Essen-Byfang. DJ Klaus Vogel lädt am Freitag, 7. Februar, erstmals zum „Schwoof“ im Essener Süden ein. Das Konzept ist in Holsterhausen bereits erprobt.

Von Michael Jackson bis AC/CD: Seit Mitte 2023 legt DJ Klaus Vogel im Fachgeschäft für Stadtwandel in Essen-Holsterhausen Hits der 1960er bis 1990er auf. Jetzt kommt für den ehemaligen Betreiber des Clubs La Cave ein weiterer Einsatzort hinzu: Am Freitag, 7. Februar, findet zum ersten Mal der „Schwoof“ im Café Pieperbecke in Byfang statt. Eingeladen sind alle, die Spaß am Tanzen in lockerer Atmosphäre haben.

Schon länger wollte Klaus Vogel (71) im Umfeld seiner alten Heimat Kupferdreh musikalisch etwas starten. In Kooperation mit dem Verein Ku-Quartier, der in Kupferdreh und Umgebung seit Herbst 2024 Stadtteilarbeit betreibt, kann er seine Pläne jetzt realisieren.

Essener Verein will Treffpunkte in der Nachbarschaft schaffen

Zu dem Verein hatten sich im vergangenen Jahr Ehrenamtliche zusammengefunden, die sich in der Nachbarschaft engagieren und Treffpunkte für Menschen jeden Alters, unabhängig von Nationalität oder Religion, anbieten wollten, wie Caroline van Heek, eine von vier Vorsitzenden des Vereins Ku-Quartier, berichtet.

Der Verein nutze zu bestimmten Zeiten kostenlos Räume der Diakonie im Café Pieperbecke an der Langenberger Straße 809 (Hinterhof), der Verlängerung der Kupferdreher Straße. Neben Spieletreff, Gesprächsrunden, Kaffeeklatsch, Repair-Café und Musikangeboten soll sich nun das Tanzangebot dort etablieren. „Es geht dabei um den Spaß und darum, die Räume mit Leben zu füllen“, erklärt Caroline van Heek.

Die Disco in Essen soll monatlich auf dem Programm stehen

Die Veranstaltung, die von 19 bis 22 Uhr über die Bühne geht, soll monatlich auf dem Programm stehen. „In Holsterhausen findet die Back-to-the-Roots-Disco jeweils am dritten Freitag im Monat statt, beim Schwoof im Café Pieperbecke wird es immer der erste Freitag im Monat sein“, so Vogel, der mit seiner mobilen Musik- und Lichtanlage anrollt.

Der Eintritt ist frei. Snacks, Limo und Bier werden gegen eine Spende bereitgestellt. „Wer Sonderwünsche wie Champagner und Austern hat, sollte das selbst besorgen und mitbringen“, sagt Klaus Vogel und lacht. Auch bei der schon etablierten Ü50-Disco „Zurück zu den Wurzeln“ im gemeinnützigen Fachgeschäft für Stadtwandel an der Gemarkenstraße 72 bringen die Besucher und Besucherinnen Getränke und Knabbereien selbst mit.

Das Café Pieperbecke mit zwei Räumen und Küche in einer vorwiegend von Senioren bewohnten Anlage war laut Vogel nach einem Wasserschaden aufwendig restauriert worden. Der erfahrene DJ will beim „Schwoof“ wie in Holsterhausen vorwiegend Musik der 1960er bis 1990er Jahre auflegen. „Wenn die Senioren aus der Anlage dazukommen, spiele ich natürlich auch ein bisschen ältere Musik, zum Beispiel aus den 50er Jahren. Das ist kein Problem für mich“, sagt der DJ, der es rockig mag, aber musikalisch breit aufgestellt ist.

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Der 71-Jährige stammt eigentlich aus Lippstadt, kam 1978 nach Essen. Beruflich hat Klaus Vogel vieles ausprobiert. Als junger Mann verpflichtete er sich bei der Marine, weil er Sport liebte und Lotse werden wollte, brach dann die Ausbildung aber ab.

Essener DJ hat ein bewegtes Leben hinter sich

Bei der Marine ließ er sich zum Luftbildauswerter ausbilden, arbeitete auch als Fotograf und in der Marine-Pressestelle. Zurück in Essen übernahm er das La Cave in Überruhr, denn seine Liebe gehörte neben dem Sport auch der Musik. Erst organisierte er dort ab 1978 Live-Konzerte, später stellte er auf reinen Disco-Betrieb um. Zwischenzeitlich versuchte Vogel sein Glück in den USA, kehrt aber schnell nach Deutschland zurück, weil ihm die erforderliche Arbeitsgenehmigung fehlte.

Die neue Tanzveranstaltung findet in den Räumen des Cafés Piepenbecke an der Langenberger Straße 809 (Hinterhof) statt.
Die neue Tanzveranstaltung findet in den Räumen des Cafés Piepenbecke an der Langenberger Straße 809 (Hinterhof) statt. © Dominika Sagan

Er arbeitete als Redakteur, fotografierte weiter und übernahm in den 1980ern das La Cave ein zweites Mal. Dort stand er zeitweise auch selbst an den Plattentellern, bis er das Lokal nach ein paar Jahren endgültig abgab. Danach arbeitete er als Cutter und Kameramann, teils selbstständig, teils für einen Fernsehsender – bis ein Schlaganfall für motorische Probleme sorgte und er sich auf seine Tätigkeit als DJ konzentrierte. Neben seinem ehrenamtlichen Engagement kann man Klaus Vogel auch für private Feiern buchen.

Partyreihe im Essener Süden soll sich etablieren

Für den Start der „Schwoof“-Reihe hofft er auf viele Besucherinnen und Besucher, die ungezwungen und ohne großen Kostenaufwand tanzen und neue Leute kennenlernen wollen und dass sich das Angebot wie in Holsterhausen schnell herumspricht. Dass er damit eine Marktlücke bedient, davon ist Klaus Vogel überzeugt, und der Erfolg des ersten Angebots gibt ihm recht.

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