Gelsenkirchen. Anderthalb Jahre war die Stelle des Polizeipräsidenten in Gelsenkirchen nicht besetzt. Minister Reul entschuldigt sich und stellt neuen Chef vor.
Diszipliniert, mit Durchblick und demütig werde er an seine neue Arbeit herangehen, verspricht Tim Frommeyer in der Heilig-Kreuz-Kirche, wo er am Freitag von NRW-Innenminister Herbert Reul seine Amts-Urkunde überreicht bekommen hat. Gelsenkirchen hat endlich wieder einen Polizeipräsidenten, nachdem Britta Zur im August 2022 aus dem Amt ausgeschieden war.
Führungslos war die Behörde in der langen Zeit indes nicht – das stellten alle Redner, allen voran Minister Reul bei der feierlichen Amtseinführung Frommeyers, mehr als deutlich fest. Der kommissarische Leiter der Gelsenkirchener Polizei, Polizeidirektor Peter Both, wurde mit Lobeshymnen überschüttet.
Doch irgendwann sollte auch die Gelsenkirchener Behörde wieder einen Präsidenten bekommen, darauf hatten auch immer wieder Politik und Funktionäre in der Stadt gepocht. Reul entschuldigte sich für die lange Findungszeit und erklärte sie damit, dass er allein dafür verantwortlich sei, weil er die Besten der Besten für diese Aufgabe aussuche. In Tim Frommeyer habe er so jemanden gefunden.
Tim Frommeyer - Gelsenkirchens neuer Polizeipräsident ist BVB-Fan
Frommeyer war zuletzt Erster Beigeordneter der Stadt Schwerte sowie Fachdezernent für die Bereiche Schule, Soziales, Jugend und Kultur tätig. Zuvor war er im Dezernat für Recht, Ordnung, Bürgerdienste und Feuerwehr bei der Stadt Dortmund beschäftigt. Oberbürgermeisterin Karin Welge sowie Monika Kutzborski (Vorsitzende des Polizeirates) betonten bei der Begrüßung des neuen Polizeipräsidenten, dass dieser aufgrund seiner Vita auch Verständnis für Verwaltungsstrukturen habe – und wünschten sich, dass die gute ordnungsrechtliche Zusammenarbeit zwischen Stadt und Polizei bestehen bleibt. Schließlich steht nicht zuletzt mit der Fußball-Europameisterschaft der Herren im Sommer schon das nächste Großereignis in Gelsenkirchen vor der Tür.
Apropos Fußball: Tim Frommeyer wird sich bei allem Respekt, den er von Applaus begleitet, für Polizisten und Rettungskräfte einfordert, an seiner neuen Wirkungsstätte sicher dennoch den einen oder anderen augenzwinkernden Spruch anhören müssen. Als BVB-Fan in Gelsenkirchen muss man das ertragen können – solange es im Rahmen bleibt natürlich.
Wenn der eine kommt, geht die andere: Und so gab es nicht nur für Frommeyer viele warme Worte, auch Britta Zur, die mittlerweile Ordnungsdezernentin in Düsseldorf ist, wurde mit vielen Danksagungen offiziell verabschiedet.