Gladbeck. In ganz NRW hat es 2022 bislang weniger Insolvenz-Anträge gegeben als im vergangenen Jahr. Das macht sich auch im Kreis Recklinghausen bemerkbar.

Im ersten Quartal 2022 sind in Nordrhein-Westfalen deutlich weniger Insolvenz-Anträge eröffnet worden als im ersten Quartal 2021. Wie das Statistische Landesamt Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT-NRW) berichtet, sind die Fälle von 7965 auf 6768 um satte 15 Prozent gesunken. Auch im Kreis Recklinghausen macht sich diese Entwicklung in der Statistik bemerkbar. Sowohl die Anzahl der eröffneten Unternehmensinsolvenzen als auch die Anzahl der eröffneten Verbraucherinsolvenzen soll in Gladbeck und Co. niedriger sein als im vergangenen Jahr.

Insgesamt deuten die Zahlen darauf hin, dass es auch den Branchen wieder besser zu gehen scheint, die in den vergangenen zwei Jahren stark von den Corona-Maßnahmen betroffen waren. Sowohl in der Hotel-Branche als auch in der Gastronomie, dem Einzelhandel und bei Reiseveranstaltern sind die Insolvenzzahlen vom ersten Quartal 2022 im Vergleich zu den Krisenjahren gesunken.

271 Insolvenzanträge von Januar bis März 2021 im Kreis Recklinghausen

Im Kreis Recklinghausen wurden 271 Insolvenz-Anträge im ersten Quartal 2021 gestellt. Darunter befanden sich 53 Unternehmen, 173 Privatverbraucher, 41 ehemals selbstständige Tätige und vier weitere Schuldner aus anderen Gründen. Ein Jahr später, im ersten Quartal 2022, hat sich die Lage deutlich gebessert. Insgesamt hat es im Kreis Recklinghausen bislang nur 209 neue Anträge gegeben, also 22,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der eröffneten Unternehmensinsolvenzen ist mit 28,3 Prozent auf 38 Fälle gesunken, die der Verbraucherinsolvenzen mit 19,7 Prozent auf 139 Fälle. Unter den ehemals selbstständig Tätigen wurden nur noch 29 Verfahren eröffnet – ein Minus von 29,3 Prozent.

Die rückläufige Entwicklung sowohl bei den Unternehmens- als auch bei den Verbraucherinsolvenzen zeigt sich auch in NRW insgesamt. 912 Insolvenzverfahren betrafen bislang Unternehmen – 14,4 Prozent weniger als im ersten Quartal 2021. Damit waren zum Zeitpunkt der Antragstellung auch „nur“ noch 2767 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von einer Unternehmensinsolvenz betroffen. Immerhin weniger als die Hälfte (minus 46,1 Prozent) gegenüber Januar bis März 2021. Damals bangten rund 5136 Beschäftigte um ihr Einkommen.

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