Gelsenkirchen. Party ohne Rücksicht: Nach dem EM-Sieg gegen Österreich kam es in Gelsenkirchen zu „sinnlosem Gepose“, gefährlichen Szenen und zig Anzeigen.

Nach dem Sensationserfolg der türkischen Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale gegen Österreich feierten viele Fans ausgelassen, insbesondere im Ruhrgebiet. Aber nicht nur in Dortmund sind die Polizeikräfte nach einigen gefährlichen Szenen verärgert. Auch Gelsenkirchens Polizeipräsident Tim Frommeyer ist sauer, weil bei den rücksichtslosen Jubelfeiern sogar ein Beamter von einem Böller verletzt wurde.

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„Während in Gelsenkirchen Horst etwa 1000 feiernde Menschen zusammenkamen, versammelten sich in Bismarck ab etwa 23.15 Uhr insbesondere an einer Tankstelle an der Bismarckstraße in Höhe der Bickernstraße in der Spitze bis zu 2400 Personen, die dort Feuerlöscher entleerten und mehrfach Pyrotechnik zündeten“, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Aus der feiernden Menge heraus sei dann ein Böller in Richtung umstehender Polizisten geworfen worden. „Dabei wurde ein Beamter leicht verletzt, verblieb jedoch dienstfähig“, heißt es.

Gelsenkirchens Polizeipräsident: „Aufs Schärfste verurteilt“

„Böllerwürfe auf Polizisten sind keine Form des Jubels und werden von uns auf das Schärfste verurteilt und verfolgt“, positioniert sich Polizeipräsident Tim Frommeyer klar. „Wir freuen uns für alle Fußballfans, aber die Straßenverkehrsregeln und Gesetze gelten für uns alle gleichermaßen“, betont Frommeyer.

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Darüber hinaus kam es nach Polizeiangaben an vielen Straßen im Stadtgebiet wegen der Autokorsos zeitweise zu starken Verkehrsbeeinträchtigungen. Der Polizei wurden diverse Ruhestörungen gemeldet. Mehrere Autofahrer fielen laut Polizei mit durchdrehenden Reifen und überhöhter Geschwindigkeiten auf, wiederholt lehnten sich Fahrzeuginsassen aus den Fahrzeugen.

Gelsenkirchener Polizeidirektor: Keine Rechtfertigung für „sinnloses Gepose“

Der leitende Polizeidirektor Peter Both mahnt: „Das Erreichen des Viertelfinales ist ein toller Erfolg, aber er rechtfertigt kein sinnloses Gepose. Viele Menschen freuen sich mit den türkischen Fans, aber ein gutes Miteinander besteht aus gegenseitigem Respekt“, weist der Einsatzleiter auf fehlende Rücksichtnahme hin.

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Nach gut zwei Stunden lösten die Einsatzkräfte die feiernde Menge auf, sodass die betreffende Kreuzung in Bismarck wieder freigegeben wurde. Insgesamt fertigte die Polizei neun Strafanzeigen sowie zehn Ordnungswidrigkeitenanzeigen und sprach neun Platzverweise aus.