Gladbeck. Die Food-Trucks machte auf dem Willy-Brandt-Platz im Herzen von Gladbeck Halt. Nach den Corona-Beschränkungen wurde das Angebot gut angenommen.
Das Rezept scheint ganz einfach: Man stelle zwölf Foodtrucks kreisrund an einem geeigneten Ort auf, sorge für ein familienfreundliches Unterhaltungsprogramm, gut gelaunte Liveacts auf der Bühne und knipse die Sonne an. So geschehen am Wochenende auf dem Willy-Brandt-Platz in Gladbeck.
Lesen Sie auch
- Grillplätze. Grillen in Gladbeck: Diese Regeln gelten jetzt in Wittringen
- Lokale Wirtschaft. Schock für Kunden: Geschäftsaufgabe bei Hagemann Moden
- Innenstadt. Umstrittene Eistüten-Rutsche kostet 115.000 Euro
- Innenstadt. Neuer Spielturm in der Gladbecker City sorgt auch für Kritik
- Feierabendmarkt. Diese Händler sind beim Feierabendmarkt in Gladbeck dabei
Nach mehr als zwei Jahren Pandemiesperre war das „Street Food & Music Festival“ wieder in der Stadt. „Wir sind in diesem Jahr im Großraum NRW bei rund 50 Stadtfesten mit dabei“, freut sich Mike Schmedtkord, technischer Leiter des Unternehmens „Just Festivals GmbH“ aus Dortmund. „Wir stehen noch am Anfang der Saison“, schränkt er ein, aber der Start sei schon mal „fabulös“ gewesen. „Egal wo wir hinkommen, sagen uns die Leute, dass sie so etwas vermisst haben.“ Er und sein Team sind glücklich darüber, dass es nun wieder losgeht, auch wenn die Besucher noch sehr vorsichtig seien, wie sie festgestellt haben.
„Wir sind hier, weil alles unter freiem Himmel stattfindet“
Und wie auf Zuruf kommt ein Paar vorbei und merkt an: „Wir sind hier, weil alles unter freiem Himmel stattfindet – in ein Zelt, wie es letzte Woche hier noch stand (Schützenfest, Anm. d. Red.), würden wir nicht reingehen.“ Sicher nicht die Einzigen, die trotz Lockerung der Schutzvorschriften in Sachen Corona-Pandemie noch Vorsicht walten lassen. Am Freitagnachmittag startet die dreitägige Veranstaltung und wird sofort gut angenommen. An beiden Tagen ist das Publikum sehr gemischt. Alle Altersklassen sind vertreten; junge Familien – diese kommen besonders am Sonntag zum Zuge – und ältere Besucher, Männer- und Frauengruppen, Ehe- und Freundespaare.
„Wir haben uns die letzten zwei Jahre irgendwie über Wasser gehalten“, blickt Mike Schmedtkord auf die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie zurück. Die veranstaltungsfreie Zeit sei genutzt worden, um die Wein- und Cocktailangebote auf den neuesten Stand zu bringen, „ansonsten mit allerlei Nebentätigkeiten“, ergänzt der Eventorganisator, der mit den Musik-Acts nun wieder glücklicherweise alle Hände voll zu tun hat. Das Angebot an Speise-Spezialitäten ganz unterschiedlicher Herkunft ist ausgesprochen vielfältig. Ungarn ist genauso vertreten wie Italien, Thailand, Mexiko und sogar Ghana. Natürlich locken auch traditionelle Burger und Pommes, aber vegane Speisenangebote sind voll im Trend.
Nachhaltigkeit spielt auch beim Food-Festival eine große Rolle
Überhaupt, dies bestätigt der Experte für „Foodies“, spiele mittlerweile Nachhaltigkeit eine große Rolle. So gebe es kein Plastik mehr, Trinkbecher seien aus Maismehl und Salat werde in Glasschälchen gereicht. Ein kleiner Test an den Trucks ergab ein gemischtes Ergebnis in diesem Bemühen. Der Ansatz ist sicherlich begrüßenswert, wie auch Uli und Annette, ein junges Paar aus Gladbeck, betonen: „Das hat uns immer gestört, der massenhafte Müll, der bei solchen Events anfällt.“ Allerdings gibt es auch am frühen Samstagnachmittag bereits überquellende Mülleimer. Sicher ist da noch Luft nach oben.
+++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook+++
Mit den ersten Klängen von der Bühne füllt sich der Willy-Brandt-Platz zusehends. „Roughhouse & the KP Crew“ eröffnet den musikalischen Teil der Veranstaltung mit Reggae Musik, passend zur Wohlfühlstimmung auf dem Platz. „Music for the Soul“ – so jedenfalls Leadsänger Keith Roughhouse Powell zu seiner Musik. Anschließend begleiten Singer-Songwriter Jan Bleek und die Coverband Reboot das Publikum in den Samstagabend. Am Sonntag dann das große Familienfest mit Hüpfburg und Schminkaktionen. Alles in allem ein gelungenes Comeback der Street Food und Open-Air-Kultur auf einem „superguten“ Platz, wie Mike Schmedtkord den Ort des Geschehens beschreibt.