Gladbeck. Der Planungsausschuss in Gladbeck diskutierte über die Chance, Wärme aus Abwässern zu gewinnen. Die Technologie sei ein Beitrag zur Energiewende.

Wärme aus Abwasser nutzen – die von der CDU im Planungsausschuss in Gladbeck vorgebrachte Idee wurde umfangreich, auch wohlwollend diskutiert, am Ende aber aus Gründen fehlender Möglichkeiten zunächst zurückgestellt. Die CDU wittert bei dem Abwasserthema dennoch eine „innovative Chance für die Stadt“ und eine „große Möglichkeit“, die Energiewende voran zu bringen. Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer spricht von einem „spannenden Thema“, das man prüfen müsse. „Wenn es Chancen gibt, dann sollten wir sie nutzen.“

Ingenieuramtsleiter Frank Restemeyer, gleichzeitig Gladbecks Abwasserexperte, dämpft allerdings zu schnelle Erwartungen: „Derzeit ist das nur für Einzellösungen denkbar.“ Es gebe kaum bis keine baulich-technischen Möglichkeiten in Gladbeck für den Einsatz einer Abwasser-Wärmepumpe, ebenso seien die gesetzlichen Rahmen noch unklar. So könne die Stadt eine Abwasser-Wärmelösung derzeit nur für eigene Gebäude prüfen.

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Blick in die Unterwasserwelt der Emschergenossenschaft. © Emschergenossenschaft | Rupert Oberhäuser

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Man habe eine Abwasser-Wärmepumpe für das neue Heisenberg ins Auge gefasst, aber auch dort sei die Realisierung aus technischen Detailgründen am Ende nicht möglich gewesen. Letztlich sie die Abwasserwärmepumpe auch keine Technologie „von der Stange“, sondern immer eine auf ein Projekt zugeschnitte Lösung – falls überhaupt machbar. Grundvoraussetzung seien vor allem immer, so Restemeyer, ein großes Kanalrohr mit ausreichender Durchflussmenge und ein großer Energieverbraucher.

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Die CDU, die das Thema durch die Emschergenossenschaft aufgriff, wertet den möglichen Einsatz der Technologie als Beitrag zum Wandel hin zu einer „neuen Energie“. Die Temperatur des Abwassers im Jahresmittel von 14 Grad sollte genutzt werden – sowohl zur Wärme- als auch zur Kälteproduktion. Die Nutzung sei insbesondere für größere Abnehmer denkbar, etwa Schwimmbäder, Krankenhäuser, große Siedlungen oder Gewerbestandorte. CDU-Ratsherr Dietmar Drosdzol: „Uns ist wichtig, dass das Thema auf dem Schirm bleibt.“ Das sahen auch die anderen Fraktionen so. „Das scheint eine sehr interessante Technik für die Zukunft zu sein“, meinte etwa FDP-Ausschussmitglied Christine Dohmann.