Gladbeck. Omikron lässt die Infektionszahlen aktuell nach oben schnellen. Was Gladbecker Experten jetzt als Schutz vor einer möglichen Infektion empfehlen.
Die Omikronwelle rollt über Deutschland. Auch in Gladbeck steigen die Inzidenzen wieder stark an, und immer mehr Menschen infizieren sich mit Corona. Die Virusvariante Omikron ist ansteckender als die bisherigen Varianten, einige bekannte Schutzmaßnahmen helfen aber dennoch, sich vor einer Infektion zu schützen.
So ist gerade bei Omikron ein sehr dichter Mund-Nasenschutz wichtig. „Bei der hochansteckenden Variante sind OP-Masken nicht mehr so hilfreich“, erläutert Dr. Gregor Nagel, Sprecher des Gladbecker Ärztenetzes. Das Tragen einer FFP2-Maske könne nun „auf jeden Fall“ zur Verlangsamung der Ausbreitung führen, so der Hausarzt weiter. Die derzeitig geltenden Schutzregeln hält Nagel für ausreichend, eine weitere Kontaktreduzierung – ein Lockdown – könnte im Notfall zwar helfen, „aber das will ja niemand mehr. Das aktuelle Ziel ist es jetzt, die Zahlen moderat zu halten“, erklärt der Mediziner. „Auf Dauer wird es nicht zu verhindern sein, dass wir uns infizieren.“
Gladbecker Mediziner: Vor allem in Räumen und im Gedränge FFP2-Masken tragen
Er hofft, dass – etwa durch das konsequente Tragen der FFP2-Masken – der Gipfel der Infektionswelle erreicht wird, solange das Gesundheitssystem die vielen gleichzeitigen Infektionen noch bewältigen kann. Das Tragen der dichteren Maske sei dabei vor allem in Innenräumen oder im Gedränge wichtig. „Die Hauptgefährdung sehe ich in Innenräumen, vor allem im Privaten. Dort gibt es selten ein zuverlässiges Lüftungssystem“, erläutert Nagel und rät, sich momentan im Privaten nicht mit zu vielen Menschen zu treffen.
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Ob eine Maskenpflicht im Freien, etwa in der Innenstadt, sinnvoll ist, sei fraglich. „Wenn es zu Menschenansammlungen kommt, kann das ein nächster Schritt sein“, so Nagel. Beim mäßigen Andrang in der Gladbecker Innenstadt müsse eine solche Maßnahme aber vorerst vermutlich nicht ergriffen werden. Neben Abstands- und Maskenregeln sind auch regelmäßige Schnelltests eine Möglichkeit, sich und vor allem andere vor einer Infektion zu schützen, weil so mögliche Infektionen ohne Symptome früh erkannt und die Verbreitung gestoppt werden können.
2G-plus: Gladbecker lassen sich häufig auf Corona testen
Für einen Besuch im Café oder im Fitnessstudio ist zudem laut 2G-plus-Regel ein offizieller Schnelltest nötig, entsprechend häufig lassen sich die Gladbecker auf das Virus testen. „600 bis 700 Tests machen wir derzeit täglich, die Positivrate ist dabei zweistellig zwischen zehn und 20 Prozent“, berichtet DRK-Kreisgeschäftsführer Stefan Walter, der zuletzt in seinen Teststellen immer häufiger gereizten oder dünnhäutigen Menschen begegnet, die wenig Verständnis für die aktuelle Lage zeigen.
Freie Termine in der Impfstelle vom DRK
Eine Corona-Infektion wird für viele Menschen immer wahrscheinlicher. Impfungen schützen vor schweren Krankheitsverläufen – nach der Auffrischungsimpfung auch bei der Omikronvariante, wie das RKI bestätigt.Wer noch nicht geimpft oder geboostert ist, hat in der kommenden Woche die Möglichkeit, in der Impfstelle von Stadt und DRK eine Impfung zu erhalten. „Wir haben wieder freie Termine. 500 Dosen Biontech stehen in der nächsten Woche zur Verfügung“, erklärt DRK-Geschäftsführer Stefan Walter. Termine können online unter impfen-gladbeck.de vereinbart werden.
Die Zahl der Tests in den DRK-Teststellen sei mittlerweile gleichbleibend, beim DRK merke man auch, dass es insgesamt wieder mehr Testmöglichkeiten in Gladbeck gibt, „da verteilen sich die Testungen natürlich mehr“, merkt Walter an. So führen etwa die Mitarbeiter in den Teststellen der Firma TestCov auf dem Festplatz und am Glückauf-Center rund 1000 Tests pro Tag durch. „Nach einem Ansturm zum Ende der Ferien, hat sich die Zahl der täglichen Tests nun eingependelt. Von den durchgeführten Tests sind momentan 4,5 Prozent positiv. Das ist schon viel“, ordnet Patrick Schürhoff vom Schnelltestdienstleister TestCov ein.
Auch die Zahl der PCR-Tests ist in Gladbeck gestiegen
Viele Personen würden nach einem positiven Schnelltest direkt einen PCR-Test am Festplatz oder Glückauf-Center machen. Weil die Zahl der PCR-Tests in den letzten Wochen stark gestiegen ist, sind die Labore überlastet und Getestete müssen mit langen Wartezeiten rechnen, ehe sie ein Ergebnis erhalten. Bei TestCov könne man dagegen zuverlässig ein Ergebnis binnen 48 Stunden anbieten. „Manchmal sind wir auch schneller, länger als 48 Stunden dauert eine Auswertung aber nicht“, versichert Schürhoff. Der Anbieter habe in einem Labor in Moers mittlerweile einen eigenen Platz zur Auswertung, was eine zügige Analyse der Tests ermögliche.
Auch das DRK bietet bald PCR-Testungen an. „Wir sehen, dass es da Bedarf gibt. Bei den PCR-Testungen arbeiten wir mit einem nahen Labor zusammen und gehen davon aus, dass es da nicht zu langen Wartezeiten kommt“, ist Stefan Walter optimistisch. Bei der Testung will das DRK kommerzielle PCR-Tests außen vor lassen und sich nur auf anlassbezogene Tests konzentrieren, „zum Beispiel, wenn man eine rote Warn-App oder einen positiven Schnelltest hat“, erklärt der Kreisgeschäftsführer.
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