Hattingen. Die Räume für zwei Demenz-Wohngemeinschaften und acht Servicewohnungen in Hattingen-Holthausen sind bezugsfertig. Was sie bieten, was sie kosten.
Die farbigen Stühle für den Gemeinschaftsbereich der neuen Demenz-WG am Hölter Busch in Hattingen stapeln sich in einer Ecke, Kabel hängen noch aus der Decke, der Boden ist teilweise noch mit Schutzfolie abgeklebt. Aber: Schon im Juni sollen Bewohner einziehen können.
„Es fehlt jetzt noch die Baureinigung, dann kommen bald die Küchen“, sagt Marcus Kibilka von der HWG, die bei dem Projekt mit der Evangelischen Stiftung Volmarstein kooperiert. Zwei Demenz-Wohngemeinschaften mit je neun Einzelzimmern sowie Servicewohnen sind in dem Neubau realisiert. 7,2 Millionen Euro hat er gekostet.
Zwei Demenz-WG und acht Servicewohnungen in Hattingen sind bezugsfertig
Im März bereits eröffnete die neue Kita in dem Gebäude – übrigens die erste von der HWG erbaute. Sie hat einen getrennten Eingang – und doch erhoffen sich die Verantwortlichen von HWG und der Stiftung, die die beiden Demenz-WG betreut, dass Mieter in den Servicewohnungen, Demenz-Kranke und Kita-Kinder miteinander in Kontakt treten, das Mehrgenerationen-Konzept aufgeht.
„Die Gemeinschaftsräume in den Demenz-WG sind großzügig und es gibt einen schönen Blick nach draußen“, sagt Daniel Berenbruch von der Stiftung und zuständig für die Demenz-WG. Von Balkon und Terrasse der Demenz-Etagen jedenfalls können die Bewohner auf den Spielplatz der Kita blicken. In der Südstadt hat die HWG bereits eine Demenz-WG realisiert.
In jeder WG ist Tag und Nacht ein Alltagsbegleiter
Zunächst ein Alltagsbegleiter wird in jeder Wohngemeinschaft eingesetzt sein. „Die Alltagsbegleiter hospitieren gerade in anderen Demenz-WG, damit sie die Abläufe kennen lernen, sehen, welche Beschäftigungsmöglichkeiten es gibt. Wenn die Bewohner mehr Begleitung benötigen, setzen wir auch mehr Personal ein“, sagt Christina Bösken von der Stiftung. Ab der Diagnose Demenz können Menschen hier einziehen. „Wichtig ist es uns, die Menschen hier zu aktivieren“, sagt Sabine Federmann aus dem Vorstand der Stiftung. Denn Aktivität könne das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
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Zu jedem Zimmer gehört ein eigenes Bad, es gibt pro Wohnung einen gemeinsamen Essbereich, dazu einen Wohnbereich, in dem die Bewohner fernsehen oder spielen können. Die Alltagsbegleiter – Tag und Nacht ist jemand da – haben einen eigenen Raum, von dem aus ein Fenster den Blick in den Gemeinschaftsbereich ermöglicht.
Bewohner können Gemeinschaft erleben – müssen es aber nicht
„Die Bewohner können aus ihren Zimmern kommen und in Gemeinschaft sein, müssen es aber nicht“, betont Nicolas Starck, Bereichsleitung Seniorenhilfe der Stiftung. Für einen Bewohner sind in der Wohnung 49 Quadratmeter veranschlagt, dazu zählen Zimmer und Gemeinschaftsbereich. Eine Wohngemeinschaft ist 450 Quadratmeter groß. Zwischen 2500 und 3000 Euro etwa kostet ein Platz hier.
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In zwei Größen – 55 und 62 Quadratmeter – gibt es die acht Servicewohnungen, die sich besonders für Senioren eignen, barrierefrei sind – und eben Service bieten: Eine Einbauküche inklusive der Elektrogeräte ist im Mietpreis inbegriffen, ebenso Instandhaltungen durch den Hausmeister. Die Kaltmiete beträgt 9,50 Euro pro Quadratmeter. Vom Schlaf- wie vom Wohnraum aus ist jeweils der Balkon erreichbar.
HWG legt Wert auf die Nachhaltigkeit des Neubaus
15 Monate lang ist am Hölter Busch gebaut worden, Restarbeiten laufen. Auf Nachhaltigkeit haben die Verantwortlichen gesetzt: Viel Holz ist zum Einsatz gekommen – nicht nur für die Fassade im oberen Bereich. „Das Staffelgeschoss ist komplett aus Holz“, sagt Kibilka. Die Dächer sind teils begrünt, das sei nicht nur gut für die Natur, sondern biete auch einen schönen Blick jenen, die den Hölter Busch hinunter fahren oder gehen. Als Dämmmaterial sei nicht Styropor, sondern Mineralwolle zum Einsatz gekommen. Es gibt eine Wärmepumpe – und „wir haben unter dem Gebäude Reyclingmaterial aus Abbrucharbeiten verwendet“.