Hattingen. Ein WAZ-Leser hat erst Bohrungen und nun Verfüllungs-Arbeiten nahe seines Wohnorts in Hattingen beoachtet. Die Hintergründe der Maßnahme.

In Blankenstein wird in diesen Tagen jede Menge Material unter die Erde gepumpt. WAZ-Leser Wilfried Isenberg hatte die Maßnahme schon vorausgeahnt.

Im Bereich des Spielplatzes an der Straße „Im Fuchsloch“ in Blankenstein wurde bereits gebohrt

Bereits Anfang Dezember 2023 hatte Isenberg beobachtet, dass im Bereich des kleinen Spielplatzes an der Straße „Im Fuchsloch“ in Blankenstein gebohrt wird. Dass jene Stelle auf im Zuge des Bergbaus entstandene Hohlräume untersucht werde, schätzte er - und fühlte sich nun bestätigt, als er vor einigen Tagen Maschinen und Füllmaterial vor Ort sah.

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Nach Auskunft der Bezirksregierung Arnsberg, Dezernat Altbergbau, handelt es sich bei den Arbeiten in der Straße „Im Fuchsloch“ in der Tat um eine Verfüllung von Tagesöffnungen - Zugängen eines Bergwerks vom Tage ins Grubengebäude also.

Gebäude der 1967 geschlossenen Kleinzeche „Hermanns Gesegnete Schifffahrt“ in Hattingen-Blankenstein aus dem Jahre 1972.
Gebäude der 1967 geschlossenen Kleinzeche „Hermanns Gesegnete Schifffahrt“ in Hattingen-Blankenstein aus dem Jahre 1972. © Wilfried Isenberg

Auch in Blankenstein hat es einst viele kleine Zechen gegeben

Wilfried Isenberg sagt, auch in Blankenstein habe es einst viele kleine Zechen gegeben. Gut 300 Meter Luftlinie vom heutigen Spielplatz entfernt etwa, oberhalb des russischen Ehrenfriedhofs an der Straße „Zur Maasbeck“, befand sich bis Ende 1967 die Kleinzeche „Hermanns Gesegnete Schifffahrt“, mit zuletzt immerhin noch zwei Dutzend Arbeitern. Und „Im Fuchsloch“ habe es im Jahre 1988 einen Tagesbruch gegeben - einen Bergschaden, der nach Verbrüchen im Untergrund bis an die Erdoberfläche durchbrach.

Impression von der Nachkriegszeche „Hermanns Gesegnete Schifffahrt“ in Hattingen.
Impression von der Nachkriegszeche „Hermanns Gesegnete Schifffahrt“ in Hattingen. © Sammlung Josef Katzer

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Zuständig für die jetzige Maßnahme indes ist nicht etwa das Dezernat Altbergbau der Bezirksregierung, sondern Eon. Drei Schachtbereiche seien in dem Gebiet verzeichnet, in allen dreien „wurden Weich- und Lockerzonen angetroffen, die durch nicht abgebaute Kohle abgegrenzt sind“, teilt Unternehmenssprecher Marvin Macke auf WAZ-Nachfrage mit.

Wie lange die Arbeiten insgesamt andauern, lässt sich noch nicht abschätzen

Allein in den ersten drei Tagen der Verfüllung seien bereits 13 Kubikmeter eines Baustoffgemisches in den Untergrund eingebracht, so der Eon-Sprecher. Wie lange die Arbeiten insgesamt andauern, lasse sich zurzeit aber noch nicht abschätzen, ebenso wenig, wie viel Verfüllmaterial insgesamt eingebracht werden muss.

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Warum die Hohlräume ausgerechnet jetzt aufgefallen sind, erläutert der Eon-Sprecher so: Im Rahmen eines zertifizierten Risikomanagementsystems führe das Unternehmen „präventive bergbauliche Erkundungs- und – sofern erforderlich – Sanierungsmaßnahmen durch. Auf dieser Basis wurden nun die drei Tagesöffnungen auf dem betroffenen Grundstück identifiziert.“

Und nun werden sie verfüllt.