Gladbeck. Das Gesundheitsministerium erlaubt Karnevalsfeiern bei Einhaltung von vorgegebenen Auflagen. Grund für Gladbecker Jecken, nun doch zu feiern?
Jetzt also die Kehrtwende. Ein neuer Entscheid der Landesregierung macht es möglich, dass Ende des Monats jeck gefeiert werden darf. Allerdings nur als Corona-Spezial mit 2G-plus-Regel in einer besonders ausgewiesenen Brauchtumszone. Ein Grund für die Gladbecker Narren, jetzt kurzfristig doch eine Karnevals-Party zu organisieren?
„Wir hatten das Programm für unsere Galasitzung komplett fertig, als die neue Corona-Welle und das Aus für die Karnevalsveranstaltungen gekommen ist, so dass wir im November auch alles abgesagt haben“, sagt Heike Walter vom KC Wittringer Ritter. Dass jetzt doch wieder gefeiert werden darf, sei Thema in der Vorstandssitzung am Mittwochabend gewesen. Mit gewissem Unmut, „da man sich schon ein bisschen veräppelt fühlt, so kurzfristig nun doch etwas auf die Beine stellen zu dürfen“.
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Auch eine kleine Karnevals-Sause muss finanziert werden
Zwei Wochen vor Altweiber etwas hinzubekommen, das sei für einen so kleinen Karnevalsclub aber „nicht zu stemmen“. Selbst eine kleine Sause mit einem DJ müsste ja finanziert und Sponsoren akquiriert werden. Der Vorstand sei sich so letztlich einig gewesen: „Wir werden dieses Jahr nicht feiern und freuen uns auf die kommende Session.“
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„Auch wir warten lieber ab und freuen uns auf einen schönen Umzug am Rosenhügel im kommenden Jahr“, sagt auch Michael Koloßa von der Schubkarren KG. Die Inzidenzen und Fallzahlen seien ja weiterhin in Gladbeck sehr hoch, „und wir möchten auf keinen Fall als Corona-Hotspot mit zahlreichen Erkrankten aufgrund einer von uns organisierten Karnevalsfeier in der Presse stehen“.
Brauchtumszone vor dem Rathaus für einen jecken Sturm?
Ein Willy-Brandt-Platz als ausgewiesene Brauchtumszone im Herzen der Stadt, um den jecken Sturm aufs Rathaus zu ermöglichen – das wird es auch nicht geben: „Aufgrund der hohen Krankenzahlen gibt es weiterhin keine Bestrebungen der Stadt, öffentlich Karneval zu feiern“, so David Hennig vom Presseamt der Stadt.
Trotz des Segens des NRW-Gesundheitsministers bleiben auch die Narren der katholischen Gemeinde quasi unkostümiert. „So schade es ist, jetzt doch noch schnell etwas zu machen, ist kein Thema im Elferrat“, informiert Christian Enxing vom St. Johannes-Karneval. Im Vorjahr fand zumindest eine Online-Sitzung statt. Man halte an der Entscheidung, alles abgesagt zu haben, fest. Kommendes Jahr soll dann aber wieder alles anders, die Pandemie hoffentlich überwunden sein. Enxing: „Wir haben uns jedenfalls fest vorgenommen, dann endlich wieder Karneval zu feiern.