Essen-Fischlaken. Das Eltern-Lehrer-Theater der Fischlaker Schule hat sich einen spannenden Klassiker vorgenommen: Kästners „Emil und die Detektive“. Ein Probenbesuch.
Bücher, Hörspiele, internationale Filmproduktionen: „Es gibt wohl kaum einen Menschen, der nicht schon mal irgendwas von ‘Emil und die Detektive’ gehört hat“, sagt Monika Spielkamp, Schulleiterin der Fischlaker Schule. Das 1931 erschienene Kinderbuch von Erich Kästner gehört zu den Klassikern der Weltliteratur. Generationen von Kindern sind damit groß geworden. Und: Die spannende Abenteuergeschichte begeistert noch heute. Nun hat sich das Eltern-Lehrer-Theater der Grundschule dieses Stoffes angenommen. Unsere Redaktion war bei der Generalprobe dabei.
Die Bühne im Gemeindehaus Christi Himmelfahrt in Fischlaken ist mit schwarzen Tüchern abgeteilt. Ein kleiner Tisch, ein paar Stühle – für die ersten Szenen genügt dieses Equipment. „Ich habe die Mannschaft davon überzeugen können, dass wir diesmal nicht viel an Bühnendekoration brauchen“, sagt Lucia Spielkamp, die wieder Regie führt bei der Theatergruppe.
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Anspruchsvolle Literatur für kleine Menschen zeigen
Die Gruppe besteht aus 15 Mitwirkenden. Drei davon sind Lehrkräfte, die anderen Mütter und Väter, deren Kinder zur Fischlaker Grundschule gehen bzw. gingen. „Einige Eltern sind von Anfang an dabei. Deren Kinder studieren inzwischen“, berichtet Monika Spielkamp lachend. Was nichts anderes heißt, als, dass nicht nur der Spaß am Bühnenspiel ungebrochen ist, sondern auch die Atmosphäre in der Laienspieltruppe stimmt. Monika Spielkamp: „Nach dem Stück ist vor dem Stück.“
Das Ensemble setzt seit vielen Jahren anspruchsvolle Literatur für kleine Menschen in Szene, erstmals 2013. So wurden unter anderem „Herr der Diebe“ nach dem Bestseller von Kinderbuchautorin Cornelia Funke, „In 80 Tagen um die Welt“ von Jules Verne, „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas d.Ä., „Peter Pan“ von James M. Barrie und „Tom Sawyer“ von Mark Twain sowie „Nelson auf dem Mississippi“ nach Motiven von „Onkel Toms Hütte“ umgesetzt.
Akteure absolvierten ein mehrtägiges Probenwochenende
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Vergangenes Jahr kam die „Die Schatzinsel“ von Robert L. Stevenson in einer modernen Fassung (Frauen an Bord) auf die Bühne. Und auch dieses Mal weicht die Inszenierung vom Üblichen ab. Es gab gleich mehrere „Emil“-Bühnenfassungen, doch Regisseurin Lucia Spielkamp wollte sich auf keine festlegen: „Wir haben vielmehr unser eigenes Spiel entwickelt.“ Inklusive Tanzchoreografien und Gesangsnummern, die die Handlung um den zwölfjährigen Emil Tischbein, der einen Dieb mithilfe seiner Freunde entlarven will, begleiten. So fährt beispielsweise nach der Melodie vom „Sonderzug nach Pankow“ der „schnelle Zug nach Berlin, um 14.10 Uhr“.
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Die Akteurinnen und Akteure haben ihre Stimmen für die Musicalpartien nicht nur in den zurückliegenden Monaten trainiert, an einem mehrtägigen Probenwochenende im November ging es intensiv zur Sache. Was sich gelohnt hat. Den einen oder anderen Texthänger gibt es bei der Generalprobe zwar noch, doch im Grunde läuft alles rund.
„Einige der Eltern sind von Anfang an dabei. Deren Kinder studieren inzwischen.“
Kinderdetektive sind quer durch Berlin unterwegs und sammeln Indizien
Die Handlung in Kürze: Emil reist mit dem Zug von Neustadt nach Berlin zur Großmutter. In einem Umschlag hat er 140 Mark dabei, die sich der Dieb einfach aus der Jacke nimmt, als Emil im Abteil eingenickt ist. Da Emil selbst daheim etwas ausgefressen hat, wagt er nicht, sich an die Polizei zu wenden, und verfolgt den Dieb vom Bahnhof Zoo an auf eigene Faust. In Gustav mit der Hupe und seinen Freunden erhält er tatkräftige Unterstützung.
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Unter der „Parole Emil!“ folgen die Kinderdetektive dem Dieb quer durch Berlin und sammeln Indizien. Da Emil per Boten seine Verwandten informiert, gesellt sich auch seine Cousine Pony Hütchen dazu. Als der durch die Verfolgung nervös gemachte Dieb die gestohlenen Geldscheine in einer Bankfiliale umtauschen will, wird er von den Kindern gestellt.
Theatergruppe wird als eine tolle Gemeinschaft erlebt
Natalie Klötgen, Mutter eines Viertklässlers an der Fischlaker Schule, spielt die Titelfigur Emil. Sie ist mit Begeisterung dabei. „Ich habe das Buch gelesen, es ist Teil meiner eigenen Kindheit. Jeder in unserer Familie kennt die Geschichte.“ Die Schauspielerei sei sehr aufregend. „Die Gemeinschaft ist toll. Und wir spielen für soziale Projekte, das ist mir wichtig.“
Das Publikum weiß die Inszenierungen des Eltern-Lehrer-Theaters zu schätzen, im Nu seien fast alle Karten für die Aufführungen am 21. und 22. Februar weggegangen, berichtet die Schulleiterin.
Vier Aufführungen
Die Vorstellungen der Eltern-Lehrer-Theater-AG mit dem Stück „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner finden statt: am Freitag, 21. Februar, um 17 Uhr und am Samstag, 22. Februar, um 10.30 Uhr, 13.30 Uhr und 16.30 Uhr. Veranstaltungsort ist das Gemeindehaus Christi Himmelfahrt, Wintgenstraße 30.
Ganz wenige Karten zum Preis von sechs Euro gibt es nur noch für die Vorstellung am Samstag um 10.30 Uhr: in der Schule unter 0201 402008, per E-Mail an fischlaker-schule.info@schule.essen.de.
Auch 2026 soll es wieder ein Theaterstück geben. Schulleiterin Monika Spielkamp hofft, dieses dann im neuen Anbau der Grundschule aufführen zu können. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen.
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