Gladbeck. Der Discounter Lidl will in Gladbeck an der Sandstraße eine größere Filiale bauen. Sie soll sehr energieeffizient sein. So sieht das Konzept aus.

Lange lagen die Pläne auf Eis, nun hat sie der Discounter Lidl wieder hervor geholt: Die Filiale an der Sandstraße/Ecke Hermannstraße in Gladbeck soll abgerissen und durch einen größeren Neubau ersetzt werden. 2017 war das Vorhaben schon einmal diskutiert, dann aber später zurückgestellt worden. Lidl will das Projekt jetzt doch realisieren – architektonisch wie energietechnisch überarbeitet. Gerade was die Energie anbelangt, will der Discounter mit der Filiale ein Zeichen setzen. Die Stadtverwaltung hat entsprechend das planungsrechtliche Verfahren wieder in Gang gesetzt.

Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer sprach im Planungsausschuss von einer „durchaus sinnvollen Idee“, diesen Teil der Cityrandlage städtebaulich durch einen attraktive Standortveränderung des Discountern zu stärken und begrüßte die Pläne zu Energie- und Ökoeffizienz. Planungsamtsleiter Karsten Fuchte sieht die städtebauliche Planung durch die Arbeit in den Vorjahren, die zwischenzeitlich ruhte, bereits „auf der Zielgeraden“. Fuchte: „Zum Jahreswechsel könnte sowohl die Änderung des Flächennutzungs-, als auch die Aufstellung des neuen Bebauungsplans fertig sein.“

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Der neue Lidl-Markt an der Sandstraße wird künftig 1200 Quadratmeter groß

Der Lidl-Markt an der Sandstraße, bislang im hinteren Teil es Grundstücks angesiedelt, rückt durch den Neubau näher zur Straße, die Einfahrt wird etwas verlegt.
Der Lidl-Markt an der Sandstraße, bislang im hinteren Teil es Grundstücks angesiedelt, rückt durch den Neubau näher zur Straße, die Einfahrt wird etwas verlegt. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Lidl will den Markt durch den Neubau, der auf dem bisherigen, etwa 7600 Quadratmeter großen Areal entsteht, von 920 auf 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche vergrößern. Der heutige Supermarkt wurde 2007 errichtet. Architektonisch soll der Neubau dem neuesten Standard des Discounters angepasst werden – optisch und qualitativ aufgewertet, wie es hieß. Die Hauptfassade werde aus Glas bestehen, zur Straßenseite (Sandstraße) werde es eine Verklinkerung geben.

Das neue Gebäude wird nach Abriss der bisherigen Ladenflächen nicht an exakt gleicher Stelle gebaut, sondern rückt ganz in den südwestlichen Teil des Grundstücks, mit der Stirnseite direkt an die Sandstraße. Die Längsseite zieht sich in das Grundstück hinein. Hier öffnet sich auch der Haupteingang in Richtung Parkplatz, der auf der gesamten Restfläche angelegt wird.

Dachbegrünung, Wasserversickerung, Photovoltaik, Wärmepumpe: Lidl gibt sich modern

103 Stellplätze sind dort vorgesehen, etwas weniger als bislang, aber immer noch über Bedarf, so das Planungsamt. Es wird 20 überdachte Radparkplätze direkt neben den Boxen für die Einkaufswagen geben. Beides liegt nahe der Einfahrt von der Sandstraße, die etwas weiter nördlich platziert sein wird, als es heute der Fall ist (es gibt auch weiter die Ein-/Ausfahrt an der Hermannstraße). Außerdem entstehen zehn weitere Radstellplätze direkt am Eingang. Besonderheit: Radler können eigene Ein- und Ausfahrten vom und zum Radweg auf der Sandstraße nutzen.

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Die Beheizung und Kühlung des Discountmarktes erfolgt ohne Anschluss an ein fossiles Energieträgernetz – das gelingt durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und den Einbau von Wärmepumpen. Das Gebäude werde dadurch zu 80 Prozent energieautark, hieß es. Auch ansonsten gibt sich Lidl ökologisch: 1000 Quadratmeter Dachfläche werden begrünt, sämtliches Niederschlagswasser der Dach- und Verkehrsflächen werden in Mulden und Rigolen (mit vorgeschalteter Vorreinigung) versickern. Die Versiegelung der Flächen wird gesenkt, die Begrünung des Parkplatzes ausgeweitet. Und: Zwei Parkplätze sollen mit Pkw-Elektroladestationen ausgestattet werden.