Hattingen. Schon länger beschlossen sind Verkauf und Umnutzung der Kirche St. Engelbert in Hattingen-Niederbonsfeld. Nun rückt der Abschied ganz nah.

Trennen will sich Hattingens Stadtpfarrei St. Peter und Paul von der denkmalgeschützte Kirche St. Engelbert in Niederbonsfeld schon länger, zuletzt indes war der Verkauf an einen Investor geplatzt. Gleichwohl sind die Tage gezählt, da die Kirche weiter als Gotteshaus genutzt wird.

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Ende März hatte der Wuppertaler Dominic Scholzen sein Angebot zurückgezogen, die Kirche St. Engelbert und das angrenzende Pfarrhaus zum 1. Juli zu kaufen. Er hatte in der Kirche einen Bungalow zur Eigennutzung errichten wollen. Einige Wochen nach dem geplatzten Verkauf teilte Pfarrer Andreas Lamm auf WAZ-Nachfrage mit, es gebe drei (neue) mögliche Investoren für St. Engelbert. Nun sagt Öffentlichkeitsreferentin Claudia Kook für die Stadtpfarrei: Das Bistum Essen sei „mit einem der ursprünglich drei Interessenten als Investor in Gesprächen“.

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Daran, dass das denkmalgeschützte Gotteshaus bald nicht mehr als solches genutzt werden wird, ändert indes auch die Tatsache nichts, dass es vorerst weiterhin in Kirchenbesitz ist: Am Sonntag, 30. Juni, wird St. Engelbert außer Dienst gestellt.

Ruhrbischof feiert letzte Heilige Messe in Hattingens St. Engelbert

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck feiert an diesem Tag die letzte Heilige Messe in der Kirche St. Engelbert in Niederbonsfeld. Der Gottesdienst beginnt um 11.30 Uhr, auch Pfarrer Andreas Lamm und Pastor Marius Schmitz wirken mit. Musikalisch wird die Messe von Moritz Unger, Kirchenmusiker der Pfarrei, geleitet und unter anderem von einem Vokalensemble der Pfarrei mitgestaltet.

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Nach „Gedanken zum Abschied“ werden während eines musikalischen Beitrags schließlich die Kerzen im Altarraum gelöscht, der Altar wird entblößt, das Licht ausgemacht. Das Allerheiligste von St. Engelbert wird künftig in der Kirche St. Mauritius in einen Platz finden, die Marienfigur und das Evangeliar im benachbarten Gemeindeheim der Kirche St. Engelbert, sie sollen fortan für Gottesdienste dort genutzt werden können. Nach Schlussgebet und Segen des Ruhrbischofs besteht im Anschluss die Möglichkeit zur Begegnung auf dem Platz vor dem Gemeindeheim am Kressenberg.

Hattingens Stadtpfarrei muss sparen

Verkauf und Umnutzung der Kirche St. Engelbert sind im Zuge des Pfarrei-Entwicklungs-Prozesses bereits vor geraumer Zeit beschlossen worden. Die Stadtpfarrei muss im Zuge rückläufiger Kirchenmitglieder und Kirchensteuereinnahmen nämlich sparen - wie alle Pfarreien des Bistums Essen. Die Außerdienststellung einer Kirche erfolgt dabei häufig vor der Kirchenprofanierung (Kirchenentweihung). Sie ist als tatsächlicher Akt der Pfarrei anders als die Profanierung aber ohne kirchenrechtliche Bedeutung. Auch Grundsteuern etwa muss die Stadtpfarrei für die außer DIenst gestellte Kirche St. Engelbert nicht zahlen.