Gladbeck. Fredi Rückmann ist der neue Schützenkönig des Schützenvereins Gladbeck-Mitte. Im Interview mit der WAZ sagt er, was ihm für sein Amt wichtig ist.
Eine Woche ist es nun her, dass Fredi Rückmann den Vogel mit Schuss 246 auf dem Rathausvorplatz in Gladbeck abgeschossen hat und zum neuen Schützenkönig des Schützenvereins Gladbeck-Mitte ernannt wurde. An der Seite von Königin Gabi I. Ostendorf wird der 63-Jährige nun für drei Jahre das Schützenvolk regieren und auf vielen Veranstaltungen unterwegs sein.
Dabei ist der Ur-Gladbecker erst vor vier Jahren in den Schützenverein eingetreten. Nachdem er 30 Jahre lang bei den Sportfreunden Gladbeck Fußball gespielt und vor 23 Jahren mit seiner Frau Anja die Laufgruppe „Fun-Runner“ gegründet hat, entdeckte er im Alter von 59 Jahren noch mal eine komplett neue Leidenschaft.
Wie es zu seiner Mitgliedschaft und seinem Amt als Schützenkönig im Schützenverein Gladbeck-Mitte kam, was er sich für seine Regentschaft vorgenommen hat und wovor er sogar ein wenig Respekt hat, das erzählte Fredi Rückmann im Interview mit der WAZ Gladbeck.
Herr Rückmann, wie kam es dazu, dass Sie sich erst im Alter von 59 Jahren dazu entschieden haben, in den Schützenverein einzutreten?
Ich war durch den Fußball schon immer ein Vereinsmensch, aber wollte einfach mal eine Veränderung haben und etwas Neues ausprobieren. Der Kontakt zum Schützenverein entstand durch Kollegen, die schon lange in Gladbeck-Mitte Mitglieder sind. Sie haben mich immer wieder motiviert und gemeint: „Fredi, wir haben hier so einen Spaß. Mach doch mal mit!“
Und wie kam es dazu, dass sie nach gerade einmal vier Jahren Mitgliedschaft bereits Schützenkönig geworden sind?
Die Entscheidung, es zu versuchen, lag ganz bei mir selbst. Es hat mich einfach interessiert und gereizt, diese Rolle zu übernehmen. Ich finde es toll, so einen super Verein vertreten zu dürfen.
Wie haben Sie das Vogel-Schießen erlebt?
Es war sehr anstrengend und ein echter Kampf. Wir haben ja wirklich mit drei Männern bis zum bitteren Ende geschossen und auch alle immer wieder getroffen. Dazu kam noch, dass ich erst vor acht Wochen eine neue Hüfte bekommen habe.
Lesen Sie auch:
- Grillplätze. Grillen in Gladbeck: Diese Regeln gelten jetzt in Wittringen
- Hochzeiten. Gladbeck: Das Brautkleid muss lange vor der Hochzeit stehen
- Bei aller Liebe. Pfarrer aus Gladbeck: „Ich hätte gerne Kinder gehabt“
- Innenstadt. „Wonne“, „Zuckertüte“ & Gastronomie: Neue Läden in der City
Habe Sie damit gerechnet, dass Sie am Ende wirklich den Vogel abschießen?
Klar habe ich darüber nachgedacht. Wenn drei Mann schießen, liegt die Chance immerhin bei 33,3 Prozent. Aber im Endeffekt hätten wir es alle werden können.
Haben Sie als kleiner Junge schon mal davon geträumt, Schützenkönig zu werden?
Auch interessant
Nein, das kam erst mit Eintritt in den Schützenverein. Ich habe mich aber schon immer gerne in Vereinen engagiert. Ich finde es wichtig, dass man solche Traditionen auch in einer Stadt wie Gladbeck aufrechterhält, damit die Stadtgeschichte weitergeführt wird.
Was haben Sie sich für Ihre Regentschaft vorgenommen?
Der Verein ist schon immer in guten Händen gewesen, aber wir werden vielleicht ein paar neue Dinge wagen. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, den Schützenverein auch den jüngeren Gladbeckern näher zu bringen und sie vielleicht sogar für eine Mitgliedschaft zu begeistern. Wir sind derzeit vorwiegend ältere Leute im Verein. Aber damit die Tradition nicht verloren geht, müssen dringend junge Menschen her. Sonst endet es irgendwann, und das wäre sehr schade!
Wieso haben Sie Gabi Ostendorf zur Königin erwählt?
Wir kannten uns vorher noch nicht allzu lange, aber wir haben uns von Anfang an immer gut verstanden. Sie ist einfach eine nette Person. Es hat sich in den vergangenen Tagen auch gezeigt, dass ich mit ihr genau die richtige Person gewählt habe.
+++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook! +++
Worauf freuen Sie sich in Ihrer Zeit als Schützenkönig am meisten?
Auf das Vereinsleben und die Gemeinschaft. Ich werde viel Zeit mit gleichgesinnten und netten Menschen verbringen. Im Verein ist man niemals alleine. Wir sind wie eine große Familie.
Zur Person:
Alfred alias Fredi Rückmann wurde am 5. Februar 1959 in Gladbeck-Rentfort geboren. Im Alter von zwei Jahren zog er auf die Horster Straße in Brauck, wo er nun seit über 60 Jahren lebt. „Ich bin Ur-Gladbecker“, sagt der 63-Jährige stolz. Rückmann kommt aus einer Sport begeisterten Familie. Er hat 30 Jahre lang bei den Sportfreunden Gladbeck Fußball gespielt und mit seiner Ehefrau Anja vor 23 Jahren die Laufgruppe „Fun-Runner“ gegründet. In den Schützenverein Gladbeck-Mitte ist Rückmann erst im Jahr 2018 eingetreten.
Gibt es auch etwas, wovor Sie Respekt haben?
Ich habe noch nie vor so großen Menschenansammlungen gesprochen. Das ist etwas komplett Neues für mich, und da werde ich mich erstmal dran gewöhnen müssen. Aber man wächst mit seinen Aufgaben.
Was sagt Ihre Frau dazu, dass Sie nun drei Jahre lang Schützenkönig sind?
Die ist total begeistert und freut sich mit mir. Sie wird schließlich auch mit auf dem Thron sitzen, weil sie Prinzessin ist. Wir stehen beide hinter dem Verein, sonst hätte man das nicht machen können. Sie freut sich auf die Zeit und wird mich zu den Veranstaltungen natürlich immer begleiten. Der Schützenverein ist unser gemeinsames Hobby.