Hattingen. Gesund geboren, wird Greta (9) aus Hattingen plötzlich krank. Heute ist sie schwer mehrfach behindert. Ihre Mutter startet eine Hilfsaktion.
Greta liegt auf dem Sofa im Wohnzimmer des mütterlichen Zuhauses am Rande der Hattinger Altstadt, in der linken Hand hält sie ein Spielzeug, ihr Blick geht gen Zimmerdecke. Als Anne Pause (44) ihr sagt, dass Besuch gekommen ist, lächelt sie. „Hallo“ sagen indes oder gar aufstehen, um den Besuch zu begrüßen, das kann die Neunjährige nicht. Denn seit Säuglingstagen ist Greta schwerstbehindert, kann kaum sprechen, gar nicht laufen. Nun hat ihre Mutter eine Spendenaktion gestartet - für ein rollstuhlgerechtes Auto, denn: „Ich möchte Greta etwas zeigen von der Welt.“
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Auf der Fundraising-Plattform GoFundMe, auf der Anne Pause für ein solches Fahrzeug sammelt, hat sie dabei in Kurzform die Geschichte ihres jüngsten Kindes aufgeschrieben, der WAZ erzählt sie diese ausführlicher.
Einige Tage nach Gretas Geburt stellen ihre Eltern bei dem Säugling Fieber fest
Kerngesund ist Greta, als sie Anfang Januar 2015 auf die Welt kommt. Doch einige Tage später stellen ihre Eltern, die damals noch in Baden-Württemberg wohnen, bei dem Säugling Fieber fest, Anne Pause fährt mit Greta in die Uniklinik Heidelberg. Die Ärzte diagnostizieren eine schwere Hirnhautentzündung mit Beteiligung des Gehirns, verursacht durch bakterielle B-Streptokokken. Infolge einer Blutvergiftung mit Organversagen muss sie sogar wiederbelebt werden. Nach viereinhalb Wochen schließlich kann Greta die Klinik wieder verlassen.
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Aber wie ein gesundes Kind entwickelt sie sich nicht. „Mittlerweile“, sagt Anne Pause, „hat Greta infolge ihrer schweren Hirnhautentzündung kurz nach der Geburt auch eine Menge Begleiterkrankungen.“ Unter anderem hat Greta das Lennox-Gastaut-Syndrom, eine seltene, schwere Schädigung des Gehirns mit epileptischen und spastischen Anfällen.
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Zu Hause allein lassen kann die Familie die Neunjährige, die Anne Pause „unser aller Prinzesschen“ nennt, bis heute daher nie. Wenn Anne Pause etwa ab nachmittags arbeiten geht oder ihre Ausbildung zur Ergotherapeutin vorantreibt, dann muss eines ihrer älteren Kinder (15 + 17) auf Greta aufpassen. Oder Meik Pause (54), Gretas Papa.
Greta aus Hattingen mag so gern Tiere
Anne Pause erzählt dies und noch viel mehr über ihr jüngstes Kind. Dass es am liebsten Erdbeeren mag, eine Schule für Schwerstbehinderte besucht. Dass die linke Hand Gretas Lieblingshand ist. Und dass sie so gern Tiere mag. Labradoodle Snoopy, den achtjährigen Therapiehund, der Anne Pause zum Beispiel hilft beim An- und Ausziehen der Tochter. Auch den elf Wochen alten Cockapoo Oscar, der ebenfalls zur Familie gehört, liebt Greta sehr. Aber auch große Tiere: Giraffen, Löwen, Elefanten, die sie schon einmal in einem Zoo gesehen hat, als das alte Auto der Familie, ein VW Bulli aus dem Jahre 2006, noch nicht kaputt war.
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„Das würde ich Greta so wünschen, dass ich ihr noch etwas mehr zeigen kann von der Welt.““
Die elektrische Rampe, um Greta samt ihrem schweren Rolli ins Fahrzeug zu bekommen, funktioniere seit einiger Zeit nicht mehr, sagt Anne Pause. „Und eine Reparatur ist extrem teuer und wir haben Angst, dass schon bald die nächste käme.“ Ein Ersatz-Auto allerdings, in dem Greta mit ihrem Rollstuhl mitfahren kann, sei für die Familie nicht allein finanzierbar. Daher habe sie sich auf Anregung einer Mutter, die sie neulich in der Kinderklinik in Bochum kennengelernt habe, zu diesem Spendenaufruf entschieden.
15.000 Euro hofft Anne Pause, mit dem Spendenaufruf zusammenzubekommen
15.000 Euro hofft Anne Pause, mit diesem zusammenzubekommen. „Dann könnten wir mal wieder alle gemeinsam als Familie einen Ausflug machen.“ Gretas Oma nahe Dresden besuchen, ins Grüne fahren. Und in den Burgers‘ Zoo in Arnheim, wo die Tiere frei herumlaufen. „Das“, sagt Anne Pause, „würde ich Greta so wünschen, dass ich ihr noch etwas mehr zeigen kann von der Welt.“
Der Link zur Spendenaktion: www.gofundme.com/f/ein-behindertengerechtes-fahrzeug-fur-greta