Hattingen. Die Anmeldungen fürs Schuljahr 2024/25 an Hattingens weiterführenden Schulen sind gelaufen. Etliche Wünsche von Eltern blieben unberücksichtigt.

Hattingens weiterführende Schulen haben ihre Zusagen an die künftigen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler inzwischen erteilt. Doch längst nicht alle KInder haben einen Platz an ihrer Wunschschule erhalten. Die Details.

Am Gymnasium Waldstraße sind dieses Mal 132 Kinder angemeldet worden, zwölf von ihnen musste Schulleiterin Anette Christiani absagen. „Ich hätte natürlich gern alle aufgenommen“, betont Christiani, doch dafür fehle es der Schule nach wie vor an Platz. Wie schon im Vorjahr habe so einmal mehr das Los über die Aufnahme entscheiden müssen.

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Die räumlichen Kapazitäten, die auch Folge dessen seien, dass die Stadt als Schulträger „den Schulneubau so lange verzögert“, wie Christiani anmerkt, machten es dem Gymnasium Waldstraße bedauerlicherweise nicht mehr möglich, fünf Züge zu bilden – so noch wie in den Schuljahren 2020/21 und 2021/22. Wenngleich der Schulentwicklungsplan grundsätzlich eine Vierzügigleit vorsieht.

Deutlich mehr Anmeldungen an der Gesamtschule Hattingen als Aufnahmeplätze

Deutlich überstiegen haben die Anmeldungen (172) dieses Mal auch wieder die Aufnahmekapazitäten an der Gesamtschule Hattingen - die zuletzt zwei Jahre in Folge alle Interessenten hatte aufnehmen können. Aufgrund von zehn Kindern mit besonderem Förderbedarf, die der Schule zugewiesen worden seien, seien die insgesamt fünf Klassen entgegen früherer Jahre nur mit jeweils 27 Kindern besetzt, erläutert Schulleiter Julian Güting. Per Losentscheid habe man die 135 Plätze für die künftigen Fünftklässler schließlich vergeben.

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Insgesamt vier Töpfe habe man für das Verfahren dabei gebildet - je einen für die leistungsstärkeren Mädchen und Jungen, je einen für die leistungsschwächeren Mädchen und Jungen. Als Gesamtschule sei man verpflichtet, auf Leistungsheterogenität zu achten, so Güting. Zudem wolle man ein gleichartiges Geschlechterverhältnis an der Schule. Doch auch wenn alles regelkonform abgelaufen sei, bedauert Güting, „dass ich einer so großen Anzahl von Kindern sagen musste: Das wird nichts“.

Schülerzahlen im Vergleich

Anmeldungen und Aufnahmen an den weiterführenden Schulen für das Schuljahr 2024/2025 (in Klammern die Vergleichszahlen von 2023/24) laut Stadt Hattingen:

Gymnasium Waldstraße: 132 Anmeldungen (135) // 120 Aufnahmen (120).

Gymnasium Holthausen: 164 Anmeldungen + 13 Nachmeldungen aufgrund von Ablehnungen (138) // 177 Aufnahmen (138).

Gesamtschule Hattingen: 172 Anmeldungen (149) // 135 Aufnahmen (149).

Realschule Grünstraße: 71 Anmeldungen + 27 Nachmeldungen aufgrund von Ablehnungen (86) // Aufnahmekapazität: 108, Aufnahmen unbekannt (86).

Aus Nachbarstädten wurden an den weiterführenden Schulen in Hattingen insgesamt 113 Schülerinnen und Schüler angemeldet, Details teilte die Stadt nicht mit.

Mehrklassenbildung des Gymnasiums Holthausen auf sechs Eingangsklassen

Insgesamt 49 Kinder haben damit keinen Platz an ihrer Wunschschule erhalten, einen Schulplatz in Hattingen anbieten kann die Stadt als Schulträger ihnen dennoch. „Durch Mehrklassenbildung des Gymnasiums Holthausen auf sechs Eingangsklassen können auch die Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden, die vom Gymnasium Waldstraße eine Ablehnung erhalten“, heißt es hierzu seitens der Stadt. Und die Kinder, die von der Gesamtschule eine Ablehnung erhalten hätten, könnten „entweder an der Realschule Grünstraße oder dem Gymnasium Holthausen aufgenommen werden“.

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Am Gymnasium Holthausen kann sich der stellvertretende Schulleiter Jens Schlegel dabei nicht daran erinnern, wann die Bezirksregierung zuvor schon einmal eine Sechszügigkeit des Gymnasiums Holthausen genehmigt hat. Von zunächst 164 künftigen Fünftklässlern ist die Zahl mit zehn an der Waldstraße abgelehnten Kindern und drei Kindern, deren erste Wahl die Gesamtschule war, auf nun 177 angewachsen. „Wir sind optimistisch, dass wir die Aufgabe mit sechs Zügen gut handhaben können“, erklärt Schlegel. Das Raumangebot am Schulzentrum an der Lindstockstraße lasse eine sechste Eingangsklasse problemlos zu, eine zusätzliche Lehrerstelle sei zudem bereits ausgeschrieben.

Stadt kann genügend Plätze für Schülerinnen und Schüler garantieren

Wo nun indes die übrigen 36 Schülerinnen und Schüler gelandet sind, die an ihrer Wunschschule (Gymnasium Waldstraße oder Gesamtschule) abgelehnt worden sind? Auf WAZ-Nachfrage zur Realschule Grünstraße, die bei zunächst 71 Anmeldungen für 108 Plätze noch ausreichend Kapazitäten hatte, teilt Stadtsprecherin Susanne Wegemann mit, dort seien auf jeden Fall noch 27 weitere Schülerinnen und Schüler nachträglich angemeldet worden. Weitere Infornationen lägen ihr zur Grünstraße indes nicht vor.

Derweil erklärt Hattingens Schuldezernent Matthias Tacke: Wir sind froh darüber, dass durch die Mehrklassenbildung am Gymnasium Holthausen zusätzliche Aufnahmekapazitäten entstanden sind. Insgesamt können wir in der Stadt genügend Plätze für Schülerinnen und Schüler garantieren.“