Hattingen. Kriminalität in Hattingen: Zwölf Prozent mehr Straftaten haben vor allem zwei Gründe – zudem sind Sexualdelikte und Kinderpornografie im Fokus.

Im Gegensatz zum Landestrend hat die Zahl der Straftaten in Hattingen zugenommen: Im vergangenen Jahr gab es 2413 Delikte, die bei der Kreispolizei angezeigt wurden – ein Anstieg von gut zwölf Prozent. Beim Blick auf die Vergleichszahlen, die auf 100.000 Einwohner hochgerechnet werden, steht Hattingen aber nach wie vor gut da.

Zwei Gründe hat die Polizei für Anstieg in Hattingen ausgemacht

„Zwei Gründe gibt es in Hattingen für den Anstieg“, erklärt Kriminalhauptkommissar Markus Rübsam bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik. „Zum einen hat es 64 Taschendiebstähle mehr als im Vorjahr gegeben – zudem hat es einen Subventionsbetrug gegeben, bei dem ein Ladenbesitzer 150 Handys subventioniert erhalten, sie dann aber frei verkauft hat.“

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Als die Anzeigen-Welle im vergangenen Frühjahr ins Rollen kam, haben sich auch täglich Betroffene in der WAZ-Redaktion gemeldet und ihre Situation geschildert. Rübsam erklärt nun, dass die Ermittlungen nach wie vor laufen und noch keine Anklage erhoben worden ist.

Vier Tötungsdelikte meldet die Polizei für 2020 für den gesamten EN-Kreis – zwei davon gab es in Hattingen: Nach einer Messerstecherei im März an der Schulstraße kam es zu einer offensiven Öffentlichkeitsfahndung der Polizei, ehe sich der mutmaßliche Täter stellte. Und im April hatte ein 45-Jähriger am Röhrkenweg in Blankenstein einen Rentner (71) mit einem Vorschlaghammer getötet und. Der Täter wurde inzwischen zu lebens­langer Haft verurteilt.

Folgen der Corona-Pandemie auch bei den Straftaten

Dass die Zahl der Wohnungseinbrüche zurückgegangen ist, sei ebenso auf die Corona-Pandemie zurückzuführen wie der merkliche Anstieg beim (Waren-)Kreditbetrug – hierbei geht es unter anderem um den Enkeltrick, aber auch falsche Ärzte, die bei ihren Anrufen gerade Senioren Impfungen gegen (hohe) Bezahlung angeboten haben.

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Auffällig ist hingegen die deutliche Zunahme der Sexualdelikte wie auch der Kinderpornografie. Gerade aus Kanada und den USA bekommt die Behörde immer häufiger Hinweise auf Vorfälle in einschlägigen Chats. „Die Polizei hat ganz deutlich ihren Fokus darauf gelegt und wird das auch künftig machen“, berichtet Markus Rübsam. „Wir haben Personal in diesem Bereich gebündelt und aufgestockt, wir haben auch technisch aufgerüstet.“ Man müsse die gesamte Härte des Gesetzbuches nutzen, um „diese widerwärtige, abscheuliche Art von Straftaten“ zu verfolgen.

Auf 100.000 Einwohner gerechnet gab es in Hattingen 4401 Straf­taten. Zum Vergleich: Im Bereich der Kreispolizeibehörde liegen Schwelm (6156), Ennepetal (5771) und Gevelsberg (5729) deutlich darüber. Der Kreisschnitt beträgt 4706, der Landesschnitt 6774.

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