Hattingen. Patrick Gambalat eröffnet in Hattingen eine Bäckerei. Die hebt sich nicht nur durch die ungewöhnlichen Brotkreationen von anderen Bäckern ab.

Traditionelles Bäckerhandwerk, kombiniert mit ungewöhnlichen Brotkreationen: Darum geht es Patrick Gambalat in seiner Pott Bakery. Am Samstag (30. September) eröffnet er in Hattingen sein erstes Geschäft.

Noch ist in dem kleinen Ladenlokal an der Thingstraße 48 in Welper einiges zu tun. Scheiben werden montiert, Fenster geputzt – und das Regal mit den markanten Stahlrohren wartet darauf, eingeräumt zu werden. Inhaber Gambalat setzt sowohl bei der Ladeneinrichtung als auch bei den Backwaren auf reichlich Bergbaucharme.

So heißen die Brote bei Pott Bakery nicht einfach Roggen- oder Vollkornbrot, sondern Bergbaukruste, „Schwattes Glück“ oder Bengel – alles angelehnt an die Bergbaukultur, die sich auch in der Einrichtung des Ladens widerspiegelt. Die Einrichtung ist in Schwarz und dunklem Holz gehalten, hinter dem Tresen ziert eine Fototapete in der Optik eines Bergbaustollens die Wand.

Gambalat will damit ein Stück Bergbaugeschichte am Leben halten. Der 34-Jährige Wittener ist selbst im Ruhrgebiet aufgewachsen. „Ich kann mich daher mit dieser Kultur gut identifizieren.“ Doch was haben Grubenlampen und Bergbaustollen mit einer Bäckerei zu tun?

Pott Bakery: Betreiber bietet in Hattingen auch ausgefallene Brotwaren an

Zwar betreibt Gambalat eine Werbeagentur, eine reine PR-Aktion sei sein Geschäft aber nicht, wie er betont. „Wir verkaufen hier ausschließlich Backwaren, die nach traditioneller Handwerkskunst produziert wurden.“ Keine Zusatzstoffe, keine Fertigmischungen. Stattdessen bestehen die Waren aus natürlichen Zutaten aus der Region und der Teig bekommt eine besonders lange Ruhezeit, wie Gambalat versichert. „So sind die Produkte besonders bekömmlich, lange haltbar und bekommen einen intensiven Geschmack.“

Beliefert wird er vom Borbäcker – wie der Name schon verrät, stammt dieser aus Essen-Borbeck. Und auch wenn das Geschäft neu ist – Pott Bakery gibt es schon länger. Bislang war der 34-Jährige mit seinen Waren aber ausschließlich auf Wochenmärkten vertreten – donnerstags in Herdecke, samstags in Hattingen. So hat er sich bereits einige Stammkunden erarbeitet, die seinen Stand ganz bewusst besuchen kommen.

Von den Wochenmärkten ist die Pott Bakery manchen Hattingern schon bekannt. Patrick Gambalat verkauft dort regelmäßig seine Brote – wie hier auf dem Hattinger Buttebrotmarkt im April.
Von den Wochenmärkten ist die Pott Bakery manchen Hattingern schon bekannt. Patrick Gambalat verkauft dort regelmäßig seine Brote – wie hier auf dem Hattinger Buttebrotmarkt im April. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Denn neben dem klassischen Roggenbrot gibt es auch ausgefallene Kreationen. Besonders beliebt: die Bergbaukruste, ein deftiges Brot mit Kümmelnote. Aber auch das „Schwatte Glück“, ein Schwarzbrot mit einem Hauch von Bienenhonig, geht bei Patrick Gambalat regelmäßig über die Theke.

Patrick Gambalat will Lebensmittelverschwendung vorbeugen

Wichtig ist dem Inhaber, dass auch in seiner Bäckerei der Fokus auf der Qualität liegt. „Die Leute kommen zu mir, um sich ganz bewusst ein hochwertiges Brot zu kaufen“, berichtet er. Seine Waren sind dementsprechend teurer als das Brot vom Discounter, jedoch mit den Preisen von anderen inhabergeführten Bäckereien zu vergleichen. Am teuersten ist die Bergbaukruste. Ein ganzes Brot dieser Sorte kostet 6,70 Euro – dafür wiegt es aber auch anderthalb Kilogramm.

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Seine Kunden wissen seine Brote zu schätzen. „Da geht es auch darum, bewusst zu essen und nicht die Hälfte wegzuschmeißen, weil man es eh immer und überall bekommt“, sagt Gambalat. Einige seiner Brote hätten eine so lange Ruhezeit, dass sie nur einmal pro Woche zu kaufen seien.

Das will der Inhaber auch in seinem Ladenlokal so beibehalten. Dienstags, mittwochs und freitags öffnet er seinen Laden. An den anderen Tagen ist er wie gewohnt auf den Wochenmärkten unterwegs. „Die Leute, die mich auf den Märkten besuchen, sollen das auch weiterhin tun können“, sagt Gambalat. „Ihnen habe ich schließlich zu verdanken, dass ich jetzt überhaupt einen Laden eröffnen kann.“

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