Hattingen. Hattingen ist in den Top 20 des Ruhrgebiets: 2024 sind hier weniger Menschen überschuldet. Paradox: Trotzdem steigt die Schuldnerquote.

Während bundesweit die Quote der überschuldeten Menschen sinkt, steigt sie in Hattingen an. Ein Hattinger Postleitzahlenbereich ist trotzdem in den Top 20 des Ruhrgebiets der Regionen mit den wenigsten Schuldnern. Das zeigt die aktuelle Auswertung des Verbandes Creditreform im „Schuldner-Atlas 2024“. Paradox: Obwohl die Quote steigt, sinkt die reale Zahl der Schuldner. Wie geht das?

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„Überschuldung heißt, dass Schuldner ihre fälligen Zahlungsverpflichtungen auch in absehbarer Zeit nicht begleichen können und ihnen zur Deckung des Lebensunterhalts weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Verfügung stehen“, erklärt Wolfgang Scharf, Geschäftsführer der Creditreform Dortmund. Für Gesamt-Hattingen weist der Schuldner-Atlas eine Quote von 8,56 Prozent aus. Das sind 0,22 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr, etwas mehr als im Bundesdurchschnitt (8,09 Prozent), aber deutlich weniger als ruhrgebietsweit (12,43 Prozent).

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Und obwohl die Quote der Menschen über 18 Jahren, die ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können, steigt, nimmt ihre reale Zahl minimal ab: Sieben Hattinger weniger als im Vorjahr sind betroffen. Insgesamt gelten aber immer noch 3812 Einwohner Hattingens als überschuldet.

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Wie kommt es zu diesem Unterschied? Die Quote berechnet sich anhand der Einwohnerzahl und die nimmt in Hattingen ab. Entsprechend gibt es im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Schuldner, real aber weniger als zuvor. Das gleiche Phänomen gibt es in Essen, Bochum, Herne und dem gesamten EN-Kreis.

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Dennoch steht der Ennepe-Ruhr-Kreis im Ruhrgebiet auf Platz 3 der Städte und Kreise mit den wenigsten Schuldnern. Im Hattinger Postleitzahlenbereich 45529, von Niederwenigern und Winz-Baak bis Elfringhausen, haben die Menschen die wenigsten Schulden - 6,23 Prozent, Platz 20 im Ruhrgebiet. Hattingen Mitte steht mit 11,14 Prozent deutlich schlechter da. Aber zumindest ist die Schuldnerquote dort minimal gesunken (-0,3 Prozent).

„Tatsächlich sind die befürchteten Entwicklungen ausgeblieben. Dies liegt unter anderem daran, dass höhere Einkommen und bewusster Konsumverzicht es ermöglichen, Verbindlichkeiten vermehrt abzubauen“, resümiert Scharf.

Hier finden Sie Hilfe

Wer verschuldet ist und Hilfe sucht, wird bei der Schuldner- und Insolvenzberatung der Diakonie Mark-Ruhr fündig. Die Geschäftsstelle an der Röhrchenstraße 10 in Witten ist auch für Sprockhövel und Hattingen zuständig. Außensprechstunden gibt es in Hattingen. Die Berater sind erreichbar unter 02302 91484-41 oder 02302 91484-47.