Gladbeck. Der Grundstücksmarktbericht 2022 für Gladbeck liegt jetzt vor. Was ein gebrauchtes Haus kostet – und wie wichtig die energetische Sanierung ist.
Der Markt bei privaten Wohnimmobilien kennt im Moment weitestgehend nur eine Richtung: Die Preise schnellen immer weiter in die Höhe. Das belegt der Blick in den aktuellen Grundstücksmarktbericht 2022, den der Gutachterausschuss für Grundstücke in Gladbeck, Dorsten und Marl jetzt vorlegt.
„Im gesamten Zuständigkeitsbereich und sowohl für unbebaute wie auch für bebaute Immobilien liegt das Preisniveau deutlich über den Vorjahreswerten“, erklärt Dörthe Schmidt in ihrer Funktion als Vorsitzende und Geschäftsführerin des aus ehrenamtlichen Sachverständigen bestehenden Gremiums. Der größte Marktanteil entfalle dabei auf die Wohnimmobilien. Als Beispiel für die Preisentwicklung zieht die Expertin deshalb den Sektor von Ein-und Zweifamilienhäusern aus den Jahren 1950 bis 1970 heran. In dieser Zeitspanne wurde besonders viel gebaut.
Für ein Einfamilienhaus in Gladbeck lag der Kaufpreis pro Quadratmeter bei 2500 Euro
Für ein Einfamilienhaus aus dieser Zeit lag der Kaufpreis pro Quadratmeter Wohnfläche 2021 im Durchschnitt bei 2500 Euro. Vor fünf Jahren waren es noch knapp unter 1500 Euro. Nach einem kleinen Preiseinbruch im Jahr darauf, gehen die Quadratmeterpreise seitdem Jahr für Jahr weiter nach oben – mit einer deutlichen Steigerung von durchschnittlich 500 Euro noch einmal zwischen 2020 und 2021. In Marl bietet sich ein ähnliches Bild. In Dorsten liegt der Quadratmeterpreis mit knapp über 2000 Euro etwas darunter.
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Ganz ähnlich sieht die Entwicklung bei den gebrauchten Doppel- und Reihenendhäusern aus. Hier liegt der Preis in Gladbeck 2021 nur knapp unter der Marke von 2500 Euro. Immobilien in Dorsten und Marl bleiben hinter dieser Preisentwicklung leicht zurück. Etwas günstiger waren Reihenmittelhäuser zu haben. Und auch hier liegt Gladbeck im Vergleich mit den anderen beiden Städten an der Spitze bei den Preissteigerungen. Etwas über 2000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche musste hier berappen, wer Besitzer eines Reihenhäuschens werden wollte.
Wichtig ist auch die energetische Sanierung einer Immobilie
Ausschlaggebend für den Preis, den man für ein Haus erzielen kann, ist neben der Lage natürlich auch immer der Zustand der Immobilie. Ein wichtiges Kriterium dabei ist die energetische Sanierung. Sanierungszuschüsse gewährt das Innovation-City-Projekt, an dem Gladbeck seit einigen Jahren erfolgreich teilnimmt. Ziel dabei ist der klimagerechte Stadtumbau, der nur funktionieren kann, wenn auch möglichst viele Privatleute entsprechend in ihre Immobilien investieren.
Informationen zum Sanierungszuschuss
Auch die Preise für Bauland und landwirtschaftliche Flächen sind deutlich gestiegen. Viele weitere Details und Aussagen zu anderen Teilmärkten auf dem Immobilienmarkt wurden im Grundstücks-marktbericht 2022 veröffentlicht. Dieser Marktbericht wie auch die aktuellen Bodenrichtwerte für unbebaute Flächen, die in diesem Jahr erstmalig auch im Zusammenhang mit der Grundsteuerreform für viele Bürger von besonderem Interesse sind, stehen allen Interessierten ab sofort kostenlos im Internet zur Verfügung unter www.boris.nrw.de. Seit Februar 2022 bietet die Stadt Gladbeck in den Quartieren Stadtmitte und Brauck-West/Butendorf ein Sanierungsmanagement inklusive Umsetzungsberatung und Fördermittelbezuschussung an. Alle Informationen zum Prozess in Gladbeck und zum Sanierungszuschuss sind auf www.gladbeck.de zu finden.
Um die Erreichung der Gladbecker Klimaziele zu gewährleisten, bleibt die private energetische Gebäudesanierung deshalb wichtig und setzt ferner den zentralen Schwerpunkt bei der Umsetzung von Innovation-City in den Quartieren. Das sind in Gladbeck aktuell die Stadtmitte sowie Teile von Butendorf und Brauck. „Ziel der städtischen Umweltabteilung ist eine ausgedehntere Steigerung der Sanierungsquote im Gebäudebestand“, hieß es dazu im jüngsten Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität. Dort stand der Sachstandsbericht zum Projekt Innovation-City auf der Tagesordnung.
Innovation-City Gladbeck: Förderprogramm wird gut angenommen
Fazit dabei: das Förderprogramm werde trotz der coronabedingten Einschränkungen, die auch die Informationsarbeit in den Quartieren leicht ausgebremst habe, weiterhin gut angenommen. So habe man das Vorjahresniveau der Anträge gehalten, und die Menge der Maßnahmen konnte sogar gesteigert werden. Insgesamt wurden bislang 168 Anträge gestellt.
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Davon, heißt es im Bericht, sind 119 Anträge bereits abschließend umgesetzt und abgerechnet worden. Die Umsetzung der bisher abgeschlossenen Anträge umfasse Investitionen in Höhe von fast 2,7 Millionen Euro, im Jahr 2020 waren es 1,6 Millionen Euro. Hierzu seien städtische Zuschüsse von 160.510 Euro ausgezahlt worden. Knapp 1,14 Millionen Euro haben Gebäudeeigentümer im vergangenen Jahr in die Hand genommen. Das entspreche einer Steigerung von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit den bereits jetzt bewilligten und noch umzusetzenden Maßnahmen erhöhen sich die Investitionen voraussichtlich auf ungefähr vier Millionen Euro – bei Zuschüssen von circa 320.000 Euro. Die eingesetzten Fördergelder, so die Bilanz der Umweltabteilung, werden somit weiterhin durch die privaten Investitionen vervielfacht.