Hattingen. Asphaltiert wird Hattingens Tippelstraße in der Winzermark zurzeit, deswegen gibt es zusätzliche Umleitungen. Bürger sehen größere Probleme.

Die schon lange geplante und von Bürgern geforderte Sanierung der Tippelstraße in der Winzermark geht in eine neue Phase - derzeit wird die einstige Buckelpiste asphaltiert. Dennoch gibt es Unmut.

Eltern von Schulkindern aus Niederbonsfeld sind beunruhigt aufgrund einer Komplettsperrung des Balkhauser Weges zwischen Tippelstraße und Langes Feld. Infolgedessen nämlich muss die Buslinie 331 nun eine lange Umleitung fahren. Gibt es Alternativen?

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Die Sanierung der Tippelstraße in Hattingen geht in eine neue Phase. Zusätzliche Umleitungen sind eingerichtet.
Die Sanierung der Tippelstraße in Hattingen geht in eine neue Phase. Zusätzliche Umleitungen sind eingerichtet. © Stadt Hattingen | Stadt Hattingen

Verschiedene Asphaltarbeiten an der Tippelstraße - von der Einmündung Isenberger Straße bis zur Tippelstraße 17/19 - werden aktuell durchgeführt, teilt Stadtsprecherin Susanne Wegemann mit. Zunächst werde dabei im Kreuzungsbereich Tippelstraße/ Balkhauser Weg nach oben die Fahrbahnschicht im Rahmen der umfassenden Sanierung aufgebracht. „Aber auch die sanierungsbedürftige Deckschicht im unteren Bereich von Balkhauser Weg bis zur Isenberger Straße wird in diesem Zuge neu asphaltiert. Darüber hinaus wird eine Bushaltestelle erneuert beziehungsweise barrierefrei umgestaltet“, so Wegemann.

Zusätzliche Straßensperrungen und Umleitungsstrecken

Wegen der seit Mitte vergangener Woche laufenden Maßnahme bis musste die Stadt zusätzliche Straßensperrungen und Umleitungsstrecken einrichten. Der Balkauser Weg, der bisher als Umleitung in den letzten Monaten diente, musste, so Wegemann, ebenfalls gesperrt werden. „Das führt leider zu längeren Wegen“ - dies gelte auch für die Buslinie 331, für die der Verkehrsbetrieb VER eine Umleitung eingerichtet habe. „Leider ist auch der Schülerverkehr davon betroffen.“

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Stephanie Stollhoff, Mutter zweier 11 und 13 Jahre alter Kinder, sagt: „Schon ohne diese Umleitung sind meine Kinder morgens eine Stunde unterwegs zur Gesamtschule in Welper.“ Künftig nun dauere ihr Schulweg ab Haltestelle mindestens eineinhalb Stunden. „Morgens kommen sie damit jedes Mal zu spät zur ersten Stunde.“ Denn erstmals fahre die 331 die Haltestelle Grenzberg um kurz vor sieben an, Unterrichtsbeginn sei um 7.55 Uhr. „Und was die Rückfahrt betrifft, ist es noch schlimmer“, sagt Stephanie Stollhoff. „Ich kann mir aber als berufstätige Mutter doch nicht Urlaub nehmen, um sicherzustellen, dass meine Kinder pünktlich zur Schule kommen und von dieser irgendwie nach Hause.“

„Die Stadt lässt uns in Niederbonsfeld mit dem Problem der Schulbeförderung völlig allein.“

Christian Feuerstein, Vater

Wenig begeistert von den mit der Straßensperrung verbundenen Einschränkungen ist auch Christian Feuerstein, ein Nachbar der Stollhoffs und Vater eines Kindes auf dem Gymnasium Waldstraße. Auch eine echte Alternative zur 331-Buslinie sieht er nicht, falls sein Sohn auf der Rückfahrt im Zuge von Nachmittagsunterricht nicht den auch weiterhin um 13 Uhr ab Hattingen-Schulenburg nach Niederbonsfeld fahrenden Einsatzwagen E 331 nutzen könne. „Wenn mein Sohn, wie die Stadt vorgeschlagen hat, gegebenenfalls den 141er-Bus nutzt (der weiter uneingeschränkt in Betrieb ist, Anm. d. Red.), dann muss er nach dem Ausstieg an der Ruhr die Isenbergstraße überqueren, wo Autos mit 70 km/h her rasen.“ Und danach die steile Wasserstraße rauf laufen. „Sicher ist anders“, betont Feuerstein. Und er fügt hinzu: „Die Stadt lässt uns in Niederbonsfeld mit dem Problem der Schulbeförderung völlig allein.“

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Der städtische Projektleiter Markus Maas erklärt unterdessen: „Wir bedauern natürlich, dass es für die Anwohnenden und den Durchgangsverkehr weiter zu Einschränkungen und langen Umleitungsstrecken kommen wird. Diese sind aber leider in den letzten Zügen der Maßnahme nicht vermeidbar. Wir versuchen aber trotzdem, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten und bitten um Verständnis.“

Viele Meter frischer Asphalt: Seit dieser Woche kommt an der Baustelle Tippelstraße die Betonmischmaschine zum Einsatz.
Viele Meter frischer Asphalt: Seit dieser Woche kommt an der Baustelle Tippelstraße die Betonmischmaschine zum Einsatz. © Stadt Hattingen | Stadt Hattingen

Für Umleitung des 331er-Busses ist die VER zuständig

Was unterdessen die längeren Fahrten mit dem 331-Bus betrifft, sagt Stadtsprecherin Susanne Wegemann: Da es sich bei der betroffenen Linie um einen Bus der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr und somit um den öffentlichen Personennahverkehr handelt, sei für die Umleitung die VER zuständig. „Darüber hinausgehende Maßnahmen der Stadt können in solchen Fällen nicht geleistet werden.“

Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich Ende des Jahres beendet sein.

Umleitung der Buslinie 331

Detaillierte Informationen zur Umleitung der Linie 331 gibt es unter https://ver-kehr.de/umleitungen-baustellen/.
Im Zuge der Umleitung des Busses 331 können die Haltepunkte Langes Feld / Balkhausen / Isenberg und Gemeinschaftswerk gar nicht angefahren werden.

Die Haltepunkte Nierenhof Schule / Kressenberg / Kirche Niederbonsfeld / Tippelstraße / Vogelsberg / Grenzberg / Winzermarkstraße werden nur angefahren, wenn der aus Hattingen-Mitte am Busbahnhof Velbert angekommene Bus nach einem kurzen Halt wieder nach Hattingen-Mitte fährt - über eine Schleife durch Niederbonsfeld.

Für Fahrgäste, die an den Haltestellen Tippelstraße / Vogelsberg / Grenzberg / Winzermarkstraße eingestiegen sind, bestehe auf der weiteren Fahrt zurück zum Busbahnhof Velbert und von da aus nach Hattingen-Mitte bei Bedarf die Möglichkeit, an den Haltestellen Kirche Niederbonsfeld, Kressenberg und Nierenhof Schule auszusteigen. Ein Zustiegshalt sei aus Zeitgründen dann aber nicht mehr vorgesehen, sagt VER-Sprecher Christoph Kollmann.