Hattingen. Die Hattinger Wohnungsgenossenschaft hält 100.000 Euro als Unterstützungsfonds auch für Firmen bereit. Was das für die 4100 Mieter bedeutet:

Die Corona-Epidemie trifft auch viele Mieterinnen und Mieter hart. Einkommensverluste können bei Privatpersonen wie bei Unternehmen schnell zu Mietrückständen führen. Dem setzt die Hattinger Wohnungsgenossenschaft jetzt ein Hilfspaket entgegen.

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„Wir lassen keinen unserer Mieterinnen und Mieter in dieser schwierigen Situation alleine und verzichten erst einmal auf Mahnungen, Klagen und Kündigungen“, sagt Vorstandschef David Wilde. Stattdessen werde die HWG, die in Hattingen rund 4100 Wohnungen vermietet, für die Monate März und April verstärkt Ratenzahlungen und Stundungen anbieten und für nachgewiesene Härtefälle unter den Mietern einen Unterstützungsfonds in Höhe von 100.000 Euro auflegen.

„Wir haben in der Vergangenheit gut gewirtschaftet“

„Wir können uns gut vorstellen, dass sich viele Mieter Sorgen machen, ihre Wohnung zu verlieren, weil sie zurzeit weniger oder keine Einkünfte haben. Diesen Menschen versprechen wir: Bei uns wird niemand in den nächsten Monaten wegen der Corona-Krise seine Wohnung verlieren“, stellt Wilde klar.

„Wir haben in der Vergangenheit gut gewirtschaftet, deshalb können wir es uns erlauben, Härtefälle abzufedern“, erklärt Vorstandsmitglied Erika Müller-Finkenstein. Unterstützt wird der Vorstand in dieser Auffassung von Thomas Klein: „Wir halten das Angebot an die Mieter für das richtige Signal. Im Moment ist genossenschaftliche Solidarität wichtiger denn je“, betont der Vorsitzende des Aufsichtsrats.

Es wird in jedem Fall individuell entschieden

Auch ihre rund 50 Gewerbemieter wird die HWG unterstützen. Einige mussten ihr Geschäft auf behördliche Anweisung entweder bereits schließen oder haben deutlich weniger Kunden als sonst. „Auch hier bieten wir individuelle, flexible Lösungen an, bis hin zu Erstattung der Kaltmiete. Damit wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, dass unsere Gewerbemieter die wirtschaftlichen Folgen dieser Krise meistern können“, erläutert Wilde.

Die HWG wird in jedem Einzelfall prüfen, ob tatsächlich wegen der Corona-Epidemie eine besondere Härte vorliegt: „Selbstverständlich werden wir mit dem Geld in unserem Unterstützungsfonds sehr vorsichtig umgehen. Denn leider haben die vergangenen Tage ja auch gezeigt, dass sich ein Teil der Bevölkerung wenig solidarisch verhält“, sagt Wilde. Es werde deshalb in jedem Fall individuell entschieden, wie eine Lösung aussehen kann.