Gelsenkirchen-Süd. Pfarrer-Ehepaar Timpe-Neuhaus verlässt die Rotthauser Pfarrstelle in der Emmaus-Kirchengemeinde. Die Seelsorge-Bezirke werden neu eingeteilt.
In den vergangenen fünf Jahren hat die Evangelische Emmaus-Großgemeinde gut 2000 Gemeindeglieder verloren. Nun verlässt Pfarrer Rolf Neuhaus und mit ihm seine Frau Sonja die Gemeinde; beide wirkten in Rotthausen. Kürzlich erst ist Pfarrer Peter Gräwe in den Ruhestand gegangen. Die fünf Bezirke der Gemeinde sollen daher neu zugeschnitten werden, so der Tenor der bereits zweiten Gemeindeversammlung in diesem Jahr in Rotthausen.
Hatte dieser Gemeindebezirk bislang noch zwei ganze Pfarrstellen, werden es nach der Neueinteilung wegen sinkender Gemeindeglieder-Zahlen nur noch drei halbe sein. „Es fällt aber auch nichts an die anderen Bezirke“, beruhigte Pfarrerin Andrea Hellmann als Versammlungsleiterin. Durch das Ausscheiden von Pfarrer Gräwe entstand eine Vakanz auf der ersten Pfarrstelle in der Altstadt, die Ankündigung von Rolf Neuhaus hingegen habe das Presbyterium komplett überrascht.
Stelle soll wieder besetzt werden
Bis zur Versammlung sei im Presbyterium auch noch nichts konkreter geworden, versicherten für das Gremium Kirsten Sowa, Andrea Hellmann und Andreas Chaikowski. Formale Schritte seien eingeleitet und müssten abgewartet werden. Der Antrag bei der Westfälischen Landeskirche auf Wiederbesetzung der Stelle sei bereits gestellt, außerdem sein Rolf Neuhaus auf der neuen Stelle noch nicht offiziell gewählt worden.
Pfarrteam an den Leistungsgrenzen
Er hat sich im südwestfälischen Hemer beworben, offenbar als einziger Kandidat, weshalb seine Ernennung als unzweifelhaft erscheine. Pfarrer Chaikowski erläuterte außerdem, die Statistik der Gemeinde gebe es her, eine Wiederbesetzung der Stelle in Rotthausen nach der Freigabe sei zu erwarten. Zunächst aber müsse das aktuelle Pfarr-Team die entstandene Lücke füllen, „aber wir sind damit an den Leistungsgrenzen“, räumte Andrea Hellmann ernst ein.
Versorgung in allen Bezirken
„Es soll keiner ins Bodenlose fallen“, unterstrich sie, „alle Bereich in der Gesamtgemeinde Emmaus werden versorgt, was Gottesdienste, Taufen, Trauungen oder Beerdigungen angeht. Die Zugehörigkeit zur Frauengruppe beispielsweise ist davon auch völlig ausgenommen.“ Und: „Es wird an jedem Dom eine Pfarrerin, einen Pfarrer geben.“
Jugend-, Kultur- und Quartiersarbeit
Rolf Neuhaus, wurde klargestellt, sei nicht freigestellt, er setze seine Arbeit vor Ort vielmehr fort. Gerade die erfolgreiche Jugend-, Kultur- und Quartiersarbeit in Rotthausen wurde ausdrücklich gelobt. Deshalb blieb die Frage in der sehr gut besuchten Versammlung offen im Raum hängen: „Warum geht er dann?“ Und die konnte von Seiten des Presbyteriums auch nicht erschöpfend beantwortet werden.
Immerhin: In Hemer erwarte Neuhaus, der 26 Jahre in Rotthausen wirkte und hier auch die Eine-Welt-Arbeit vorantrieb und mit zahllosen Kulturveranstaltungen sowie -projekten das kirchliche Leben prägte, ein Neuanfang. Hemer erwarte Neuhaus, der 26 Jahre in Rotthausen wirkte, ein Neuanfang, die Stelle sei zu einem Viertel kulturell ausgerichtet. Vor allem könne seine Frau Sonja auf eine volle Stelle wechseln, wenn er in den Ruhestand gehe.