auf das Verhalten einzelner Autofahrer noch ist es unsere Aufgabe, den ruhenden Verkehr zu überwachen. Diese Verantwortung obliegt der Ordnungsbehörde der Stadt Hattingen, die regelmäßig kontrolliert.“
4.) Sicherheitsfragen: „Das Thema Feuerwehrzufahrten und Sicherheit wird im Rahmen unseres Sicherheitskonzepts mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Vor jeder Veranstaltung gibt es eine Begehung unter Beteiligung von Feuerwehr, Ordnungsamt und Veranstaltern. In über 40 Jahren Weihnachtsmarkt – davon mehr als 20 Jahre auf dem Kirchplatz – gab es zu den oben genannten Aspekten keine Vorfälle, die Änderungen am Sicherheitskonzept erfordern würden.“
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Wirtschaftliche Bedeutung des Weihnachtsmarkts
Darüber hinaus geht Georg Hartmann auf seine Aussage „Das Park-Problem ist ein Luxus-Problem. Denn wir können ja glücklich sein, dass so viele Menschen nach Hattingen kommen, nur deshalb sprechen wir ja darüber“ ein: „Dieser bezog sich ausschließlich auf die hohe Besucherzahl, die für eine Veranstaltung wie den Weihnachtsmarkt wünschenswert ist. Wir als Veranstalter würden unsere Aufgabe nicht richtig machen, wenn nur eine Handvoll Menschen diesen Markt besuchen würde.“
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„Ohne einen funktionierenden Weihnachtsmarkt über vier Wochen hinweg stünde die Innenstadt vor noch größeren wirtschaftlichen Herausforderungen“, so die Organisatoren. „Aus diesem Grund liegt es im Interesse aller handelnden Personen – von Veranstaltern und Gewerbetreibenden bis hin zu den Anwohnern und Behörden – sicherzustellen, dass der Weihnachtsmarkt in dieser Form stattfinden kann.“
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Fazit: „Wir nehmen Ihre Rückmeldung ernst“
Georg Hartmann und Alfred Schulte-Stade blicken nun nach vorne: „Wir nehmen Ihre Rückmeldung ernst und werden uns erneut mit der Ordnungsbehörde zusammensetzen, um zusätzliche Maßnahmen für eine entspanntere Parksituation – insbesondere im Bereich der Falschparker – zu besprechen. Abschließend möchten wir jedoch darauf hinweisen, dass es mitunter unvermeidbar ist, in einer urbanen Umgebung und in der Nähe eines Veranstaltungsplatzes gelegentlich Einschränkungen zu erleben.“
Parken beim Weihnachtsmarkt
Die Veranstalter weisen darauf hin, dass eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln die entspannteste Variante ist, in die City zu kommen. Autofahrern werden die öffentlichen Parkplätze empfohlen: Altstadt-Parkhaus (Augustastraße, 318 Stellplätze, sechs Behinderten-Stellplätze hinter dem Parkhaus); P+R-Parkplätze im Bruchfeld (92 Stellplätze); Parkplatz am Rathaus (Roonstraße, 161 Stellplätze, zwei Behinderten-Stellplätze); Parkplatz Rathausplatz (132 Stellplätze) sowie Parkplatz am alten Hochbunker (August-Bebel-Straße, 92 Stellplätze).
Darüber hinaus gibt es an Werktagen während der Öffnungszeiten Parkmöglichkeiten im Einkaufszentrum Reschop Carré (330 Plätze) und auf den Kaufland-Parkdecks (270 Plätze). Ein Zusatzangebot an Sonntagen gibt es hier nicht (Ausnahme zur verkaufsoffenen Zeit).