Gladbeck. Gladbeck bekommt bald eine eigene Impfstelle. Wann sie eröffnet, wo sie sein wird und was bezüglich der Terminbuchung besonders wichtig ist.
Nicht zuletzt angesichts der derzeit extrem hohen Infektionszahlen rückt das Thema Impfen immer weiter in den Fokus. In anderen Städten sind bereits einige Impfzentren wieder geöffnet. Auch in Gladbeck soll daher nach dem Aus des Impfzentrums in Recklinghausen nun eine Impfstelle eröffnen. Das ist bisher geplant.
Nach WAZ-Informationen wird das Deutsche Rote Kreuz (DRK) an der Bottroper Straße in der Innenstadt zur Impfstelle, das Testzentrum, das bislang dort tätig war, wird umziehen. Das bestätigt DRK-Chef Wilhelm Walter auf Nachfrage. Er rechnet damit, dass die Impfstelle am Freitag, 3. Dezember, öffnen wird. „Es laufen derzeit noch Abstimmungen mit dem Kreis Recklinghausen.“
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Terminvereinbarungen sind noch nicht möglich
Die Kreisverwaltung möchte nicht bestätigen, dass das DRK zur Impfstelle wird. Grund: Bisher sind noch keine Terminvereinbarungen möglich, der Kreis befürchtet eine zu starke Nachfrage, die zur Belastung werden könne. Schon jetzt bekomme das DRK unzählige Nachfragen. „Das belastet nur die Telefonleitungen“, so auch Walter. Daher bittet er darum, noch nicht beim DRK anzurufen und nach Terminen zu fragen. Sobald Terminvereinbarungen möglich sind, werde das kommuniziert.
Das DRK wird die Impfstelle betreiben, eingesetzt werden Ärzte aus dem Kreis Recklinghausen sowie rund 25 bis 30 Mitarbeiter des DRK Gladbeck, etwa bei der Anmeldung oder bei der Überwachung der Impflinge nach dem Piks. Vier Impfstraßen sollen eingerichtet werden. „Wir rechnen damit, dass wir 400 Menschen am Tag impfen können“, so Wilhelm Walter. Welcher Impfstoff zum Einsatz kommt, das ist noch unklar. „Das können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, so Kreissprecherin Svenja Küchmeister. Fest aber steht: Es sind Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen für Menschen ab zwölf Jahren möglich.
Das Testzentrum des DRK zieht an die Horster Straße
Geplant ist derzeit eine Öffnung dienstags, mittwochs, donnerstags, freitags und samstags von jeweils 10 bis 16 Uhr. An einem Tag soll die Impfstelle bis 18 Uhr öffnen, damit auch Berufstätige das Angebot nutzen können. „Die Öffnungszeiten sind auch vom Bedarf abhängig“, sagt Wilhelm Walter.
Impf-Samstag im Advent
Im Advent bieten einige Praxen in Westfalen-Lippe Impf-Samstage an, darunter in Gladbeck die Frauenarztpraxis von Buket Köktürk, Horster Straße 377. Darauf weist die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen Lippe (KVWL) hin. Vor dem Impf-Besuch muss die Arztpraxis unbedingt kontaktiert werden: 02043/72222 oder per Mail: gyn-koektuerk@web.deUm der wachsenden Nachfrage nach der Corona-Impfung weiter gerecht zu werden, bieten mehr als 100 Praxen jetzt extra Impftage in der Vorweihnachtszeit an, so die KVWL. An allen vier Samstagen im Advent (27. November, 4. Dezember, 11. Dezember, 18. Dezember) öffnen die Ärztinnen und Ärzte dafür zusätzlich ihre Praxen. „Das ist ein herausragendes Zeichen aus der Ärzteschaft und ein Zeichen von gelebter Solidarität und Zusammenhalt“, so der KVWL-Vorstand Dr. Dirk Spelmeyer, Dr. Volker Schrage und Thomas Müller.
Aktuell laufen noch die Vorbereitungen und letzte Absprachen zwischen Kreis und DRK. „Wir müssen aktuell noch umräumen und die Räume als Impfzentrum ausrüsten“, so der DRK-Chef. Der Eingang wird voraussichtlich an der Bottroper Straße liegen, ein Ausgang ist hinten möglich, oder: „Wir haben große Fenster, die wir öffnen können“, so Walter.
Derweil muss auch ein neues Testzentrum eingerichtet werden, das bisher in den DRK-Räumen untergebracht ist, denn: „Wir wollen auch mit dem Testen in der Innenstadt bleiben, die Nachfrage ist groß.“ Das Testzentrum zieht in die ehemaligen Räumen des Stadtspiegels an der Horster Straße.
Senioren Union fordert sofortige Umsetzung
Der Senioren Union gehen die bisherigen Planungen indes nicht schnell genug. Sie ist der Ansicht, dass „wir in Gladbeck größere Anstrengungen unternehmen müssen“ als die Sonderimpfaktion am vergangenen Samstag und auch die für kommenden Samstag geplante Aktion am Medizincampus Butendorf. Zwar sei die Ankündigung einer Impfstation in Gladbeck ein gutes Signal. Aber: Es müsse sofort etwas passieren. „Die Zahlen der Neuinfektionen und Hospitalisierungen erfordern ein sofortiges Handeln. Obwohl die Gladbecker Ärzteschaft mit aufopferungsvollem und großartigem Einsatz ihr Bestes gibt, wird es für unsere Stadtgesellschaft nicht reichen. Wir brauchen weitere Wege, wie die Menschen zu einem zeitnahen Impfangebot kommen“, so die Senioren Union. Sie bitte daher die Stadt Gladbeck, sofort ein lokales Impfzentrum einzurichten, wo auch immer sich eine geeignete Räumlichkeit finde. Das könne die Stadthalle, das Fritz-Lange-Haus oder etwa ein leestehendes Ladenlokal sein.