Gelsenkirchen. Terror in Halle und Israel: Eine Doppelveranstaltung in Gelsenkirchen beschäftigt sich mit beiden Zäsuren für die jüdische Community.

Anlässlich des fünften Jahrestags des antisemitisch und rassistisch motivierten Terroranschlags am 9. Oktober 2019 in Halle und des ersten Jahrestages des terroristischen Angriffs auf Israel vom 7. Oktober 2023 veranstaltet die „Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen“ am Dienstag, 8. Oktober, eine kurze Gedenkkundgebung für beide Anschläge vor der Neuen Synagoge in Gelsenkirchen. Anschließend findet eine Podiumsdiskussion statt.

Podiumsgespräch nach Gedenkveranstaltung in Gelsenkirchen

Das Motto der beiden Veranstaltungen lautet „Antisemitische Kontinuität durchbrechen – jüdisches Leben schützen“. Die Kundgebung beginnt um 18 Uhr. Die Veranstalter bitten Teilnehmende darum, Blumen mitzubringen. Die Kundgebung findet in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde, der Antidiskriminierungsberatungsstelle „ADIRA“ und der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen“ statt.

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Im direkten Anschluss ist ab 19 Uhr in der Synagoge ein Podiumsgespräch geplant. Der Schwerpunkt wird der Angriff auf Israel am 7. Oktober sein. Nach einem kurzen Grußwort der Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde, Slava Pasku, und Oberbürgermeisterin Karin Welge werden zwei Überlebende des 7. Oktobers aus dem Kibbuz Nahal Oz von ihrem Leben, dem Terroranschlag und den Folgen berichten. Des Weiteren wird der in Berlin lebende israelische Autor Ron Segal über seine Erfahrungen, Herausforderungen und Hoffnungen in Deutschland insbesondere nach dem 7. Oktober erzählen.

Einblicke in das Gemeindeleben in Gelsenkirchen

Michael Neumann von ADIRA wird mit Zahlen und Daten die Entwicklung antisemitischer Vorfälle in Deutschland und NRW skizzieren und über Erfahrungen aus der alltäglichen Beratungsarbeit berichten. Zudem wird ein Vertreter der jüdischen Gemeinde einen Einblick in das Gemeindeleben in Gelsenkirchen geben.

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„Wir wollen mit den beiden Veranstaltungen an die beiden Zäsuren antisemitischer Gewalt erinnern, Betroffene zu Wort kommen lassen, ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus setzen und mehr Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft fordern,“ erklärte Fabian Schulz von der Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen.

Für das Podiumsgespräch wird um eine Anmeldung via Mail gebeten: anmeldung_ini_gegen_antisemitismus_ge@protonmail.com. Der Eintritt ist frei.

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