Gladbeck. Nun hat auch die Pächterin zurückgezogen, kurz nach ihrem Geschäftspartner: Damit haben sich Pläne für neue Gastronomie in Gladbeck erledigt.
Nun ist alles wieder offen: Die Pläne für eine gastronomische Neunutzung des früheren Traditionscafés Schwarte in Gladbeck sind geplatzt. Bedeutet: Ein Jazz-Café am Rathaus wird es nicht geben! Nachdem sich vor kurzem zuerst ihr Geschäftspartner aus der gemeinsamen Unternehmung zurückgezogen hatte, gibt nun auch Pächterin Viktoria Schneider auf. Das teilt die Stadt jetzt mit.
Softbean-Betreiber Löbbecke sieht das Aus für die Pläne in Gladbeck als Rückschlag an
Anfangs hatte Schneider noch erklärt, auch alleine an den gastronomischen Plänen fürs Jazz-Café festhalten zu wollen. Nun teilte die Gladbeckerin mit, dass sie für die Umsetzung nicht mehr zur Verfügung stehe. Schade, nennt Felix Löbbecke das. Der Gladbecker betreibt an der Rentforter Straße das „esports house“ und ist Mitinhaber der kultigen dänischen Eisbude Softbean am Willy-Brandt-Platz. Den Bereich gegenüber des Rathauses als Gastro-Szene zu stärken und weiter auszubauen, liegt ihm sehr am Herzen. Schon jetzt habe sich die Rentforter Straße nebst Willy-Brandt-Platz zu einem kleinen kulinarischen Hotspot entwickelt, sagt er. An der Stellschraube möchte Löbbecke gern weiter drehen.
„Eine Nachfolgelösung zu finden, wird nicht einfach werden und zudem auch garantiert einige Zeit brauchen“
Das Aus fürs Jazz-Café sieht er als Rückschlag an: „Eine Nachfolgelösung zu finden, wird nicht einfach werden und zudem auch garantiert einige Zeit brauchen“, ist der Geschäftsmann überzeugt. Wünschenswert wäre im ehemaligen Rathauscafé Schwarte eine Gastronomie mit einem guten Abendgeschäft, „wo man auch mal einen Wein trinken gehen kann“. Ein Frühstückskonzept sehe er an der Stelle nicht so. Fest steht für Löbbecke aber auch auf jeden Fall: Das alte Café müsse komplett umgebaut, sprich in die Neuzeit geholt werden. Eine teure Angelegenheit, davon ist der Gladbecker überzeugt.
Stadt Gladbeck nimmt die Suche nach einem geeigneten Pächter wieder auf
Auch Volker Kreuzer, Erster Beigeordneter und Wirtschaftsförderungsdezernent, schaut mit Enttäuschung auf die neue Entwicklung: „Wir bedauern sehr, dass das geplante Jazz-Café aufgrund verschiedener Herausforderungen nicht realisiert werden konnte. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden wir uns jetzt mit ganzer Kraft auf die Suche nach einem neuen Betreiber machen.“
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Zur Erinnerung: Die Stadt Gladbeck hat das traditionsreiche Rathaus-Café Schwarte im Dezember 2023 gekauft. Seit dem Kauf der Immobilie wurden seitens der Wirtschaftsförderung über ein Maklerbüro, langjährige Geschäftskontakte und die Medien Nachfolger für die Gastronomie dort gesucht. Insgesamt wurden mit elf Interessenten Gespräche über eine Verpachtung des Cafés geführt. Entschieden hatte man sich für Viktoria Schneider und Pedro Daniel Benitez Fernandez. Diese wollten das Rathaus-Café als Jazz-Café nach einem Umbau weiterführen.
Viktoria Schneider: Bedingungen waren nicht zufriedenstellend
Dieses Vorhaben kann jetzt nicht wie geplant realisiert werden. Viktoria Schneider erklärt dazu: „Leider hat es trotz intensiver Bemühungen nicht geklappt, das geplante Jazz-Café wie vorgesehen zu realisieren. Der Zeitplan ist nach hinten gerückt, und einige Bedingungen mussten neu abgestimmt werden und waren nicht zufriedenstellend. Ich möchte nicht das hohe Risiko tragen und habe mich daher schweren Herzens dazu entschlossen, von dem Projekt zurückzutreten. Das bedauere ich sehr, und ich wünsche der Stadt viel Erfolg bei der erneuten Suche.“
„Wir werden zunächst das Gespräch mit Gladbecker Gastronomiebetrieben suchen“
Im Gladbecker Rathaus will man nun erneut die Suche nach möglichen Pächtern für das ehemalige Rathaus-Café angehen. Dazu Özcan Zopi, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung: „Wir werden zunächst das Gespräch mit Gladbecker Gastronomiebetrieben suchen, uns aber auch außerhalb der Stadt auf die Suche begeben. Wir freuen uns, wenn sich Interessenten bei uns melden.“
Über die Suche und Auswahl wird die Verwaltung weiterhin die Politik informieren und in Abstimmung mit der Vorsitzenden des Wirtschaftsförderungs- und Bauausschusses dort regelmäßig berichten. Ein erster Blick auf die neue Entwicklung soll bereits in der Sitzung am 5. Dezember erfolgen. Die Stadtverwaltung wird dann einen aktuellen Sachstand geben.